Berlin. Omikron führt zu immer mehr Infektionen – deshalb müssen viele in Quarantäne. Die wird jetzt für einige Infizierte deutlich verkürzt.

  • Immer mehr Menschen müssen in Quarantäne – Schuld hat die Omikron-Variante
  • Neue Corona-Regeln sehen deshalb vor, die Isolationszeiten für Kontaktpersonen zu reduzieren
  • Infizierte kommen jetzt schneller aus der Isolierung
  • Für geboosterte Kontaktpersonen entfällt die Quarantäne sogar vollständig

Die Omikron-Variante ist nun auch in Deutschland zur vorherrschenden Corona-Variante geworden. Dem Wochenbericht (13.01.) des RKI zufolge macht die Variante mittlerweile 73 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise aus.

Die gute Nachricht: Omikron führt meist zu milderen Krankheitsverläufen als frühere Varianten. Die Variante ist allerdings wesentlich ansteckender. Allein in der vergangenen Woche haben sich 16,6 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. "Bei früheren Varianten war dies nie mehr als eine Million pro Woche", erklärte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in der Bundespressekonferenz in der vergangen Woche.

Die Folgen könnten dramatisch sein: "Die starke Infektionsdynamik und die damit verbundene hohe Zahl von parallel auftretenden Erkrankungen droht den gegenüber der Delta-Variante gegebenen Vorteil der milderen Krankheitsverläufe quantitativ aufzuwiegen", heißt es in einer Stellungnahme des Corona-Expertenrats vom 6. Januar.

Experten befürchten hohe Belastung der Kliniken

Damit Omikron das Land nicht stilllegt, haben Bundestag und Bundesrat nun die Vorgaben zur Quarantäne angepasst. So soll sichergestellt werden, dass es etwa bei Polizei, Feuerwehr oder Energieversorgern nicht zu Personalengpässen kommt. Der Entwurf wurde gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut erarbeitet und passierte am Donnerstag den Bundestag und am Freitag den Bundesrat.

Die Umsetzung der Regeln liegt jetzt bei den Ländern. Einige, wie Berlin und Nordrhein-Westfalen, haben bereits angekündigt, die neuen Richtlinien umgehend einführen zu wollen.

Für die allgemeine Bevölkerung gilt dann, dass eine Quarantäne nach Kontakt zu Infizierten oder eine Isolation nach eigener Infektion nach sieben Tagen beendet werden kann. Voraussetzung ist jedoch ein negativer PCR-Test oder ein "qualifizierter" Antigen-Schnelltest.

Außerdem sollen folgende Ausnahmen gelten:

  • Für Geboosterte: Sie werden ab sieben Tagen nach ihrer dritten Impfung von der Quarantäne für Kontaktpersonen ausgenommen
  • Für frisch Geimpfte: Sie müssen als Kontaktpersonen ebenfalls nicht in Quarantäne (gilt ab dem 14. Tag nach der Impfung und für drei Monate nach der Zweit-Impfung)
  • Genesene: Sie sind ebenfalls von der Quarantänepflicht befreit, wenn die Erkrankung weniger als drei Monate zurückliegt

Besondere Regeln gelten auch für Beschäftigte der kritischen Infrastruktur:

  • Kontaktpersonen können sich bereits nachsieben Tagen mit einem PCR-Test aus der Quarantäne heraustesten
  • Auch Erkrankte können die Isolation nach sieben Tagen mit einem negativen PCR-Test beenden
  • Dies gilt auch für das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen
  • Generelle Bedingung für ein Ende der Absonderung ist zusätzlich, dass Betroffene mindestens 48 Stunden frei von Krankheitssymptomen sind

Für mit dem Coronavirus infizierte Kinder in Kita, Schule und Hort gelten dieselben Regeln wie für die Allgemeinbevölkerung. Für Kontaktpersonen dauert hier allerdings die Quarantänezeit nur fünf Tage an, sofern zum Abschluss ein PCR-Test oder hochwertiger Antigentest erfolgt. Zudem wird in Schulen generell das Tragen von Schutzmasken empfohlen.

(dpa/fmg)