La Palma. Der Vulkan auf der Kanareninsel La Palma kommt nicht zur Ruhe. Am Montag registrierten die Behörden mehr als 50 Erdbeben in der Region.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Kanareninsel La Palma kommen einfach nicht zur Ruhe. Zehn Wochen schon speit der Vulkan in der Kette Cumbre Vieja Asche und Lava. Erst am vergangenen Donnerstag war eine Ausgangssperre für 3000 Menschen aufgehoben worden. Neue Entwicklungen zeigen: Ein Ende des Vulkanausbruchs scheint derzeit dennoch nicht in Sicht - im Gegenteil.

Am Sonntag veröffentlichte der Vulkanologe Itahiza Domínguez Cerdeña, der beim Instituto Geográfico Nacional (IGN) arbeitet, ein Video auf Twitter. Darin ist zu sehen, wie sich aufgrund des hohen Drucks im Vulkan zwei neue Schlünde bilden.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Vulkan auf La Palma: Neue Schlünde und Erdbeben

Aus den neuen Austrittsstellen treten dem Experten für Vulkanismus zufolge Lava und Pyroklasten aus - das sind feste Stücke aus Kristall oder Gestein. Der erste neue Schlund des Vulkans öffnete sich laut Domínguez Cerdeña gegen drei Uhr am Sonntagmorgen, der zweite Austrittspunkt gegen sieben Uhr. Neue Lavaströme flossen anschließend mit einer Geschwindigkeit von etwa sechs Metern pro Minute aus dem Vulkan heraus.

Am Montagmorgen folgten dann einige Erdbeben in schneller Folge. Das IGN registrierte 43 seismische Bewegungen, darunter zwei verhältnismäßig starke Beben mit einer Stärke von 4,8 auf der Richter-Skala.

Soldaten der spanischen Armee beobachten und fotografieren den Vulkanausbruch auf La Palma.
Soldaten der spanischen Armee beobachten und fotografieren den Vulkanausbruch auf La Palma. © Emilio Morenatti/AP/dpa

Vulkanausbruch auf La Palma könnte alten Rekord brechen

Es gibt allerdings auch gute Nachrichten von La Palma: Nachdem die Schwefeldioxid-Emissionen am Sonntag in die Höhe geschossen waren, normalisierte sich deren Wert am Montag wieder. Die Konzentration von Schwefeldioxid in den Auswürfen eines Vulkanausbruchs wird von Expertinnen und Experten als Hinweis auf die mögliche Dauer eines Ausbruchs analysiert, berichtet die deutschsprachige Website "la-palma24.info".

Trotzdem gehen Vulkanologinnen und Vulkanologen davon aus, dass der aktuelle Vulkanausbruch einen jahrhundertealten Rekord brechen wird, berichtet "teneriffa-news.com". Der Vulkan am Cumbre Vieja könnte demnach die Eruption am Tehuya-Vulkan von 1646 übertreffen. Damals hatte der Ausbruch 84 Tage gedauert. Der Vulkan am Cumbre Vieja speit seit dem 19. September Lava und Asche und könnte den Tehuya-Ausbruch am 11. Dezember übertreffen - eine Naturkatastrophe von historischem Ausmaß.

Mehr Artikel zum Vulkanausbruch auf La Palma