Berlin. Mit steigenden Corona-Fallzahlen steigt auch die Nachfrage nach Selbsttests. Das Angebot kann kaum noch mithalten. Wo es noch Schnelltests gibt.

Bereits seit September steigt die Nachfrage nach Corona-Tests. Das ist auch kein Wunder: Die Infektionszahlen steigen, die Hospitalisierungsrate ebenso. Mittlerweile sind über 100.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Für Ungeimpfte sind Corona-Tests oft noch der einzige Weg in die Bar, das Restaurant oder die Bahn. Trotz der Kritik an ihrer Genauigkeit gelten sie weiterhin als fester Bestandteil der Strategie gegen die Pandemie.

Doch die Selbsttests sind immer schwieriger zu bekommen, und selbst Apotheken haben mit der erhöhten Nachfrage zu kämpfen. Wo sind die Schnelltests für zu Hause also noch zu bekommen?

Theoretisch gibt es dafür eine Menge Anlaufstellen: Drogerien wie dm und Rossmann, sowie Supermärkte und Apotheken haben die Tests im Sortiment. Nur sind sie in den allermeisten Filialen derzeit ausverkauft.

Schnelltests bei Rossmann ausverkauft

Auf der Website der Drogerie Rossmann sind drei verschiedene Coronatests zu finden, zwei für 2,95 Euro pro Test und einer im 5er-Pack für knapp 14 Euro. Verfügbar sind sie jedoch momentan nicht. Auch bei der Suche nach der Verfügbarkeit in Filialen in der Umgebung heißt es: "Dieses Produkt wird im Sortiment Ihrer Filiale geführt. Bitte prüfen Sie die aktuelle Verfügbarkeit vor Ort." Die Tests sind also im Sortiment, heißt, sie werden nachgeliefert, sind aber möglicherweise gerade nicht auf Lager.

Das bestätigt auch die Presseabteilung der Drogerie auf Nachfrage: "Die Verfügbarkeit ist grundsätzlich gesichert, es kann jedoch aufgrund der derzeit hohen Nachfrage punktuell zu kurzfristigen Engpässen kommen." Und es gibt keine Auskunft darüber, wann es die Tests dann auch tatsächlich wieder online und in den Filialen zu kaufen gibt.

Selbsttests bei dm nur vereinzelt im Regal

Das gleiche Problem beim Konkurrenten dm: Im Onlineshop ist keine der drei Schnelltest-Marken "aktuell verfügbar". Die Karte aller dm-Filialen in Deutschland ist ebenso wenig hilfreich. Nur ganz vereinzelt liegen die Selbsttests tatsächlich auch im Regal, bei den meisten heißt es "momentan nicht verfügbar". In welchen Mengen die Tests dann auf Lager sind, ist eine andere Frage. Der Konzern beruft sich auf "schwankende Nachfrage sowie gestörte Lieferketten", es werde jedoch regelmäßig neue Ware geliefert.

Weitere Optionen sind Supermärkte. Vom Konzern Lidl heißt es beispielsweise: "Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Schnelltests kann es in einigen Regionen vorkommen, dass derzeit keine Tests verfügbar sind. Auch in unserem Onlineshop sind Schnelltests aktuell nicht erhältlich." Auch dort sucht man also - je nach Region - vergeblich.

Bei Kaufland habe man eine gestiegene Nachfrage festgestellt, das Angebot sei jedoch "sichergestellt", so der Konzern.

Kostenlose Tests in Apotheken und Test-Zentren

Seit mehreren Wochen können sich alle Menschen in Deutschland auch einmal die Woche kostenlos testen lassen, das sind die sogenannten Bürgertests. Das geht zum Beispiel in Test-Stationen oder in der Apotheke.

Doch auch Apotheken haben Schwierigkeiten, die aktuelle Nachfrage zu bedienen. "Die Nachfrage nach kostenlosen Bürgertests ist aufgrund der 3G-Regelungen sehr hoch, in einigen Fällen gibt es deshalb Warteschlangen vor den Apotheken", so Kathrin Quellmalz, Sprecherin des Apotherkerverbandes Sachsen.

Bei den Laientests, also denen, die selbst zu Hause durchgeführt werden, müsse man sich wegen der "stark gestiegenen Nachfrage" auf längere Lieferzeiten einstellen.

Lesen Sie auch: Vorsicht bei der Schnelltestwahl: Jeder fünfte unzuverlässig

Werden Coronatests teurer?

Wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot, ist das meist schnell im Portemonnaie zu spüren. Ist also zu erwarten, dass auch Schnelltests wieder teurer werden? Im Sommer fielen die Preise für die Selbsttests auf wenige Euro. Noch geben zum Beispiel dm und Rossmann diese niedrigen Preise weiterhin in ihren Onlineshops an.

Aber: "Die erhöhte Nachfrage zieht einen merklichen Anstieg der Einkaufspreise nach sich, teilweise um bis zu 50 Prozent", so Kathrin Quellmalz. Wie genau sich die Preise entwickeln werden, ist jedoch noch nicht absehbar. Kaufland kündigte an, sich bei der Preisgestaltung "am Markt" orientieren zu wollen.