Berlin. Mit den steigenden Corona-Zahlen wächst die Nachfrage nach Schnelltests. Vielerorts sind sie vergriffen. Wo es die Tests jetzt gibt.

Die vierte Corona-Welle ist längst in Deutschland angekommen und mit ihr Rekord-Zahlen bei den Inzidenzen sowie Neuinfektionen. Schnelltests mit Zertifikat sind seit Ende vergangener Woche wieder kostenlos, zumindest ein Test pro Woche pro Bürgerin und Bürger. Doch auch die Nachfrage nach Selbsttests steigt. Sie sind mittlerweile wieder schwerer zu bekommen.

Im Drogeriemarkt dm sind sie beispielsweise aktuell in kaum einer Filiale erhältlich. Eine Deutschlandkarte auf der Internetseite des Unternehmens zeigt an: Schnelltests sind „momentan nicht verfügbar“. Nur hier und da liegen sie noch im Regal – in welcher Stückzahl, ist nicht einsehbar.

Corona-Schnelltest: Händler melden steigende Nachfrage

Dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer ist zuversichtlich, dass der Engpass nicht lange währt. „Derzeit kann es aufgrund der schwankenden Nachfrage sowie gestörter Lieferketten dazu kommen, dass nicht immer alle Produkte ausreichend verfügbar sind. Unsere Märkte werden jedoch regelmäßig mit neuer Ware beliefert.“

Auch beim Konkurrenten Rossmann sei die Nachfrage seit September gestiegen, heißt es aus dem Unternehmen. Die Verfügbarkeit sei „grundsätzlich gesichert“, kurzfristige Engpässe seien jedoch nicht ausgeschlossen. Die Supermarktketten Rewe, Lidl und Kaufland räumen höchstens vereinzelte Lieferschwierigkeiten ein.

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Christoph Herrmann, Sprecher des Apothekerverbandes Duisburg-Niederrhein, stellt gegenüber unserer Redaktion ebenfalls ein höheres Interesse fest: „Über den Sommer dachte ich, ich würde auf tausend Schnelltests sitzen bleiben, jetzt sind sie alle verkauft.“ Die Lieferanten würden aber auf die gestiegene Nachfrage reagieren, einen Mangel befürchtet er nicht.

Corona-Selbsttests sind teurer als im Sommer

Der Gang in die Apotheke lohnt also auf der Suche nach Schnelltests. Dort sind sie weiterhin verfügbar – aber mit schwankenden Preisen von bis zu acht Euro pro Test deutlich teurer als in der Drogerie, wo sie im Sommer teilweise nur 99 Cent kosteten.

Der Anstieg sei eine Anpassung an die realen Kosten der Tests, so Herrmann: „Die Preise, die man im Sommer bei dm, Rossmann oder in den Apotheken gesehen hat, waren definitiv reine Schadensbegrenzung.“ Niemand hätte auf einem Berg an Selbsttests sitzen bleiben wollen.

Corona: Wo es die Tests jetzt gibt

Trotz Engpässen scheint sich eine Schnelltest-Notlage demnach aktuell nicht abzuzeichnen. Auch Ursula Sellerberg, Pressesprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände bestätigt, dass die Tests bundesweit ausreichend verfügbar seien.

Wer also gerade in der Drogerie um die Ecke keinen Test bekommt, hat immer noch Optionen: Supermärkte abklappern, in der Apotheke etwas tiefer in die Tasche greifen, sich in einer Teststation testen lassen – oder einfach abwarten, bis sich die Regale wieder füllen.