Berlin. Diesel- und Benzinpreise liegen auf Rekordniveau. Vielleicht wird es sogar noch teurer. Darf man den Kraftstoff auf Vorrat kaufen?

  • Die Preise für Benzin erreichen derzeit neue Höchstwerte - Tanken wird immer teurer
  • Doch wie viel Kraftstoff darf man zu Hause lagern - und wie kann man ihn am besten transportieren?
  • Lesen Sie hier alles zum Thema

Die Preise für Benzin und Diesel bewegen sich derzeit auf einem Rekordniveau. Mitte der Woche kostete Diesel an den Tankstellen im Bundesdurchschnitt 1,560 Euro pro Liter - 3,4 Cent mehr als in der Vorwoche. Das geht aus Auswertungen des ADAC hervor. Der Liter E 10 kostete durchschnittlich 1,671 Euro, das sind nach ADAC-Angaben 2,4 Cent mehr als eine Woche zuvor. Das Allzeithoch bei Benzin, das am 13. September 2012 bei 1,709, ist demnach in greifbarer Nähe.

Sollten Autofahrerinnen und Autofahrer jetzt Kraftstoff auf Vorrat kaufen, bevor es noch teurer wird?

Manche Autofahrerinnen und Autofahrer wollen jetzt vorsorglich Benzin oder Diesel kaufen, bevor es noch teurer wird. Grundsätzlich gilt: Kraftstoffe sind Gefahrgüter, die gesundheitsschädliche Dämpfe absondern können und hochentzündlich sind. Deswegen erlaubt das Gesetz nur, kleine Mengen zu lager. Maximal 20 Liter Benzin und 200 Liter Dieselkraftstoff seien im Privatbesitz erlaubt, teilt die ARAG-Versicherung mit. Lesen Sie mehr: Benzinpreis: So setzen sich die Tank-Kosten zusammen

Wo darf ich Benzin und Diesel lagern?

Der Kraftstoff muss in verschlossenen, bruchsicheren und nicht brennbaren Behältern mit einer sogenannten RKK-Zulassung aufbewahrt werden. Zudem muss es sich um zugelassenen Treibstoff handeln, also solchen, den man an der Zapfsäule bekommt. Wo man die Behälter abstellt, ist keine einfache Frage.

Keller und Tiefgaragen von Mietshäusern sind nach ARAG-Angaben kein geeigneter Lagerungsort - die Bodenplatte ist nicht versiegelt, sodass im schlimmsten Fall auslaufende Flüssigkeit ins Grundwasser gelangen könnte. Es muss zudem verhindert werden, dass Nachbarinnen und Nachbarn vom Geruch des Kraftsstoffs belästigt oder gesundheitlich beeinträchtigt werden. Die ARAG rät außerdem dazu, den Mietvertrag genau zu prüfen - möglicherweise handelt es sich bei der Lagerung von Kraftstoffen um einen unerlaubten Gebrauch des Mietobjektes. Auch interessant: Hohe Benzinpreise: So hilft Google Maps beim Sprit sparen

Stille Reserve: Kleine Mengen Benzin oder Diesel im Auto reichen in der Regel aus.
Stille Reserve: Kleine Mengen Benzin oder Diesel im Auto reichen in der Regel aus. © dpa

Wie kann ich den Treibstoff transportieren?

Im Auto dürfen höchstens 60 Liter Benzin transportiert werden. Voraussetzung:

  • Die Kanister entsprechen der gültigen DIN-Norm. Diese werden am besten im Kofferraum abgestellt.
  • Die ARAG warnt allerdings davor, dass bei hohen Temperaturen giftige Dämpfe entstehen und ins Fahrzeuginnere vordringen können.
  • Ein kleiner Funke kann dann ausreichen, und das Luftgemisch explodiert. Lesen Sie hier: Steigende Benzinpreise: Wann ist Tanken am günstigsten?

Wie lange sind Benzin und Diesel haltbar?

Wenn der Kraftstoff mit Sauerstoff in Kontakt kommt, verliert er an Qualität, weil dabei die Oktanzahl des Sprits sinkt. Je länger Diesel und Benzin gelagert werden, desto mehr der Stoffe können allmählich entweichen. Generell gilt: Auch bei richtiger Lagerung ist Diesel maximal sechs Monate haltbar. Bei Benzin sind es ein bis zwei Monate. Mehr zum Thema: Benzin und Diesel werden teurer – Was man jetzt wissen muss

Wie viel Kraftstoff darf ich aus anderen Ländern mitführen?

In Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Luxemburg und Rumänien ist die Mitnahme von Benzin generell untersagt. In Tschechien, den Niederlanden, Österreich und Ungarn etwa darf man höchstens zehn Liter mitnehmen. In Polen und der Slowakei sind es 20 Liter. Aber Achtung: Allein aus Sicherheitsgründen empfiehlt der ARAG-Versicherer, nie mehr als zehn Liter mitzunehmen. Bei der Einfuhr von mehr als 20 Litern nach Deutschland muss Mineralölsteuer gezahlt werden.

Was kostet Sprit in unseren Nachbarländern?

  • Polen: Super: 1,27 Euro pro Liter. Diesel: 1,30 Euro pro Liter.
  • Tschechien: Super: 1,38 Euro pro Liter. Diesel: 1,31 Euro pro Liter.
  • Österreich: Super: 1,38 Euro pro Liter. Diesel: 1,35 Euro pro Liter.
  • Schweiz: Super: 1,68 Euro pro Liter. Diesel: 1,73 Euro pro Liter.
  • Frankreich: Super: 1,67 Euro pro Liter. Diesel: 1,58 Euro pro Liter.
  • Belgien: Super: 1,65 Euro pro Liter. Diesel: 1,61 Euro pro Liter.
  • Niederlande: Super: 1,98 Euro pro Liter. Diesel: 1,61 Euro pro Liter.
  • Dänemark: Super: 1,90 Euro pro Liter. Diesel: 1,72 Euro pro Liter.

(Stand 23. Oktober 2021, Quelle: ADAC)

(mja)