Das Wasser Vittel von Nestlé soll aus den Regalen von Lidl verschwinden. Seit Jahren gibt es Kritik wegen der Nutzung der Quellen.

Der Konzern Nestlé nimmt sein Mineralwasser Vittel aus den Regalen des Discounters Lidl. Die Vertriebsvereinbarung laufe Ende Oktober 2021 "nach gemeinsamer Abstimmung" mit Lidl aus, zitiert das "Manager Magazin" eine Nestlé-Sprecherin.

Der Supermarkt-Discounter Lidl zählt zu den wichtigsten Vertriebskanälen für das Vittel-Wasser. Zu den Hintergründen, warum der entsprechende Vertrag aufgelöst wird, nannten weder Nestlé noch Lidl weitere Details.

Vittel: Nestlé nimmt Wasser aus Lidl-Regalen

Auch zu weiteren Vertriebskanälen für Vittel in Deutschland wollte die Nestlé-Sprecherin keine konkreten Angaben machen. Die Verhandlungen mit weiteren Partnern fänden im üblichen jährlichen Rahmen statt und erstreckten sich über einige Wochen, so die Sprecherin auf Anfrage des "Manager Magazins".

Seit Jahren steht der Konzern Nestlé in der Kritik, weil er in der französischen Kleinstadt Vittel das Wasser aus Brunnen fördert. Laut Berichten hat das Unternehmen von Behörden die Genehmigung, im Jahr bis zu eine Million Kubikmeter des Wassers abzupumpen. Naturschützer kritisieren, dass dadurch der Grundwasserspiegel sinke.

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Kritik an Nestlé wegen Grundwasserspiegel

Nestlé verteidigte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen die Kritik. Zum Beispiel mit dem Verweis auf die rund 1000 Beschäftigen, die an dem Ort für den Konzern arbeiteten. Auf der Website des Nahrungsmittelherstellers heißt es unter anderem: "Nestlé Waters entnimmt drei Viertel ihrer Produktion von Quellen, wo so viel Wasser nachfliesst, dass der Grundwasserspiegel stabil bleibt."

Nur für die Marke Vittel Bonne Source würde Wasser aus der gleichnamigen Quelle entnommen, wo nicht genug Wasser nachfliesse. Und weiter: "Wir sind dort für 25 Prozent der Entnahmen verantwortlich." In den letzten Jahren habe der Konzern die Förderung zurückgefahren und pumpe nun weniger Wasser ab, als die Behörden erlauben.

Die Umsätze des Nahrungsmittelkonzerns hatten zuletzt insbesondere in der Corona-Zeit auf der ganzen Welt gelitten. Mittlerweile zieht sich Nestlé aus dem Wassergeschäft zurück, zumindest in Teilen. Bereits im Geschäftsbericht 2020 wurden zum Beispiel der Verkauf der regionalen Quellwassermarken vereinbart, außerdem wird das Geschäft mit aufbereitetem Flaschenwasser in den USA und Kanada eingestellt. (fmg/les)