Berlin/Palma. Elf der 14 geretteten Menschen galten bereits als tot. Die spanische Polizei und Hilfsorganisationen suchen weiter nach Vermissten.

Nahe der beliebten Urlaubsinsel Mallorca sind am Montag 14 Menschen aus Seenot gerettet worden. Zunächst war von elf Toten die Rede. Die Crew einer Yacht hatte westlich der vorgelagerten Insel Cabrera regungslos im Meer treibende Menschen entdeckt, fünf davon aus dem Wasser gezogen und die Polizei verständigt. Zwei der fünf Personen meldeten die Retter versehentlich als tot – letztlich hatten sie bloß das Bewusstsein verloren.

Viele Tote auf Flüchtlingsroute von Nordafrika zu den Balearen

Ein Hubschrauber der alarmierten Guardia Civil und Boote der Seenotrettung bargen anschließend neun weitere Menschen aus dem Mittelmeer, wie die Zeitung „Diario de Mallorca“ berichtete. Von den Geretteten seien entgegen erster Berichte alle noch am Leben, erklärte die spanische Seenotrettungsorganisation Salvamento Maritimo. Die Guardia Civil hatte aus der Luft offenbar fälschlicherweise angenommen, dass die Menschen bereits leblos im Meer trieben. Lesen Sie hier: Flüchtlingsboot ohne Wasser und Nahrung: 47 Menschen sterben

Mindestens drei Personen gelten dem Bericht nach noch als vermisst. Bei Ihnen und den Geretteten soll es sich der Zeitung zufolge um Migranten handeln, die versucht haben, mit einem Boot von Nordafrika auf die Balearen überzusetzen.

Auf dieser Route starben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bis Mitte dieses Jahres bereits mindestens 149 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weitaus größer sein. Menschen, die während ihrer Flucht über den Wasserweg in Seenot geraten, werden – wie in diesem Fall – häufig nur durch Zufall entdeckt. Viele Unglücke werden nie bekannt. Lesen Sie auch: Mallorca: Meer nach schwerem Unwetter kaum wiederzuerkennen

Mallorca: Polizei und Hilfsorganisation suchen weiter nach Vermissten

Die 14 vor Mallorca geretteten Menschen hatten Glück. Die fünf von der Yacht aufgenommenen Personen wurden per Hubschrauber nach Palma de Mallorca geflogen. Dort werden sie nun im Universitätsklinikum ärztlich betreut. Über die Versorgung der übrigen elf Personen wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Die Organisation Salvamento Maritimo und die Guardia Civil der spanischen Polizei suchen unterdessen mit zwei Schiffen bzw. einem Helikopter und Patroullienbooten weiter nach den Vermissten. Mit der Hoffnung, auch sie noch lebend aufzufinden.

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