Berlin. Die steigenden Corona-Zahlen in Israel besorgen SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: Ist ein geringer Impfschutz bei Biontech der Grund?

  • Verliert der Impfstoff von Biontech also schneller seine Wirkung?
  • Eine Studie aus Israel hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt
  • Lauterbach macht indes Hoffnung - eine neue Oxford-Studie klingt vielversprechend

Anfang des Jahres war niemand so weit wie Israel. Die Impfkampagne des Landes schritt im Eiltempo voran, wobei vor allem der Wirkstoff von Biontech/Pfizer eingesetzt wurde. Aktuell sind 60,55 Prozent der 8,9 Millionen Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie die Johns-Hopkins-Universität berichtet (Stand: 31.08.21).

Umso überraschender, dass die Corona-Zahlen nun wieder stark ansteigen - die Inzidenz erreichte Ende August einen Wert von rund 700. Der unerwartete Verlauf der Covid-19-Kurve verunsicherte selbst Karl Lauterbach (SPD). Lesen Sie hier: Forscher warnen vor falschen Schlüssen wegen Biontech-Studie.

In einem Twitter-Beitrag schrieb der Gesundheitsexperte: "Israel hat früher geimpft und den Abstand bei Biontech auf drei Wochen gesenkt. Wenn die hohen Fallzahlen dort jetzt auf die drei Wochen Abstand zurück gehen, haben wir Glück. Wenn es am Verlust der Wirkung von Biontech liegt, haben wir Pech."

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Israels Impfkampagne: Covid-19-Kurve besorgniserregend

Dabei bezieht sich Lauterbach auf einen Tweet des US-amerikanischen Wissenschaftlers Eric Topol. Der Forscher erläutert Israels Covid-19-Kurve anhand von Grafiken mit den Fallzahlen verschiedener Länder - auf denen Israels jüngster Anstieg deutlich hervorsticht: "Nachlassende Immunität, dreiwöchiger Dosisabstand, unzureichende Impfung der Bevölkerung und andere Faktoren haben zu diesem unerwarteten Ergebnis beigetragen." Lesen Sie ebenfalls: 59 Mutationen: Wie gefährlich ist die Virus-Variante C.1.2?

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Biontech: Weniger Impfschutz als Moderna?

Dass die Impfwirkung von Biontech möglicherweise früher nachlässt als erwartet, ist allerdings nicht der einzige Aspekt, der Lauterbach beschäftigt. In einem weiteren Tweet stützt er sich auf eine Studie, die den Impfschutz von Biontech in einer Grafik dem von Moderna gegenüberstellt.

"Diese Studie beim Medizinpersonal zeigt recht eindeutig, dass eine Moderna-Impfung bei vorher nicht Infizierten oder bei vorher Infizierten stärker wirkt als Biontech. Das wird sich bei Durchbruchsinfektionen bemerkbar machen", so der SPD-Gesundheitsexperte.

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Ob die steigenden Infektionszahlen in Israel tatsächlich auf einen geringeren Impfschutz des Wirkstoffs von Biontech/Pfizer zurückzuführen sind, ist bislang nicht abschließend geklärt.

Lauterbach macht Hoffnung: Biontech-Schutz gegen Delta funktioniert

Eine neue Studie, auf die Lauterbach Anfang September in einem Tweet hinwies, soll aber immerhin zeigen, dass das Biontech-Vakzin besser vor einer Ansteckung mit der Delta-Variante des Coronavirus schützt als eine zuvor durchgemachte Infektion.

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In Israel sei das Lauterbachs Tweet zufolge genau andersherum gewesen: Dort hätten Studien gezeigt, dass Genesene besser vor Delta geschützt seien als Menschen mit vollständigem Biontech-Impfschutz. Auch das sei laut Lauterbach eine Folge des auf zwei Wochen verringerten Abstands zwischen erster und zweiter Impfdosis in Israel.

(day/jkali)