Berlin. Chaos bei den Quarantäneregeln an Schulen: Jens Spahn will das jetzt vereinheitlichen. Und: Die Impfquote steigt langsam. Mehr im Blog.

  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt für einheitliche Quarantäneregeln an den Schulen
  • Auch am Montagmorgen meldet das RKI eine steigende Inzidenz
  • Mehr als 60 Prozent der Deutschen sind doppelt geimpft
  • Fahrgastverband lehnt 3G-Regelung in Fernzügen ab
  • Kanzlerin Merkel hält aber weiterhin an der Idee fest
  • WHO fürchtet mehr als 200.000 neue Corona-Todesfälle bis Dezember

Berlin. Die vierte Welle in der Corona-Pandemie nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vor allem durch Ansteckungen unter jungen Erwachsenen mit der Delta-Variante weiter an Fahrt auf. Außerdem breite sie sich auch zunehmend in den mittleren Altersgruppen aus, heißt es im aktuellen RKI-Wochenbericht. Ins Krankenhaus kommen dann in der Regel vor allem die Ungeimpften. Die Dynamik bei den Impfungen scheint ohnehin vorbei.

Dagegen soll unter anderem die sogenannte 3G-Regel wirken, die seit Montag in Kraft ist. Damit wird es für Ungeimpfte deutlich aufwendiger, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Auch die Corona-Schnelltests sollen ab dem 11. Oktober für die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht mehr kostenlos sein.

Dafür gibt es Erleichterungen beim Reisen. Spanien gilt seit vergangenem Sonntag nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiet. Damit entfällt für Ungeimpfte die Quarantäne-Pflicht nach der Einreise in Deutschland - das gilt auch für Urlauber auf Mallorca.

Interaktive Grafik: Corona-Inzidenzen nach Alter

RKI meldet neue Infektionszahlen

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 75,8 - am Vortag hatte der Wert 74,1 betragen, vor einer Woche 56,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4559 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3668 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zehn Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Mehr zum Thema: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert

Corona-News von Montag, 30. August:

17.30 Uhr: Wir schließen dieses Blog an dieser Stelle. Wenn Sie sich über die aktuellen Entwicklungen informieren wollen, lesen Sie bitte unser neues Newsblog.

Merkel hält 3G-Regel in Fernzügen weiter für sinnvoll

16.11 Uhr: Ungeachtet von Widerständen vor allem in der Union hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der möglichen Einführung einer 3G-Regel in Fernverkehrszügen fest. Die Kanzlerin sei weiterhin der Meinung, "dass 3G in Fernzügen und Inlandsflügen eine mögliche und sinnvolle Maßnahmen sein kann", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er räumte allerdings ein, dass es auch "offensichtlich Gegenargumente gibt".

Skeptisch zu dem Vorhaben stehen vor allem die Unions-geführten Ministerien für Verkehr und Gesundheit. "Unsere Bedenken der praktischen und rechtlichen Durchführbarkeit sind bekannt", sagte ein Sprecher des Verkehrsressorts von Andreas Scheuer (CSU).

Mallorca: Corona-Regeln werden gelockert

15.20 Uhr: Mallorca-Urlauber dürfen sich im Zuge der besseren Corona-Lage auf einen unbeschwerteren Aufenthalt auf der spanischen Insel freuen. Die Regionalregierung der Balearen kündigte am Montag in Palma eine weitere Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen an. Erst am Sonntag hatte Deutschland bereits ganz Spanien und damit auch Mallorca von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen. Damit entfällt bei Rückkehr in die Heimat die Quarantänepflicht, die es bisher für Mallorca-Besucher gab, die weder vollständig geimpft noch von einer Covid-19-Erkrankung genesen waren.

Spanien ist kein Corona-Hochrisikogebiet mehr - damit entfallen alle Quarantänevorschriften für Rückkehrer.
Spanien ist kein Corona-Hochrisikogebiet mehr - damit entfallen alle Quarantänevorschriften für Rückkehrer. © dpa

Nächtliche Versammlungen von Personen, die nicht im selben Haushalt leben, sind auf Mallorca ab sofort nur noch zwischen 2.00 und 6.00 Uhr untersagt, wie Regierungssprecher Iago Negueruela mitteilte. Bisher trat diese Beschränkung bereits um 1.00 Uhr morgens in Kraft.

Zudem sind in den Innenräumen der mallorquinischen Restaurants, Bars und Cafés wieder acht statt nur vier Personen pro Tisch erlaubt, in den Außenbereichen sind es ab sofort zwölf pro Tisch statt bislang acht.

Spahn für einheitliche Quarantäneregeln in Schulen

14.26 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert für einheitliche Quarantäne-Regeln für Schulen. Die Frage, welche und wie viele Kinder im Falle einer Corona-Infektion in der Schule in Quarantäne geschickt würden, werde in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, sagte der CDU-Politiker am Montag der "Welt".

Für Eltern wie Kinder sei das nur schwer nachvollziehbar. "Das werde ich mit den Ländern besprechen." Zur Kritik am Umgang mit den Schulen sagte er, seit Beginn der Pandemie hätten ihn nur wenige Themen so sehr beschäftigt wie die Schulschließungen. "Das war ja eine Entscheidung, die uns wirklich nicht leichtgefallen ist."

Der Umgang mit einer möglichen Corona-Infektion in den Schulen wird von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt. So wurden etwa Quarantäneregeln entschärft, so dass bei einem Corona-Fall nicht mehr zwangsläufig die ganze Klasse zu Hause bleiben muss. So gelten Schulkinder, die eine Maske getragen haben, in Sachsen nicht als enge Kontaktperson. In Baden-Württemberg müssen sich alle Schüler einer Klasse fünf Tage lang testen, statt in Quarantäne zu gehen, sollte ein Mitschüler infiziert sein.

Athen setzt Impfpflicht im Gesundheitssektor durch

14.14 Uhr: Die griechische Regierung besteht auf der angekündigten Impfpflicht für den Gesundheitssektor von Mittwoch an. Das Gesetz werde uneingeschränkt ab 1. September Anwendung finden, bestätigte am Montag der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou bei einer Pressekonferenz. Zuvor hatte eine Abteilung des griechischen Verwaltungsgerichts mehr als 100 Anträge von Ärzten und Krankenhausverwaltungen abgelehnt. Sie hatten gefordert, das Gesetz per einstweiliger Verfügung einzufrieren, bis der höchste griechische Gerichtshof entscheidet.

Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigten im Gesundheitssektor, die ab Mittwoch noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden. Zuvor hatten Gewerkschaften gefordert, die Impfpflicht zumindest aufzuschieben. Auch aus dem Gesundheitssektor selbst gab es Kritik. Unter anderem besteht die Sorge, dass in Kliniken Personal fehlen könnte, wenn alle Ungeimpften konsequent freigestellt werden.

Eine Krankenpflegerin in einem staatlichen Krankenhaus in Griechenland wird gegen das Coronavirus geimpft.
Eine Krankenpflegerin in einem staatlichen Krankenhaus in Griechenland wird gegen das Coronavirus geimpft. © dpa

Bald Einreise ohne Quarantäne nach Singapur möglich

13.59 Uhr: Flugreisende aus Deutschland können bald wieder nach Singapur einreisen, ohne sich dort automatisch in eine Quarantäne begeben zu müssen. Voraussetzungen sind eine vollständige Corona-Impfung sowie die Nutzung bestimmter Direktflugverbindungen, die Lufthansa ab dem 16. September anbietet.

Partner Singapore Airlines ist nach eigenen Angaben bereits ab dem 7. September am Start. Außerdem sind PCR-Tests vor dem Start und nach der Landung in dem asiatischen Stadtstaat vorgeschrieben, wie die Lufthansa am Freitag in Frankfurt mitteilte. Deutschland sei das erste Land, mit dem Singapur ein Abkommen über einen derartigen Reisekorridor für Geimpfte geschlossen habe.

WHO befürchtet bis 1. Dezember 236.000 neue Corona-Todesfälle in Europa

12.07 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet im Zeitraum bis zum 1. Dezember 236.000 neue Corona-Todesfälle. Dies sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge am Montag. Zugleich äußerte er sich besorgt über die "Stagnation" der Impfkampagne in vielen Ländern.

Fahrgastverband lehnt 3G in Fernzügen ab

12.01 Uhr: Der Fahrgastverband Pro Bahn lehnt die Einführung einer 3G-Regelung in Fernzügen als unpraktikabel ab. "Vom Gefühl her würden sich viele Fahrgäste zwar eine 3G-Regelung in Fernzügen wünschen, doch diese wäre in der Praxis nicht umsetzbar", sagte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, dieser Redaktion. "Die Überprüfung der 3G-Voraussetzungen würde zu einem massiven Mehrbedarf an Personal und erheblichen Verspätungen im Zugverkehr führen." Grundsätzlich dürfte niemand vom öffentlichen Zugverkehr ausgeschlossen werden.

Der Fahrgastverband verweist zudem auf die Sicherheit in Zügen: "Studie haben gezeigt, dass die Ansteckungsgefahr in Zügen nicht erhöht ist." Naumann plädiert vielmehr für mehr Impfangebote und Impfungen: "In großen Bahnhöfen sollten Impfstationen eingerichtet werden, um noch mehr Menschen unkompliziert zum Impfen zu bewegen."

Mehr als 60 Prozent der Deutschen vollständig geimpft

11.51 Uhr: Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.56 Uhr). Demnach wurden am Sonntag 79.103 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 54 Millionen Menschen (65 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 50,1 Millionen (60,3 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit rund 75 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Der Stadtstaat zählt mit 70,4 Prozent auch den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen steht mit rund 55 Prozent Erstgeimpfter und 51,5 Prozent vollständig geimpfter Einwohner am Ende beider Ranglisten.

3G-Regel greift für viele Franzosen jetzt am Arbeitsplatz

11.07 Uhr: Rund 1,8 Millionen Beschäftigte in Frankreich müssen seit heute auf der Arbeit einen Nachweis vorlegen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Betroffen sind alle Beschäftigten in Bereichen mit viel Publikumsverkehr. Dies sind etwa Kinos und Konzertsäle, Bibliotheken, Museen, Zoos und Freizeitparks, aber auch große Einkaufszentren. Auch die Zugbegleiter im Fernverkehr der Bahn sind betroffen. Arbeitgeber sind gehalten, den 3G-Status (geimpft, genesen, getestet) zu überprüfen. Beschäftigte, die die Vorschrift missachten, können ohne Lohnfortzahlung nach Hause geschickt werden.

Die verschärften Corona-Regeln der Regierung von Präsident Emmanuel Macron und insbesondere der Gesundheitspass stoßen weiterhin auf Protest. Am Wochenende demonstrierten landesweit rund 160.000 Menschen gegen die Regeln, das waren aber deutlich weniger als noch vor einigen Wochen.

Demonstranten in Paris bei einem Protest gegen die verschärften Corona-Regeln der französischen Regierung.
Demonstranten in Paris bei einem Protest gegen die verschärften Corona-Regeln der französischen Regierung. © Julien Mattia/Le Pictorium Agency via ZUMA/dpa

Bilanz des ersten 2G-Wochenendes in Hamburg

10.31 Uhr: Seit Samstagabend gilt in Hamburg das 2G-Optionsmodell - bislang bundesweit einmalig. In Gaststätten, in denen die 2G-Option gilt, können Tische wieder beliebig platziert werden, Masken müssen an festen Steh- und Sitzplätzen nicht mehr getragen werden und auch die Abstandspflicht entfällt. Es gibt keine Testpflicht mehr und auch hier ist die Sperrstunde aufgehoben. Bis Sonntagnachmittag meldeten sich insgesamt 272 Veranstalter.

Ethikrat: 2G-Regel ist vertretbar

10.04 Uhr: Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat an alle Impfberechtigten in Deutschland appelliert, sich so schnell wie möglich immunisieren zu lassen - insbesondere mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen. "Sie sind die letzte Gruppe, die sich nicht impfen lassen können - und zwar ganz ohne dass sie eine Wahl haben", sagte sie im ARD-Morgenmagazin. Viele Eltern schauten verzweifelt auf die hochschnellenden Inzidenzen bei den Jüngeren, so Buyx.

"Deswegen müssen wir als Gesellschaft für diese Gruppe, die wirklich viel mitgemacht hat, uns noch ein bisschen am Riemen reißen. Denn Kinder haben zwar niedrigere Risiken, aber die haben Risiken und wir wollen, dass wir Kinder in Ruhe zu Schule gehen können", sagte Buyx.

Immer mehr Fälle in Sydney - trotz Lockdown

7.12 Uhr: Trotz eines seit mehr als zwei Monaten geltenden Lockdowns steigt im australischen Bundesstaat New South Wales die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Innerhalb von 24 Stunden verzeichneten die Behörden 1290 neue Fälle - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Fast 80 Prozent der Neuinfektionen seien im Westen und Süden der Metropole Sydney bestätigt worden.

Regional-Premierministerin Gladys Berejiklian kündigte mögliche Lockerungen der Beschränkungen an, wenn 70 Prozent der Bevölkerung geimpft seien. Dies werde voraussichtlich im Oktober der Fall sein. Jedoch sollen die strengen Regeln nur für vollständig Geimpfte gelockert werden.

Passanten gehen über eine fast menschenleere Straße im Geschäfts- und Einkaufsviertel von Sydney.
Passanten gehen über eine fast menschenleere Straße im Geschäfts- und Einkaufsviertel von Sydney. © dpa

Bislang seien 36 Prozent der rund acht Millionen Einwohner von New South Wales an der australischen Ostküste vollständig geimpft. Australien war dank strenger Regeln und geschlossener Außengrenzen lange Zeit erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Experten machen die schleppend angelaufene Impfkampagne und die Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich.

Medienbericht: 3G in Zügen vor dem Aus

5.44 Uhr: Die umstrittenen Pläne zur Einführung von 3G in Zügen der Deutschen Bahn stehen einem Medienbericht zufolge vor dem Aus. Das berichtet "Bild". Demnach laute das Ergebnis des von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) geführten Prüfverfahrens, die Maßnahmen sei "nicht umsetzbar". Das Blatt hatte zuvor berichtet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die sogenannte 3G-Regel in Fernzügen durchsetzen wollte. In diesem Fall hätten nicht mehr alle, sondern nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete Bahn fahren dürfen.

Die Pläne einer 3G-Regelung in Zügen sollen vor dem Aus stehen.
Die Pläne einer 3G-Regelung in Zügen sollen vor dem Aus stehen. © dpa

Gebäudereiniger appellieren an Belegschaft zur Impfung

3.17 Uhr: Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) hat in neun verschiedenen Sprachen einen Appell an die Beschäftigten der Branche gerichtet mit dem Aufruf, sich impfen zu lassen. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor. "Wir sind eine beschäftigungsstarke Branche, wir sind eine multikulturelle Branche, und wir sind eine Branche, die in dieser Pandemie eine systemrelevante und verantwortungsvolle Rolle für die Gesellschaft übernimmt", sagte Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich dieser Redaktion. "Daher sollten wir auch beim Thema Impfen mit Vorbildfunktion vorangehen."

In dem Impfaufruf betont der Bundesinnungsverband, dass die Quote von 60 Prozent der vollständig geimpften Menschen in Deutschland gut, aber noch nicht ausreichend sei. Eine Impfung schütze auch Kinder, Angehörige, Freunde und Kollegen, heißt es weiter.

Deutsche Post-Vorstand kann sich Impfanreize vorstellen

1.02 Uhr: Tobias Meyer, Vorstand für den Bereich Post und Paket Deutschland bei der Deutschen Post DHL, hält Anreize für denkbar, um das Impfen zu beschleunigen. "Ich kann mir Impfanreize grundsätzlich vorstellen", sagte Meyer unserer Redaktion. Dies sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Als Unternehmen richten wir uns daran aus, was uns durch den Gesetzgeber und die Gesellschaft nahegelegt wird", sagte Meyer.

Eine 3G-Regel, also geimpft, genesen oder getestet, für Paketzusteller und Briefträger schließt Meyer aus. "Wir haben seit Beginn der Pandemie keine Indizien, dass die Zustellung ein besonderes Infektionsrisiko darstellt", sagte Meyer. "Im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes sind unsere Eingriffsmöglichkeiten daher gering. Dementsprechend gibt es keine Maßnahmen, die über die bisherigen Schritte hinausgehen."

Aufgrund des Paket-Booms während der Corona-Pandemie habe die Deutsche Post bei der Sortierung und Zustellung derzeit so viele Beschäftigte wie noch nie im Einsatz. "Bundesweit sind bei uns jetzt knapp 200.000 Beschäftigte im Einsatz – das ist für den Sommer ein Rekordwert", sagte Meyer. Die Zahl der Beschäftigten liege damit rund 8000 Beschäftigte höher als noch im Vorjahr.

Corona-News von Sonntag, 29. August: Kanzlerkandidaten wollen neuen Corona-Lockdown vermeiden

22.41 Uhr: Die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen haben sich dafür ausgesprochen, erneute weitreichende Alltagsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie zu vermeiden. Es seien jetzt so viele geimpft, dass man sehr klar sagen könne und müsse: "Es wird keinen neuen Lockdown geben", sagte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) im ersten großen TV-Triell in der heißen Wahlkampfphase am Sonntagabend bei RTL und ntv. Es gelte aber vorsichtig zu bleiben, etwa mit Masken und Zugang zu Innenräumen nur für Geimpfte, Getestete und Genesene.

CDU-Chef Armin Laschet sagte mit Blick auf einen erneuten Lockdown, er teile die Einschätzung, alles dafür zu tun, dass es dazu nicht komme. "Ich halte das auch für realistisch." Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock sagte, Stand heute brauche es keinen weiteren Lockdown. Es gelte aber, beim Impfen weiter voranzukommen. Zudem könnten Ungeimpfte nicht die gleichen Freiheitsrechte genießen wie Geimpfte.

Zwischen den Kandidaten wurden zugleich Unterschiede bei konkreten Krisenmaßnahmen deutlich. Scholz und Laschet lehnten eine mögliche Impfpflicht für bestimmte Berufe wie medizinisches Personal oder Polizisten ab. Baerbock sagte: "Stand heute nein. Aber für die Zukunft sollte man das nicht ausschließen."

Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) begrüßen sich vor der Sendung im Fernseh-Studio in Berlin-Adlershof.
Die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD) begrüßen sich vor der Sendung im Fernseh-Studio in Berlin-Adlershof. © Michael Kappeler/dpa Pool/dpa

Tausende Impfgegner demonstrieren in Griechenland

20.23 Uhr: Tausende Impfverweigerer haben am Sonntagabend in Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki gegen die Corona-Impfpolitik der konservativen Regierung demonstriert. In Athen versammelten sich nach Schätzungen des Staatsfernsehens rund 3000 Demonstranten. In Thessaloniki seien es mehr als 5000 Menschen gewesen, berichteten örtliche Medien.

Rund 200 Menschen lösten sich nach Einbruch der Dunkelheit aus der fast zu Ende gegangenen Demonstration heraus und schleuderten Brandsätze und Steine auf die Polizei, die vor dem Parlament in Athen stand. Die Beamten setzten Blendgranaten, Tränengas und Wasserwerfer ein und trieben die Randalierer auseinander, wie das Fernsehen zeigte. Die Lage beruhigte sich anschließend.

Tausende bei Kölner Demonstrationszug zum Christopher Street Day

18.46 Uhr: Trotz regnerischen Wetters und auf einer coronabedingt abgeänderten Route sind am Sonntag in Köln tausende Menschen zum diesjährigen Christopher Street Day (CSD) zusammengekommen. Teils bunt kostümiert und mit Regenschirmen zogen die Teilnehmer bei der auch im Internet übertragenen Veranstaltung durch die Straßen. Für den Demonstrationszug hatten sich nach Veranstalterangaben mehr als hundert Gruppen, Vereine und Organisationen angemeldet. Teilnehmen durften nur Geimpfte, Genesene und negativ auf das Coronavirus Getestete.

Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Corona-Pandemie nur Fahrradsternfahrten gegeben. Die Kölner CSD-Parade im Zeichen der Forderung nach gleichen Rechten für homosexuelle, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen zählt traditionell zu den größten ihrer Art in Deutschland. Der CSD geht zurück auf die Erstürmung der Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 durch die Polizei. Darauf folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften.

Zwei Frauen mit Masken in Regenbogen Farben verfolgen die Eröffnung des Christopher Street Day in Köln.
Zwei Frauen mit Masken in Regenbogen Farben verfolgen die Eröffnung des Christopher Street Day in Köln. © Oliver Berg/dpa

Dutzende Festnahmen bei Anti-Corona-Protesten in Berlin

17.11 Uhr: In Berlin haben auch am Sonntag erneut Anhänger der sogenannten Querdenken-Bewegung gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Wie die Polizei mitteilte, versammelten sich einige tausend Menschen. Es habe rund 80 vorläufige Festnahmen gegeben, berichtete die Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter. Dabei habe der Fokus "insbesondere auf gewalttätigen Personen" gelegen oder denjenigen, die als Rädelsführer zu Verstößen gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz und die Infektionsschutzbestimmungen aufgerufen hätten.

Dritte Impfung für Israelis ab 12 Jahren

16.48 Uhr: In Israel können künftig alle Bürger von zwölf Jahren an eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Ministerpräsident Naftali Bennett teilte dies am Sonntag mit und sprach von einem "Privileg, das es in keinem anderen Land gibt". Zuletzt galt eine Altersgrenze von 30 Jahren für die Auffrischungsimpfung, es müssen außerdem mindestens fünf Monate seit der zweiten Impfung vergangen sein.

Zwei Millionen von insgesamt mehr als neun Millionen Israelis hätten bereits eine dritte Impfdosis erhalten, sagte Bennett. "Es gibt bereits Ergebnisse: Der Anstieg an schweren Erkrankungen hat sich verlangsamt." Knapp 59 Prozent sind zweifach geimpft.

Mehr als 60 Prozent in Deutschland vollständig geimpft

15.13 Uhr: Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben inzwischen gut 50 Millionen Menschen (60,1 Prozent) erhalten, wie das Bundesgesundheitsministerium am Samstag bekannt gab. Knapp 65 Prozent (54 Millionen) sind demnach mindestens einmal geimpft. Am Freitag wurden den Angaben zufolge 213.092 Impfdosen verabreicht.

In Bremen haben bereits 74,7 Prozent mindestens eine Impfung, 70,2 Prozent sind dort vollständig geimpft. In Sachsen dagegen haben erst 54,8 Prozent mindestens eine Impfung, 51,4 Prozent sind dort vollständig geimpft.

"Jede einzelne Impfung hilft, dass wir gemeinsam gut durch Herbst und Winter kommen", schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei Twitter.

Trotz Verbots: Tausende protestieren in Berlin gegen Corona-Politik

13.36 Uhr: Trotz eines Demonstrationsverbotes haben mehrere tausend Menschen am Samstag in Berlin gegen die Corona-Politik protestiert. Dabei trug die Mehrheit keinen Mund-Nasen-Schutz und hielt die Abstandsregeln nicht ein.

Weil das Berliner Regierungsviertel und die Straße des 17. Juni als ursprünglich geplanter Versammlungsort von der Polizei hermetisch abgeriegelt waren, zogen die Demonstrantinnen und Demonstranten aus der „Querdenken“-Szene über Stunden weitgehend unbehelligt durch die Stadtteile Prenzlauer Berg und Mitte.

Querdenker ziehen weiter Richtung Hackescher Markt und blockieren dabei teilweise den Verkehr.
Querdenker ziehen weiter Richtung Hackescher Markt und blockieren dabei teilweise den Verkehr. © Dennis Meischen | Dennis Meischen

Später kam es dann zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. An der Lessingbrücke im Stadtteil Moabit versuchte die Menge, eine Polizeiabsperrung zu überrennen und in Richtung Siegessäule und Großer Stern durchzubrechen. Die Polizei setzte Pfefferspray und andere „Zwangsmittel“ ein, wie es hieß. Mehr als 100 Menschen wurden den Angaben zufolge vorübergehend festgenommen, Dutzende Strafanzeigen seien geschrieben worden. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit über 2.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz, darunter Einsatzkräfte aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen.

Umfrage: Fast zwei Drittel der Deutschen würden 3G-Regel in Zügen befürworten

12.16 Uhr: Die von der Bundesregierung angedachte 3G-Regel in Fernzügen stößt einer Umfrage zufolge bei knapp zwei Dritteln der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger auf Zustimmung. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Handelsblatts" gaben dies 64 Prozent der Befragten an. 31 Prozent sagten hingegen an, dass sie eine solche Regel nicht befürworten, fünf Prozent waren unentschieden.

Für die Erhebung wurden am Freitag und Samstag rund 5000 Wahlberechtigte ab 18 Jahren dazu befragt, wie sie den Vorschlag bewerten, dass nur noch Corona-Geimpfte, -Genesene oder -Getestete ("3G") Züge in Deutschland nutzen dürfen. Vor allem Wähler der SPD (78 Prozent), der Union (76 Prozent) und der Grünen (75 Prozent) sprachen sich demnach für eine 3G-Regel in Fernzügen aus. Unter FDP-Wählern (52 Prozent) und AfD-Wählern (20 Prozent) war die Zustimmung hingegen am niedrigsten.

Merkel sagt mehr Impfstoff für Entwicklungsländer zu

10.48 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehr Corona-Impfstoff für Entwicklungsländer zugesagt. „Deutschland wird in diesem Jahr nicht nur 30 Millionen Impfdosen geben können, sondern wir werden 70 Millionen geben können“, sagte sie nach der G20-Konferenz „Compact with Africa“ am Freitagabend in Berlin. Die internationale Impfstoff-Initiative Covax werde verstärkt liefern, damit der Impfstoff schnell zu den Menschen in Afrika komme. Auch das wirtschaftliche Wohl des Kontinents hänge mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen zusammen.

Merkel wies nach der Konferenz, an der auch die Präsidenten Südafrikas und der Demokratischen Republik Kongo, Cyril Ramaphosa und Félix Tshisekedi, teilnahmen, darauf hin, dass bislang nur zwei Prozent der Bevölkerung in Afrika gegen das Coronavirus geimpft seien. Das sei „eine dramatische Ungerechtigkeit, die wir schnell überwinden müssen“, unterstrich die Kanzlerin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wiederholt die ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoff kritisiert.

Sechster Lockdown in Melbourne wird verlängert

09.06 Uhr: Der sechste Lockdown in der australischen Stadt Melbourne wird verlängert. Das teilten die Behörden am Sonntag mit Verweis auf die immer noch zu hohen Corona-Infektionszahlen mit.

Eigentlich hätten die verschärften Maßnahmen für die fast sieben Millionen Einwohner von Melbourne und dem Bundesstaat Victoria am Donnerstag nach vier Wochen aufgehoben werden sollen. Dies sei nicht mehr möglich, da die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um 92 angestiegen sei, sagte der Regierungschef von Victoria, Dan Andrews.

Der australische Bundesstaat Victoria mit der Millionenmetropole Melbourne geht nach der Bestätigung mehrerer Dutzend Corona-Neuinfektionen in einen strikten Lockdown.
Der australische Bundesstaat Victoria mit der Millionenmetropole Melbourne geht nach der Bestätigung mehrerer Dutzend Corona-Neuinfektionen in einen strikten Lockdown. © Asanka Brendon Ratnayake/AP/dpa

RKI meldet erneut gestiegene Zahlen

07.51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 74,1 - am Vortag hatte der Wert 72,1 betragen, vor einer Woche 54,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8416 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 7050 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 12 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es drei Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 932 547 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 726 700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92 130.

Lufthansa will Geschäftsreisende mit Angebotsoffensive zurückgewinnen

05.20 Uhr: Nachdem die Lufthansa in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Strecken vor allem für Urlauber aufgenommen hat, startet die Fluggesellschaft jetzt eine Offensive, um Geschäftsreisende zurückzugewinnen. Im September steige auf vielen Verbindungen die Zahl der täglichen Frequenzen, kündigte Konzernvorständin Christiane Foerster in einem Gespräch mit unserer Redaktion.

"Das ist wichtig für Geschäftsreisende, die am gleichen Tag hin und zurück fliegen wollen", sagte Foerster. "Auf besonders gefragten Verbindungen wird es auch wieder Mittagsverbindungen geben, so dass man an einem Tag auch an zwei Orten sein kann." Bei der Rückkehr in die Flieger erwarte die Premiumkunden ab 1. September ein neues kulinarisches Angebot, kündigte Foerster an. Das Konzept "Tasting Heimat" vereine deutsche Küche mit ihren internationalen Einflüssen.

Die Menüs sollen künftig wöchentlich wechseln. Die Rezepte mit nachhaltigen und regional erzeugten saisonalen Produkte seien inspiriert von den deutschen Lufthansa-Zielen wie Berlin, Hamburg, Frankfurt und München.

Deutsche Post rechnet in diesem Jahr mit neuem Paket-Rekord – und bereitet sich auf neue Beschränkungen vor

04.51 Uhr: Die Deutsche Post DHL rechnet auch in diesem Jahr mit einem erneuten Rekord bei der Zahl der ausgelieferten Pakete. "Gerade das 1. Quartal war gegenüber dem Vorjahr extrem stark, da es im 1. Quartal 2020 noch keine wesentlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Online-Handel gab. Für das 2. Halbjahr erwarten wir noch ein moderates Wachstum, so dass für das Gesamtjahr auf jeden Fall ein Plus im Verhältnis zum Vorjahr stehen sollte", sagte Tobias Meyer, Deutscher Post-Vorstand für den Bereich Post und Paket Deutschland, unserer Redaktion.

Im ersten Halbjahr habe das Paketaufkommen um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Schon 2020 hatte die Deutsche Post mit rund 1,6 Milliarden Paketen einen neuen Rekordwert verbucht. Vor allem durch den Lockdown habe die Post einen Zusatzeffekt erlebt, sagt Meyer. Zugleich sei der Trend hin zu mehr Paketen nachhaltig. „So haben wir im zweiten Quartal täglich immer noch 7,6 Millionen Pakete befördert. Das sind fast 30 Prozent mehr als sonst im Jahresdurchschnitt pro Tag“, sagte Meyer. Lesen Sie das ganze Interview: Deutsche Post rechnet in diesem Jahr mit neuem Paket-Rekord

Corona-News von Samstag, 28. August: Sachsen beim Impfen weiter Schlusslicht

  • Sachsen bleibt beim Impfen gegen Corona im bundesweiten Vergleich weiter Schlusslicht. Laut einer Übersicht Bundesgesundheitsministeriums vom Samstag sind derzeit 51,4 Prozent der Menschen im Freistaat vollständig geimpft. Das sind deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt (60,1 Prozent). 54,8 Prozent der Sachsen haben zumindest eine Spritze gegen das Coronavirus erhalten. Spitzenreiter bei den vollständig Geimpften ist Bremen mit einer Quote von 70,2 Prozent.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Gespräch mit der von Corona schwer getroffenen Club- und Kulturbranche die Rolle der Impfungen betont. Zu Frage nach einer Perspektive für die Branche sagte Spahn, die sicherste Bedingung für die Gesellschaft sei eine Impfquote von deutlich über 80 Prozent. "Dann kämen wir ziemlich sicher durch Herbst und Winter." Die Voraussetzung: "Solange sich das Ding nicht nochmal verändert" - also keine neuen Varianten auftreten.
  • Aus Protest gegen die Corona-Politik haben sich am Samstag einige Tausend Demonstranten in Berlin versammelt. Nach mehreren Verboten für einzelne Versammlungen lief ein großer Teil nach Beobachtung von Reportern der Deutschen Presse-Agentur zunächst eher ziellos durch die Straßen. Einzelne Gruppen zogen begleitet von der Polizei durch den Stadtteil Friedrichshain.
  • Der Epidemiologe Klaus Stöhr geht davon aus, dass die Corona-Pandemie in Deutschland nach dem Winter vorüber ist. "Ab dem Frühjahr werden wir eine dramatische Entspannung der Situation erleben", sagte Stöhr dem "Münchner Merkur" (Samstag). "Die Pandemie ist dann vorbei. Im Sommer wird trotz einiger Infektionen wieder absoluter Normalzustand herrschen."
  • Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist nach Angaben des Hausärzteverbandes deutlich niedriger als in der ersten Hälfte des Jahres. "Der Impfturbo, den wir im Frühjahr und bis zum Juli hinein erlebt hatten, ist definitiv abgeflaut", sagte Bundesvorstandsmitglied Armin Beck den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (Samstagsausgaben).
  • Die US-Geheimdienste haben ihren mit Spannung erwarteten Bericht zum Ursprung des Coronavirus veröffentlicht - und kein eindeutiges Ergebnis präsentieren können. In dem am Freitag publik gemachten Bericht werden sowohl eine Übertragung von Tier zu Mensch als auch ein Laborunfall in China als "plausible Hypothesen" bezeichnet. Für eine abschließende Bewertung fehlten klinische Proben oder Daten zu den frühen Infektionsfällen in China, erklärten die Geheimdienste.

Corona-News von Freitag, 27. August: Gericht kippt Verbot für eine Demo gegen die Corona-Politik in Berlin

  • Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot für eine der vielen Demonstrationen gegen die Corona-Politik am Wochenende gekippt. In den insgesamt vier Eilverfahren seien drei andere Verbote hingegen bestätigt worden, teilte das Gericht am Freitagabend mit.
  • Fünf Corona-Fälle im Erlebnisbad Tropical Islands in Brandenburg sorgen für Aufsehen. Die nach eigenen Angaben größte tropische Urlaubswelt Europas wird auch von vielen Gästen anderer Bundesländer besucht. Personen, die zwischen dem 18. und 22. August in dem Bad waren, werden nun per Mail informiert. Mehr dazu, lesen Sie hier.
  • Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine rasche Versorgung des afrikanischen Kontinents mit Impfstoff verlangt. "Jetzt muss der Impfstoff schnell zu den Menschen in Afrika", sagte Merkel am Freitagabend nach einer Konferenz mit Staats- und Regierungschefs afrikanischer Länder im Kanzleramt.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Pläne für regionale Entscheidungen verteidigt, ab welcher Klinikbelegung künftig strengere Corona-Beschränkungen greifen sollen. "Aus meiner Sicht ist das nicht ein Wert, den man sozusagen einheitlich zentral vorgeben kann, weil das regional unterschiedlich ist", sagte der CDU-Politiker dem SWR-Hauptstadtstudio (Freitag).
  • Tschechien stuft Deutschland angesichts steigender Infektionszahlen auf seiner Corona-Ampel als rotes Land mit hohem Ansteckungsrisiko ein. Die Änderung gelte von Montag an, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitag mit. Damit erschwert sich die Einreise für ungeimpfte Touristen aus der Bundesrepublik nach Tschechien erheblich.
  • Dänemark hat am Freitag seine Einreiseregeln für Deutsche geändert. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich nach der Einreise künftig auf Corona testen lassen. Das teilte das Außenministerium am Freitag mit.
  • Die Bundesregierung prüft angesichts steigender Corona-Fallzahlen, ob in Fernzügen und auf Inlandsflügen künftig nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete mitreisen dürfen. Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte am Freitag in Berlin, dass die Anwendung der sogenannten 3G-Regeln für den Fernverkehr geprüft werde. 3G bezieht sich auf Genesene, Geimpfte und negativ Getestete.
  • Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Neuseeland hat Regierungschefin Jacinda Ardern den seit 17. August geltenden landesweiten Lockdown bis zum Monatsende verlängert.
  • Auch ein Jahr nach ihrer Erkrankung leiden einer Studie zufolge rund die Hälfte der wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingelieferten Patienten noch an Langzeitfolgen.

Corona-News von Donnerstag, 26. August: RKI: Vierte Corona-Welle trifft die Jüngeren

  • Die vierte Welle in der Corona-Pandemie nimmt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vor allem durch Ansteckungen unter jungen Erwachsenen weiter an Fahrt auf
  • Japan stoppt nach Berichten über die Verunreinigung mehrerer Ampullen die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna
  • Inmitten neuer Negativrekorde bei den Corona-Toten hat Russland einen weiteren Impfstoff gegen das Virus zugelassen
  • Baden-Württemberg plant für den Fall einer dramatischen Zunahme von Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen Einschränkungen für Ungeimpfte
  • Norwegen hat am Donnerstag die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet
  • Die Bundesregierung will Spanien von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete streichen
  • Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen zusammen mit einer brasilianischen Pharmafirma in Brasilien Impfstoff gegen das Coronavirus für Lateinamerika produzieren
  • Der Deutsche Ethikrat hält das Hamburger 2G-Optionsmodell nicht für eine Impfpflicht durch die Hintertür
  • "Kann ja nicht Corona sein, du bist doch doppelt geimpft", dachte unser Autor, als er mit Kopfschmerzen aufwachte. Doch er irrte sich. Lesen Sie, wie es unserem Reporter mit seiner Corona-Infektion trotz vollständiger Impfung erging
  • Schwere Covid-19-Verläufe bei Geimpften sind Studien zufolge selten. Einige Betroffene berichten jedoch von Langzeit-Symptomen. Lesen Sie hier, wie gefährlich Impfdurchbrüche sind
  • Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen weitere Daten für die Zulassung einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen
  • Die Corona-Impfungen in Deutschland gehen weiter voran. Vollständig geimpft sind nun fast 59,7 Prozent der Bevölkerung
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat für die kommende Woche eine Corona-Verordnung unabhängig von der Inzidenz angekündigt
  • Wegen einer Verunreinigung hat Japan die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna ausgesetzt
  • Nach dem Impfskandal im niedersächsischen Landkreis Friesland hat die Polizei am Morgen das betroffene Impfzentrum in Schortens-Roffhausen durchsucht
  • Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnt vor einer Durchseuchung der Schulen
  • Ärzte haben sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gegen eine Fokussierung auf die Krankenhausbelegung ausgesprochen
  • In Tokio ist der erste ausländische Teilnehmer der Paralympics wegen einer Covid-19-Infektion ins Krankenhaus eingewiesen worden

Corona-News von Mittwoch, 25. August: Bundestag segnet Verlängerung der "epidemischen Lage" ab

  • Ein von US-Präsident Joe Biden angeforderter Geheimdienstbericht zum Ursprung des Coronavirus hat Medienberichten zufolge keine eindeutigen Ergebnisse gebracht.
  • Die Abgeordneten des Bundestags haben der Verlängerung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" am Mittwochabend zugestimmt. Ohne den Beschluss wären die Sonderbefugnisse der Bundesregierung Ende September ausgelaufen.
  • Wirtschaftsminister Peter Altmaier geht davon aus, dass die Corona-Krise den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland nicht mehr gefährden wird.
  • Nach Nordrhein-Westfalen plant auch Baden-Württemberg, künftig auf die massenhafte Kontaktverfolgung bei Corona-Fällen zu verzichten.
  • Fußballstar Lukas Podolski sollte eigentlich ab Herbst in der Jury der RTL-Show "Das Supertalent" sitzen. Doch dazu kommt es nicht - Podolski hat sich mit dem Coronavirus infiziert, wie die "Bild-Zeitung" am Mittwoch schrieb. Symptome habe er keine, versicherte der Fußballer. Nach Angaben der Zeitung ist Podolski nicht gegen Covid-19 geimpft und muss nun für 14 Tage in Quarantäne.
  • Einer britischen Studie zufolge lässt der Schutz vor Covid-19 nach einer vollständigen Impfung mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Astrazeneca innerhalb von sechs Monaten nach.
  • Acht Monate nach dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland sind mehr als 100 Millionen Impfdosen gespritzt worden.
  • Die Viruslast bei einer Infektion mit der Delta-Variante ist einer Studie aus Südkorea zufolge 300-mal höher als mit dem ursprünglich aufgetretenen Virus.
  • Seit gestern stellen viele Apotheken Genesenenzertifikate nach einer überstandenen Corona-Infektion aus. Lesen Sie hier, wie Genesene jetzt an ihr digitales Zertifikat kommen.
  • Die Gegner der Corona-Gesetze und die sogenannten Querdenker-Initiativen wollen an diesem Wochenende erneut in Berlin demonstrieren.
  • Trotz eines seit acht Wochen geltenden Lockdowns bekommt der australische Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney seine schwere Corona-Welle nicht unter Kontrolle.
  • Das Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg hat rund 2000 Corona-Infektionen von Anfang Juni bis Anfang August bei Reiserückkehrern aus Urlaubsländern registriert.
  • Schwere Covid-19-Verläufe bei Geimpften sind Studien zufolge selten. Einige Betroffene aber berichten von Langzeit-Symptomen. Mehr dazu in unserem Fakten-Check: Corona trotz Schutz: So gefährlich ist ein Impfdurchbruch
  • Für US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hängt ein Ende der Corona-Pandemie in den USA vom Verhalten der Menschen und vor allem von ihrer Impfbereitschaft ab.
  • In Deutschland startet am Mittwoch die erste privatwirtschaftlich organisierte bundesweite Impflotterie.
  • Auf Kritik stößt die Aktion bei der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und bei Suchtforschern.
  • Mehrere Wirtschaftsverbände warnen die Politik angesichts der anrollenden vierten Corona-Welle vor einem erneuten Lockdown.
  • Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert für strengere Pandemie-Auflagen für Ungeimpfte in Regionen mit sehr vielen Corona-Neuansteckungen.

Corona-News von Dienstag, 24. August: Neuinfektionen in den USA auf hohem Niveau

  • Die steigenden Corona-Zahlen bereiten den Behörden in den USA weiter Sorgen. Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichneten die USA gut 137.000 Neuinfektionen pro Tag.
  • In der neuen "Sommerfolge" des Corona-Podcasts spricht Virologin Sandra Ciesek über die Erkrankung von Kindern. Eine Langzeitfolge des Virus beschäftigt die Expertin besonders. Lesen Sie hier: So gefährlich ist Covid-19 für Kinder
  • Kanzlerkandidat Armin Laschet begrüßt, dass die 50er-Inzidenz aus dem Infektionsschutzgesetz gestrichen werden soll und stattdessen die Krankenhausaufnahmen eine größere Rolle spielen werden.
  • Die Corona-Krise hat in den deutschen Kindertagesstätten einer aktuellen Umfrage zufolge den Personalmangel deutlich verschärft.
  • In immer mehr Bundesländern sind die Sommerferien zu Ende und der Präsenzunterricht beginnt in den Schulen wieder - trotz steigender Corona-Zahlen. Wie sich die Zahl der Neuinfektionen bei Kindern entwickelt und wie Experten die Lage in den Schulen einschätzen, lesen Sie hier.
  • Corona-Genesene können ab sofort in vielen Apotheken ein digitales Zertifikat zu ihrer überstandenen Erkrankung bekommen. Das teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) am Dienstag mit.
  • Laut einer neuen israelischen Studie ist die Immunität gegen das Coronavirus nach einer Impfung mit Biontech nur einige Monate gewährleistet ist. Zudem besagt die Studie, dass Genesene offenbar deutlich besser geschützt sind als Geimpfte. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach stützt die These und teilt die Studie über Twitter.
  • Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln nun als Hochrisikogebiet ein. Die Regelung gilt ab heute.
  • Der deutsche Staat hat auch im ersten Halbjahr 2021 in der Corona-Pandemie deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen.
  • Der Wirtschaftsabschwung im Zuge der Corona-Krise könnte allein im vergangenen Jahr den Tod von mehr als 260.000 Babys vor allem in ärmeren Ländern der Welt zur Folge gehabt haben.
  • Für die Offenhaltung der Schulen im zweiten Pandemie-Herbst spielen Experten zufolge Erwachsene eine entscheidende Rolle. Vereinzelte Infektionen an den Schulen sind nach Ansicht des Berliner Virologen Christian Drosten hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind.
  • Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Menge an Verpackungsmüll zugenommen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dringt darauf, dass deutlich mehr Verbraucher Mehrwegverpackungen nutzen als bisher. "Mit mehr Mehrwegverpackungen werden wir die Verpackungsflut vor allem im To-Go-Bereich wirksam eindämmen", sagte Schulze dieser Redaktion. Die ab 2023 geltende Pflicht für Unternehmen, Kunden Mehrwegangebote unterbreiten zu müssen, entfalte bereits Wirkung.

Montag, 23. August: Spahn verteidigt Wegfall der 50er-Inzidenz erneut

  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Abschaffung der 50er-Inzidenz verteidigt. Sie passe nicht mehr in die Zeit, da großer Fortschritt bei der Impfkampagne gemacht worden sei, sagt er in den "ARD-tagesthemen".
  • US-Präsident Joe Biden bekräftigt seine Aufforderung zum Impfen.
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich von den Plänen von Bundes-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) distanziert, die 50er Inzidenz als zentrales Kriterium im Infektionsschutzgesetz zu streichen und fortan stärker auf die Hospitalisierungen zu schauen.
  • Das Verteidigungsministerium in den USA plant nach der vollständigen Zulassung des Corona-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer eine Impfpflicht für alle Soldaten.
  • Impfskeptiker schlucken Parasitenmittel, obwohl US-Behörden ausdrücklich davor warnen.
  • Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, warnt nach der Entscheidung des Corona-Kabinetts davor, sich auf die Hospitalisierungsquote als Indikator zu fokussieren.
  • Als erster Corona-Impfstoff hat das Vakzin von Biontech/Pfizer in den USA eine vollständige Zulassung erhalten.
  • Bei einem Auftritt im Bundesstaat Alabama musste sich Donald Trump ungewohnte Unmutsäußerungen aus seinem sonst so wohlgesonnenen Publikum anhören. Der Grund: Der Republikaner hatte sich offen für eine Impfung gegen das Coronavirus ausgesprochen.
  • In der Debatte um eine Corona-Impfplicht für bestimmte Berufe bekommt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Unterstützung vom Deutschen Landkreistag: Es müsse jetzt alles daran gesetzt werden, die Zögernden vom Nutzen zügiger Impfungen zu überzeugen, sagte dessen Präsident, Reinhard Sager, dieser Redaktion.
  • Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Fehler bei der Umsetzung der Corona-Hilfen für Selbstständige eingestanden.
  • Die Bundesregierung unterstützt die Länder mit 200 Millionen Euro bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für Schulen und Kitas.
  • Intensivmediziner am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) haben vor eine Zunahme der Zahl an Covid-19-Patienten gewarnt. Die Zahl der Covid-19-Kranken steige leicht, deutschlandweit lägen rund 700 auf Intensivstationen, sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Prof. Stefan Kluge.
  • Die für Mitte September geplante kleinere Ausgabe des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken fällt aus.
  • Rund einen Monat nach Beginn des schlimmsten Ausbruchs des Coronavirus in China seit einem Jahr ist erstmals keine lokale Übertragung mehr berichtet worden.
  • Einer israelischen Studie zufolge bietet eine dritte Impfung mit dem Biontech-Impfstoff einen deutlich besseren Schutz vor einer Corona-Infektion und schwerem Krankheitsverlauf bei über 60-Jährigen als nur zwei Impfungen.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die Messgröße eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen.
  • Angesichts des stockenden Tempos der Corona-Impfungen in Deutschland rufen Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam die Menschen zur Impfung auf.
  • Linke-Chefin Janine Wissler lehnt es ab, den Druck auf Ungeimpfte zu verstärken.
  • Um die Impfquote in Deutschland zu steigern, fordert die Bundesärztekammer eine engere Einbindung der Sportvereine und Religionsgemeinschaften. "Wir sollten auch Sportvereine, Kulturvereine und die unterschiedlichen Glaubenseinrichtungen bei der Impfkampagne mit ins Boot holen", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dieser Redaktion.
  • Von diesem Montag an gilt bundesweit weitgehend die "3G"-Regel.

Sonntag, 22. August: Druck auf Ungeimpfte wächst

  • Für Ungeimpfte brechen ungemütliche Zeiten an. Zuerst wird es lästig – wenn von diesem Montag an bundesweit in vielen Bereichen die Testpflicht für Menschen ohne Impfschutz greift. Lesen Sie hier, wer die Impfgegener eigentlich sind – und wie man sie doch noch überzeugen kann.
  • Für den Fall einer drastischen Verschlimmerung der Corona-Lage in Deutschland schließt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nicht aus.
  • Die Corona-Inzidenz ist in Nordrhein-Westfalen auf einen Wert von beinahe 100 gestiegen. Damit liegt das bevölkerungsreichste Bundesland nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag deutschlandweit mit seinem hohen Infektionsgeschehen an der Spitze des Negativ-Rankings.
  • Nach einem größeren inländischen Corona-Ausbruch hat Neuseeland ein Scheitern seiner ehrgeizigen Null-Covid-Strategie eingeräumt.
  • Spezielle Spürhunde können einer deutschen Untersuchung zufolge eine Corona-Infektion mit hoher Genauigkeit erschnüffeln.
  • Der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson (79) und seine Frau Jacqueline (77) sind an Covid-19 erkrankt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
  • Deutsche Spanien-Urlauber können jetzt zum Teil wieder unbeschwerter an ihr Ziel reisen. Fünf der 17 spanischen Regionen stehen aufgrund ihrer stark verbesserten Corona-Lage seit Mitternacht nicht mehr auf der Liste der Hochrisikogebiete der Bundesregierung. Das gilt für folgende Regionen: Katalonien, die Kanaren, Valencia, Kastilien-La Mancha, Asturien.

Samstag, 21. August: Altmaier: Kein erneuter Lockdown für Geimpfte

  • Nach Überzeugung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier wird es in Deutschland trotz rapide steigender Infektionszahlen keinen weiteren Corona-Lockdown geben. "Nach allem, was wir heute wissen, können wir einen neuen Lockdown für Geimpfte und Genesene vermeiden", sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion.
  • Vor einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Sonntag in der Ukraine hat das Land von Deutschland 1,5 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten.
  • In Frankreich haben Zehntausende Menschen am Samstag am sechsten Wochenende in Folge gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Quer durchs Land war zu rund 200 Protestzügen aufgerufen worden.
  • In den USA könnte der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer laut Medienberichten Anfang der Woche eine vollständige Zulassung erhalten.
  • Die Corona-Impfungen helfen in Deutschland gut gegen schwere Krankheitsverläufe und vermindern das Infektionsrisiko. Laut einer RKI-Statistik gab es seit Anfang Februar in Deutschland nur eine vollständig immunisierte Person unter 60, die nach einem wahrscheinlich "Impfdurchbruch" an einer Corona-Infektion gestorben ist
  • Der kleine Pazifikstaat Palau hat seinen Status als eines der letzten Länder des Planeten ohne Corona-Fall verloren.
  • Ein Brasilianer hat sich fünfmal mit drei verschiedene Impfstoffe binnen weniger Wochen spitzen lassen. Lesen Sie hier, wie es dazu kam.
  • Die deutschen Hausärzte stellen sich zum Start der Auffrischungsimpfungen auf Konflikte mit Patienten ein.

Corona-News von Freitag, 20. August: Belgien und Portugal lockern Corona-Maßnahmen

  • Belgien und Portugal haben bedeutende Lockerungen der jeweils geltenden Corona-Auflagen beschlossen.
  • Die wegen der Coronavirus-Pandemie in den USA verhängte Maskenpflicht in Flugzeugen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wird bis zum 18. Januar verlängert.
  • Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt künftige Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen für Genesene und Geimpfte aus.
  • Bei der Finalrunde der Fußball-EM in London mit Zehntausenden Zuschauern und etlichen Fans rund um das Wembley-Stadion haben sich Tausende Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
  • Tschechien stuft Deutschland aufgrund steigender Infektionszahlen auf seiner Corona-Ampel künftig als "orange" mit mittlerem Risiko ein. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Freitag bekannt.
  • In Italien ist der Anteil von Corona-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser gestiegen. Landesweit seien die Intensivbetten nach jüngsten Angaben im Schnitt zu 4,5 Prozent mit Covid-19-Kranken belegt, teilte das Gesundheitsministerium in seinem wöchentlichen Corona-Lagebericht am Freitag in Rom mit.
  • Die britische Zulassungsbehörde hat grünes Licht für ein Antikörper-Medikament gegeben, mit dem Ex-US-Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr behandelt wurde. Das Medikament Ronapreve reduziere das Risiko eines schweren Verlaufs und könne eingesetzt werden, um Covid-19-Symptome zu behandeln und schwere Verläufe zu verhindern, teilte die Behörde am Freitag mit.
  • Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln ab Dienstag als Hochrisikogebiet ein.
  • Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor der Ausbreitung weiterer Varianten des Coronavirus gewarnt. "Die Delta-Variante wird nicht die letzte gefährliche Variante bleiben. Es wird weitere Mutationen geben. Wir kriegen das so schnell nicht in den Griff", sagte Lauternach unserer Redaktion.
  • Das Verwaltungsgericht Berlin hat das generelle Verbot gewerblicher Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen in der Hauptstadt gekippt. Uneingeschränkte Öffnungen seien zwar vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie weiterhin nicht erlaubt, Veranstaltungen ausschließlich für geimpfte und genesene Personen seien jedoch vorläufig zuzulassen, teilte das Gericht am Freitag mit (Az.: VG 14 L 467/21).
  • Für alle Besucher aus Deutschland wird die Einreise nach Spanien ab Montag erschwert. Ab dem 23. August werde ganz Deutschland aufgrund der steigenden Infektionszahlen zum Corona-Risikogebiet erklärt, teilte das spanische Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mit
  • Ein Antikörper-Medikament des Pharmakonzerns Astrazeneca schützt klinischen Tests zufolge wirksam vor einer Corona-Erkrankung. Das Medikament AZD7442 - eine Kombination zweier langwirksamer Antikörper - ist speziell für Menschen gedacht, für die eine Impfung aus bestimmten Gründen nicht besonders gut geeignet ist
  • Ungeimpfte aus Deutschland müssen bei der Einreise nach Norwegen künftig in Quarantäne. Außerdem wird von Montag an vor und nach der Einreise ein Corona-Test verlangt, wie die norwegische Regierung am Freitag mitteilte.
  • Sogenannte Querdenker haben nach einem Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Baden-Württemberg sein Auto beworfen und die Abfahrt behindert.
  • In Deutschland sind inzwischen rund 99 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Dosis geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Freitag nun knapp 48,7 Millionen Menschen oder 58,5 Prozent der gesamten Bevölkerung
  • Das Bundesverfassungsgericht will voraussichtlich im Oktober oder November über erste Klagen gegen die Corona-Notbremse des Bundes im Hauptverfahren entscheiden
  • Angesichts zahlreicher Corona-Neuinfektionen impft Israel ab sofort auch Menschen ab 40 Jahren mit einer dritten Dosis.
  • In Berlin gelten seit Freitag erweiterte Testpflichten für Menschen ohne vollständige Corona-Impfung.
  • Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwägt, allen Bürgern eine Corona-Auffrischimpfung anzubieten
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit einer deutlichen Zunahme von so genannten Impfdurchbrüchen

Corona-News von Donnerstag, 19. August: RKI sieht Beginn der vierten Welle

  • Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) hat in Deutschland die vierte Welle in der Corona-Pandemie begonnen.
  • Nach Plänen der Bundesregierung sollen Teile von Griechenland sowie mehrere Regionen in Irland zu Hochrisikogebieten hochgestuft werden.
  • Laut einer Studie sind Menschen nach zwei Impfdosen von Astrazeneca oder Biontech/Pfizer gut gegen die Delta-Variante des Coronavirus geschützt. Allerdings haben die Forscher herausgefunden, dass Geimpfte, wenn sie sich mit Corona infizieren, eine ähnlich hohe Viruslast haben könnten wie Ungeimpfte. Sofern sie sich anstecken, könnten Geimpfte also ähnlich ansteckend wie Nichtgeimpfte sein.
  • Die Ständige Impfkommission hat bei ihrer Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in der Pandemie auch deren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit im Blick.
  • US-Präsident Joe Biden und seine Ehefrau Jill werden sich eine Corona-Auffrischimpfung geben lassen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Biontech-Impfstoffwerks im hessischen Marburg - und den Anlass genutzt, um Ungeimpfte zur Impfung anzuregen.
  • Virologe Christian Drosten hält Corona-Auffrischungsimpfung im Herbst bei den meisten Menschen für unnötig. "Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Auch das baldige Aufkommen einer neuen Virusvariante, die gegen die verfügbaren Impfstoffe resistent ist, erwartet er nicht.

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