Berlin. Viele beliebte Urlaubsländer sind Corona-Risikogebiete - aber nicht alle. Reisetipps für einen Urlaub ohne zu viele Einschränkungen.

Der Sommer ist auf dem Höhepunkt, viele Deutsche wollen die Zeit nutzen, um noch einmal in den Urlaub zu fahren. Doch in vielen Ländern weltweit steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen und es gibt zunehmend Beschränkungen für Reisende. Jüngst erklärte die Bundesregierung zum Beispiel die beliebten Urlaubsziele Niederlande und Spanien zu Hochinzidenzgebieten.

Es gibt allerdings immer noch Länder, in denen Urlaub relativ problemlos möglich ist - weil die Zahl der Corona-Fälle vergleichsweise niedrig ist, die Einschränkungen moderat bleiben und die Länder nicht als Risikogebiete gelten. Eine Übersicht. Lesen Sie auch: Testpflicht und Quarantäne: Das gilt für den Sommerurlaub

Österreich: Vergleichsweise entspannte Corona-Regeln

Malerisches Bergpanorama, türkisblaue Seen, idyllische Natur: Österreich ist ein beliebtes Reiseziel bei Deutschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im deutschen Nachbarland ist mit 28,7 (Stand: 27. Juli) nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vergleichsweise niedrig.

Die Einreise in Österreich ist relativ problemlos möglich. Im Vorfeld müssen deutsche Urlauber einen sogenannten „Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr“ erbringen. Dazu zählen ein negativer Corona-Test (PCR-Test nicht älter als 72 Stunden, Antigen-Test nicht älter als 48 Stunden), ein Impfnachweis, ein Genesenennachweis oder ein Antikörpernachweis.

Legt man man den Nachweis nicht rechtzeitig in den zehn Tagen vor der Reise vor, so muss man sich online registrieren und kann bis zu 24 Stunden nach der Einreise einen Corona-Test auf eigene Kosten nachholen.

Nur in der Nacht Nachtgastronomie schärfere Regeln

In Österreich sind die Corona-Regeln vergleichsweise locker. Zwar benötigt man in Gaststätten und Hotels sowie bei Veranstaltungen wie Konzerten oder Theatervorstellungen einen „3-G-Nachweis“ (getestet, geimpft oder genesen), dafür entfällt dort die Maskenpflicht. Auch in Teilen des Einzelhandels muss kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden. Kinder unter zwölf Jahren sind komplett von diesen Regeln ausgenommen.

Starke Einschränkungen gelten lediglich für die Nachtgastronomie: Hier muss man geimpft sein oder einen PCR-Test vorlegen. Außerdem hat die Hauptstadt Wien strengere Regeln beschlossen als der Rest des Landes. Hier gelten alle Regeln beispielsweise schon für Kinder ab sechs Jahren.

Schweden: Kein Risikogebiet mehr

Das skandinavische Land wurde lange für seinen sehr liberalen Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert, in den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen aber deutlich zurückgegangen. Vor kurzem strich die Bundesregierung Schweden deshalb von der Liste der Risikogebiete. Die Inzidenz ist mittlerweile mit 24,9 (Stand: 27. Juli) im europäischen Vergleich eher niedrig.

Wer die unberührte Natur, kristallklare Seen und Gletscherberge in Schweden erkunden möchte, muss bei der Einreise ein negatives Covid-19-Testergebnis oder ein digitales EU-Covid-Zertifikat über Impfung oder Genesung vorzeigen. Sogar eine mehr als 14 Tage zurückliegende Erstimpfung gilt schon als ausreichender Impfschutz.

Wie wäre es mit Urlaub in Schweden? In dem skandinavischen Land ist die Sieben-Tage-Inzidenz vergleichsweise niedrig.
Wie wäre es mit Urlaub in Schweden? In dem skandinavischen Land ist die Sieben-Tage-Inzidenz vergleichsweise niedrig. © IMAGO / MASKOT

Im Land selbst können sich symptomfreie Personen grundsätzlich frei bewegen. Die Einschränkungen sind moderat, eine Maskenpflicht gibt es nicht. Im ÖPNV wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes lediglich empfohlen. Bibliotheken, Schwimmbäder, Museen und Freizeitparks haben zum Teil Zugangsbeschränkungen, sind aber geöffnet. Auch Restaurants kann man besuchen. Corona-Tests sind im Freizeitbereich meist nicht notwendig. Im öffentlichen Raum sind aber Abstandsregeln zu befolgen.

Kroatien

Das Land an der Adria ist für seine traumhaften Strände, die pittoresken Altstädte und die gute Küche mit Fleisch- und Fischgerichten bekannt. In Kroatien ist die Corona-Lage regional sehr unterschiedlich. Eine Reise in die Küstenregion Zadar empfiehlt sich zum Beispiel eher nicht, diese Region wird als Risikogebiet eingestuft, weil die Sieben-Tage-Inzidenz dort hoch ist.

Insgesamt liegt die Inzidenz mit 25,2 (Stand: 27. Juli) in Kroatien aber auf einem niedrigen Niveau. An die beliebten Urlaubsziele Dalmatien und Istrien kann man einigermaßen bedenkenlos reisen. Urlauber aus Deutschland, die über ein digitales Covid-Zertifikat der EU verfügen, können ohne Vorlage eines Impfzertifikats, einer Genesungsbestätigung oder eines Tests nach Kroatien einreisen. Bei der Einreise werden die Kontaktdaten der Urlauber für die Dauer ihres Aufenthalts in Kroatien registriert.

In Kroatien sind Hotels ohne größere Einschränkungen für Reisende geöffnet. In Cafés ohne Speisenangebot kann man draußen sitzen, in Restaurants auch drinnen. Auch einem entspannten Strandbesuch steht grundsätzlich nichts im Wege. Damit es nicht zu voll wird, gibt es allerdings in der Regel Zugangsbegrenzungen, die vom Ordnungsdienst kontrolliert werden. In Geschäften und im ÖPNV gilt eine Maskenpflicht.

Bulgarien

Mit 11,5 (Stand: 27 Juli) ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Bulgarien noch niedriger als in Deutschland. Es ist allerdings davon auszugehen, dass dort auch nicht so viel getestet wird. Egal ob am Schwarzen Meer oder im bergigen Landesinneren: In Bulgarien ist Urlaub ohne größere Einschränkungen möglich.

Bei der Einreise müssen deutsche Urlauber einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Alternativ kann man einen Nachweis über Impfung oder Genesung vorzeigen. Im Land herrscht eine Maskenpflicht im ÖPNV, in Apotheken und anderen geschlossenen öffentlichen Räumen.

Davon abgesehen sind die Corona-Regeln in Bulgarien relativ locker. Restaurants, Hotels und Kultureinrichtungen sind geöffnet. Um sie zu besuchen, ist kein negativer Corona-Test nötig. Allerdings gibt es zum Teil Zugangsbeschränkungen.

Deutschland

Obwohl die Corona-Zahlen steigen und sich die Delta-Variante ausbreitet, steht Deutschland mit einer Inzidenz von 14,5 (Stand: 27. Juli) im europaweiten Vergleich eher gut da. Wie wäre es also mit Urlaub im eigenen Land? Egal ob Bayerische Alpen, Mecklenburgische Seenplatte oder Ostseestrand: Deutschland hat einiges zu bieten.

Hotels sind in allen 16 Bundesländern geöffnet. Das gleiche gilt für die Gastronomie, Freizeitparks und Museen. Über Einreiseregeln muss man sich im eigenen Land logischerweise keine Gedanken machen. Allerdings sollte man sich über die vor Ort geltenden Corona-Regeln, insbesondere was die Testpflicht betrifft, informieren.

Die Ausreise

Alle aufgezählten Länder sind nicht als Risikogebiete eingestuft. Damit gilt: Autoreisende müssen bei der Rückkehr nichts Besonderes beachten. Es gibt keine Nachweis- oder Quarantänepflicht. Reist man mit dem Flugzeug, so muss man jedoch schon beim Check-in einen negativen Corona-Test oder einen Nachweis über Impfung oder Genesung vorlegen. Diese Regel gilt unabhängig von der Risikoeinstufung für das Betreten von Flugzeugen. (kat)