Los Angeles. Prinz Harry will seine Memoiren veröffentlichen. Die Queen hat er nicht um Erlaubnis gebeten. So reagieren die Royals auf Harrys Plan.

Die Wunden, die Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39) mit ihren Vorwürfen gegen das Königshaus geschlagen haben, sind tief. Und doch blieb eine Tür offen für den abtrünnigen Prinzen und seine Frau. Der gemeinsame Auftritt der zerstrittenen Brüder Harry und William (39) bei der Enthüllung des Denkmals zu Ehren ihrer verunglückten Mutter Diana war ein Signal: Man ist immer noch eine Familie.

Doch nun tritt Harry nach. Am Montag verkündete er, seine Memoiren veröffentlichen zu wollen. Die Erlaubnis der Queen (95) holte er dafür nicht ein. Stattdessen stellte er seine Familie kurz vor seiner offiziellen Ankündigung vor vollendete Tatsachen.

Harrys Memoiren: Die Queen nicht um Erlaubnis gebeten

Der Prinz habe im privaten Rahmen über sein Vorhaben gesprochen, die Bitte um Erlaubnis sei nicht Teil dieser Gespräche gewesen, heißt es nun auch in einem Palast-Statement, hinter dessen dürren Zeilen sich die abermalige Enttäuschung der Queen verbirgt.

William und Harry enthüllen eine Statue zu Ehren Dianas.
William und Harry enthüllen eine Statue zu Ehren Dianas. © Dominic Lipinski/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Weitere Fragen könnten nur der Herzog und die Herzogin von Sussex beantworten, heißt es noch. Harrys Sprecher bestätigte, dass es private Gespräche mit der Familie über das Buch gegeben habe und eine Erlaubnis nicht nötig gewesen sei.

Sein Vater Prinz Charles (72) zeigte sich laut britischer Medien „überrascht“ von dem angekündigten Buch, ließ sich aber am Mittwoch bei einem Schulbesuch in Cornwall nichts anmerken. „Was für ein Enthüllungsbuch?“, gab er sich auf eine entsprechende Reporterfrage ahnungslos.

Harry und Meghan machen ihr royales Leben zu Geld

Insgesamt hätten die Senior-Royals mit einem großen Seufzer auf den jüngsten Streich des Neu-Kaliforniers reagiert, schreibt die „Times“. Eine Quelle aus dem Palast verriet der Zeitung, man sei „überdrüssig, sich immer wieder über Harry und Meghan zu ärgern“.

Das nach dem „Megxit“ Anfang 2020 aus dem royalen Pflichtenkorsett ausgebrochene Paar habe „in den vergangenen 18 Monaten alles getan, was sie der Queen versprachen nicht zu tun – ihr royales Leben ausschlachten und zu Geld machen beispielsweise. Es ist traurig und gleichzeitig vorhersehbar.“

20 Millionen Dollar Vorschuss soll der New Yorker Verlag Penguin Random House Prinz Harry gezahlt haben, um laut Pressetext „die Erfahrungen, Abenteuer, Verluste und Lektionen zu teilen, die ihn geprägt haben“. Die Summe ist selbst für Autoren dieser Prominenz enorm hoch. Den Rekord halten Barack und Michelle Obama mit jeweils 30 Millionen Dollar bei demselben Verlag.

Der Verlag erwartet Enthüllungen

Seine Erlöse will Harry spenden. Inwiefern damit auch der Vorschuss gemeint ist, blieb unklar. Erscheinen wird das Buch Ende 2022, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft.

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„Ich schreibe das nicht als Prinz, als der ich geboren bin, sondern als Mann, der ich geworden bin“, erklärte Harry in einer Mitteilung. Der Prinz steigere sich in seinem amerikanischen Exil in die Vorstellung hinein, er sei ein Selfmade-Promi, schreibt dazu Royal-Kolumnist Harry Mount im „Daily Telegraph“. „Aber wenn er Harry Smith heißen würde und als Brite ein Start-up in Los Angeles gegründet hätte, würde sich kein Verlag für seine Geschichte interessieren.“