Berlin. Die erste Hitzewelle des Jahres bringt Deutschland ins Schwitzen. Mehrere Menschen sterben bei Badeunfällen. Alle Infos zum Wetter.

  • Die erste Hitzewelle des Jahres beschert der Bundesrepublik Temperaturen bis zu 37 Grad
  • Von Tag zu Tag steigt vielerorts die Gefahr von Waldbränden
  • Doch es ist Abkühlung in Sicht: In weiten Teilen Deutschlands drohen Gewitter und Starkregen
  • Gesundheitsminister Spahn (CDU) will Ältere besser vor Hitzewellen schützen
  • Das DLRG sieht einen klaren Zusammenhang zwischen tödlichen Badeunfällen und Corona-Lockdown
  • Lesen Sie alle News und Entwicklungen zur Hitzewelle in unseren Nachrichten-Blog

Deutschland schwitzt. Drückende Hitze, feierwütige Menschen und Corona-Maßnahmen: Diese Kombination hat in den vergangenen Tagen für brenzlige Situationen gesorgt. Zudem herrscht in Teilen Deutschlands Unwettergefahr. Hagel, schwere Sturmböen und heftiger Starkregen sind möglich. Wie in den vorangegangenen Jahren drohen auch 2021 Trockenheit und Dürre.

Die Hitzewelle lässt sich am Badesee oder an einem schattigen Platz im Park vielleicht gut aushalten – vor allem im Büro kann sie aber unangenehm drückend sein. Welche Rechte haben Arbeitnehmer? Lesen Sie hier: Arbeitsschutz bei Sommerwetter - Das gilt für Angestellte

Hitzewelle: So wird das Wetter in den kommenden Tagen

Schon bald dürften die schwülen Tage mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad vorbei sein: Mit Gewittern und Starkregen in weiten Teilen des Landes geht die erste Hitzewelle des Sommers zu Ende. Der Montag wird dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zwar noch schwülwarm mit Höchsttemperaturen von bis zu 33 Grad im Osten. Am Dienstag liegen die Höchstwerte dann bei 20 bis 27 Grad, in Ostfriesland nur noch bei 18 Grad. Ähnlich sieht es am Mittwoch aus.

News zur Hitzewelle vom Sonntag, 20. Juni: Messerstiche nach Bade-Unfall in der Elbe

22.46 Uhr: Nachdem am Freitagabend ein 15-Jähriger in der Elbe unterging und seitdem vermisst wird, hat sein 19-jähriger Bruder einen Freund des Verunglückten mit einem Messer angegriffen – offenbar aus Wut und Rache. Das 16-jährige Opfer wurde bei der Messerattacke im Hamburger Stadtteil Harburg lebensgefährlich verletzt. Er war am Vortag ebenfalls in den Badeunfall verwickelt, konnte aber gerettet werden.

Mehrfach rammte der 19-Jährige dem Jungen ein Messer in den Rücken. Dieser brach lebensgefährlich verletzt zusammen und musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der Täter wurde wenige Stunden später in einer Wohnung in Tatortnähe festgenommen. Er soll am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Immer mehr Waldbrände in Deutschland

19.41 Uhr: Von Tag zu Tag steigt vielerorts die Gefahr von Waldbränden. Bei dem bisher größten Brand in Brandenburg seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute auf einer Fläche von etwa zehn Hektar bei Bötzow nordwestlich von Berlin gegen die Flammen. Vielerorts galt in Brandenburg am Samstag nach Angaben des Umweltministeriums landesweit die höchste Gefahrenstufe fünf.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern brannte es in einem Waldstück. Die nahe gelegene Autobahn 14 zwischen dem Kreuz Schwerin und Ludwigslust wurde gesperrt. Bei Kemberg in Sachsen-Anhalt geriet eine etwa vier Hektar große Fläche in Brand, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Bundesstraße 100 sei gesperrt worden, es gab eine starke Rauchentwicklung.

Bei dem bisher größten Waldbrand seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute auf einer Fläche von zehn Hektar bei Bötzow in Brandenburg gegen die Flammen.
Bei dem bisher größten Waldbrand seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute auf einer Fläche von zehn Hektar bei Bötzow in Brandenburg gegen die Flammen. © Guttmann/dpa | Guttmann/dpa

Drängeln vorm Freibad - DLRG will Sicherheitsdienst

17.59 Uhr: Coronabedingt sind die Plätze in den Freibädern derzeit begrenzt - bei dem hochsommerlichen Wetter sorgte das am Wochenende mancherorts für Unmut. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, erwägt die Stadt Bayreuth, einen Sicherheitsdienst vor dem Freibad einzusetzen. Hintergrund sind demnach Auseinandersetzungen zwischen wartenden Badegästen, die vereinzelt auch versucht hätten, über den Zaun zu klettern.

„Ich kann mir schon vorstellen, dass es die Überlegungen nicht nur in Bayreuth gibt und ich halte einen Sicherheitsdienst für keine schlechte Idee“, sagte Bayerns DLRG-Sprecher Michael Förster der Deutschen Presse-Agentur.

Der Bürgermeister von Kahl am Main, Jürgen Seitz (SPD), wendete sich laut „Main Echo“ zum Wochenende an die Öffentlichkeit: „Fahren Sie erst gar nicht nach Kahl!“ Mit den erwarteten Dauergästen und den bereits online vorgebuchten Tagesgästen sei die zulässige Besucherzahl bereits im Vorhinein erreicht. In Straubing steht nach Angaben des „Straubinger Tagblattes“ eine Ampel am Eingang, damit die Besucher sehen, ob sich das Anstehen in sengender Sonne lohnt oder nicht.

Sommer: Urlaubszeit im Norden angelaufen

16.39 Uhr: Die Ferien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haben begonnen. Zum Beginn der Sommerferien sind viele Schleswig-Holsteiner in den Urlaub gestartet. Sie machten sich mit Auto, Zug oder Fähre auf den Weg in die Küstenorte und zu den nordfriesischen Inseln. Der große Urlauberansturm blieb aber zunächst aus.

Auf ungetrübten Sonnenschein in der kommenden Woche können Urlaubsgäste in Schleswig-Holstein nicht hoffen. Nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird es wechselhaft und mit Höchsttemperaturen bis 23 Grad kühler als zuletzt.

Urlauber an der Nord- und Ostsee müssen sich in den nächsten Tagen auf kühlere Temperaturen einstellen. (Archivbild)
Urlauber an der Nord- und Ostsee müssen sich in den nächsten Tagen auf kühlere Temperaturen einstellen. (Archivbild) © dpa | Carsten Rehder

Hitze knackt örtliche Tagesrekorde - Gewitter bringen Abkühlung

12.08 Uhr: Die erste Hitzewelle des Jahres hat in einigen Orten im Südosten Deutschlands neue Tagestemperaturrekorde gebracht. Vor allem in Sachsen war es am Samstag mancherorts so warm wie noch nie an einem 19. Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die höchsten Monatswerte für den Monat Juni oder gar Allzeitrekorde wurden aber nicht erreicht. Bis zum Montag sollten teils schwere Gewitter etwas Abkühlung bringen.

Nach Angaben des DWD war der wärmste Ort in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das ostsächsische Hoyerswerda. Dort wurden 35,7 Grad gemessen. Auch in Bad Muskau, Dresden und Görlitz wurden Tagesrekorde erzielt. In Wittenberg in Sachsen-Anhalt bedeuteten 34,8 Grad den Spitzenwert und zugleich einen neuen Rekord für einen 19. Juni. In Thüringen war Krölpa-Rockendorf im Saale-Orla-Kreis mit 33,6 Grad der wärmste Ort.

Heftige Unwetter in Teilen des Landes erwartet

11.26 Uhr: Das Wochenende endet in Teilen Deutschlands mit schweren Gewittern, Starkregen und Orkanböen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass sich im Lauf des Tages Schauer oder Gewitter vor allem von Franken über Ostthüringen bis an die Oder ausbreiten. Am Nachmittag und am Abend ziehen Gewitter dann von Frankreich und der Schweiz nach Süden und in den Südwesten Deutschlands, wie es heißt. Mit Starkregen, Hagel und Orkanböen muss demnach gerechnet werden. Die Temperaturen liegen zwischen 27 und 37 Grad. Die höchsten Werten dürften im Osten gemessen werden. An der Nordsee und in der Eifel bleibt es etwas kühler.

In der Nacht ziehen vom Südwesten und dem Süden kräftige, teils unwetterartige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen über die Mitte nach Norden, teilten die Meteorologen mit. Auch im Westen und im Nordwesten der Republik dürften gebietsweise Starkregen, Sturmböen und Hagel niedergehen. Im Südosten sowie an Oder und Neiße bleibe es hingegen meist trocken.

Unwetterfront über NRW - 244 Einsätze für die Kölner Feuerwehr

10.23 Uhr: Gewitter und Starkregen haben in der Nacht zu Sonntag für viele Einsätze der Feuerwehr in Teilen Nordrhein-Westfalens gesorgt. In Köln gab es nach Angaben eines Feuerwehrsprechers 244 witterungsbedingte Einsätze, als gegen 1Uhr die Unwetterfront über die Stadt zog. Schlagartig erhöhte sich die Zahl der Notrufe. Hauptsächlich ging es dabei um vollgelaufene Keller. Verletzt wurde niemand.

Im Rhein-Sieg-Kreis wurde die Feuerwehr zu 120 Einsätzen in der Nacht zu Sonntag gerufen, weil etwa Keller unter Wasser standen oder Bäume auf Straßen gestürzt waren. In der Gemeinde Much war ein Blitz auf einem Balkon eingeschlagen, worauf dieser in Brand geriet. Einsatzkräfte löschten die Flammen, verletzt wurde niemand. Auch im Hochsauerlandkreis kippten mehrere Bäume auf Straßen. Die meisten Strecken waren am Sonntagmorgen wieder frei.

Bahn stellt sich auf häufigeres Extremwetter ein

8.13 Uhr: Die Deutsche Bahn stellt sich auf extremere Wetterverhältnisse ein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat im Auftrag des Verkehrsanbieters Wetterdaten von 1961 bis 2020 analysiert und daraus Szenarien für 2031 bis 2060 entwickelt. "Besonders bei großer Hitze (ab einer Temperatur von 32 Grad) und bei Starkwind (ab Windstärke 8) kommt es zu einer Zunahme des Störgeschehens an der Schieneninfrastruktur", warnt der Bericht.

Nach Einschätzung des Instituts nehmen Hitzetage perspektivisch weiter zu - mit Schwerpunkten in den Regionen Mainz, Karlsruhe sowie Teilen Nordost-Deutschlands. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Eistage vor allem in den westlichen Regionen deutlich. Das Potsdam-Institut geht auch davon aus, dass die südlichen Bundesländer sowie die Region Hagen künftig mit am stärksten von Starkregen betroffen sein werden.

News zur Hitzewelle vom Samstag, 19. Juni: Amtliche Unwetterwarnung für Berlin

19.30: Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat für Berlin eine Unwetterwarnung herausgegeben. Zwischen ungefähr 19.13 Uhr und 20.00 Uhr besteht demnach Warnstufe 3 von 4. Gewarnt wird vor schweren Gewittern.

Wald in Brandenburg brennt – Zehn Hektar stehen in Flammen

17.55 Uhr: Die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg wächst mit jedem Tag und die Feuer lodern auf immer größeren Flächen. Bei dem bisher größten Brand seit Beginn der Saison kämpften Feuerwehrleute am Samstag nach Angaben der Regionalleitstelle auf einer Fläche von etwa zehn Hektar bei Bötzow (Oberhavel) nordwestlich von Berlin gegen die Flammen. Es gebe mehrere Brandstellen, die Feuerwehr sei derzeit mit 43 Einsatzkräften vor Ort, sagte ein Sprecher. Weitere Kräfte sollten hinzugezogen werden.

Eine weitere große Gefahr kommt dem Sprecher zufolge hinzu: Die brennende Fläche sei munitionsbelastet. Dies kann etwa Explosionen zur Folge haben. Deshalb unterstützt seit den Mittagsstunden ein Löschhubschrauber der Bundespolizei die Feuerwehrleute, die die Fläche nicht betreten können. Zuvor hatten Einsatzkräfte den Landeplatz vorbereitet; Wasser werde aus einem nahen See entnommen.

Bis auf drei Kreise galt in Brandenburg am Samstag nach Angaben des Umweltministeriums landesweit die höchste Waldbrandwarnstufe fünf. In den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Teltow-Fläming wurde die zweithöchste Stufe ausgerufen. In diesen Gebieten sei die Luftfeuchte durch aufkommende Gewitterfronten höher, erklärte der Walbrandbeauftragte des Landes, Raimund Engel. Die hohe Gefahrenlage habe sich aber im Vergleich zum Vortag nicht verändert. Zudem könne der derzeit wehende frische bis böige Wind Brände noch anfachen.

Zu wenig getrunken bei Hitze - Autofahrer verursacht Unfall

17.20 Uhr: Hitze und Flüssigkeitsmangel haben einem Autofahrer in Erfurt so stark zugesetzt, dass er einen Unfall gebaut hat. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war der 32-Jährige am Freitagnachmittag bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius kurzzeitig "mental abwesend" und fuhr in diesem Zustand auf ein geparktes Auto auf. Dieses und das Auto des 32-Jährigen wurden so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit waren. Der Gesamtschaden wurde von der Polizei auf 30.000 Euro geschätzt. Gesundheitlich sei dem Mann weiter nichts passiert, sagte eine Sprecherin.

Nordwesten muss mit Unwettern rechnen

15.45 Uhr: Das heiße Hochsommerwetter hat den Nordwesten am Samstag zunächst weiter ins Schwitzen gebracht - nach ersten heftigen Niederschlägen in Ostfriesland sollen nun bald weitere Gewitter folgen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorhersagte, dürfte sich in der Nacht zum Sonntag in Niedersachsen und Bremen in schwüler Luft "eine brisante Gewitterlage" aus Richtung Westen ergeben. An der Nordseeküste war es bereits am Freitagabend zu Unwettern gekommen. Wegen der insgesamt großen Trockenheit gilt in mehreren Teilen des Landes derweil die höchste Waldbrand-Warnstufe.

Der DWD erwartet nach Angaben vom Samstagmorgen für die kommende Nacht den "Durchzug von schweren Gewittern mit Starkregen". Es könnten innerhalb kurzer Zeit bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, auch Hagel und orkanartige Böen seien örtlich möglich. Sonntagmittag werde sich das Wetter voraussichtlich beruhigen.

Gewitter und Starkregen in NRW erwartet

14.40 Uhr: Nach einer kurzen Atempause kündigen sich in Nordrhein-Westfalen in der Nacht zum Sonntag Unwetter an. Dann zögen von Südwesten von der Eifel aus „ziemlich starke Gewitter“ heran, die im Unwetterbereich lägen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstag. Schwerpunkt dürfte die zweite Nachthälfte sein. In der Nacht seien „auch orkanartige Böen drin, großer Hagel und Starkregen“.

Der Samstag brachte den Menschen in NRW zunächst eine kleine Verschnaufpause nach der tagelangen Hitze. Erwartet wurden Höchsttemperaturen von 29 bis 32 Grad und kein Niederschlag.

Am Sonntag sollen sich nach Angaben des Wetterdienstes vom frühen Nachmittag an neue Gewitter entwickeln - auch wieder mit teilweise schweren Sturmböen, Starkregen und Hagel. Schwerpunkt könnte zunächst die Südhälfte von NRW werden. Die Unwetter würden dann wahrscheinlich nach Norden ausgreifen, und möglicherweise werde NRW auch in der Nacht zum Montag davon getroffen.

Badespaß am Timmendorfer Strand
Badespaß am Timmendorfer Strand © dpa | Markus Scholz

So funktioniert die Do-it-Yourself-Klimaanlage

10:48 Uhr: Die Sehnsucht nach einer Abkühlung ist während der Hitzewelle erwartungsgemäß hoch. Wer sich nicht im Freibad oder mit einem Eis abkühlen kann, dürfte sehnsüchtig an eine eigene Klimaanlage denken. Dafür braucht es gar kein teures Hightech-Gerät. Lesen Sie hier, wie sie sich in wenigen Schritten einfach eine Klimaanlage selbst bauen können.

Strömung reißt 17-Jährigen in Elbe mit – Suche bisher erfolglos

9.56 Uhr: Ein junger Mann ist in Hamburg in die Elbe gesprungen und wird vermisst. Der 17-Jährige sei am Freitagabend von der Strömung mitgerissen worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Zunächst versuchte ein Zeuge dem Jungen zu Hilfe zu eilen, doch auch er ging im Wasser unter und wurde schließlich von einem Polizeibeamten gerettet. Der 17-Jährige jedoch konnte von der eintreffenden Polizei nicht mehr gefunden werden. Nach dem Vermissten wird nun mit Hilfe von Tauchern und Drohnen gesucht.

Bernburg und Waghäusel-Kirrlach knacken den Hitze-Rekord

8.16 Uhr: Mit Tageshöchsttemperaturen von jeweils 36,2 Grad waren Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt und Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg am Freitag die bundesweit heißesten Orte. Nach Sachsen-Anhalt ging auch Platz drei: In Seehausen in der Altmark wurden in der Spitze 35,8 Grad gemessen, wie es am Abend beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach hieß. Insgesamt sei es im Nordosten Deutschlands am wärmsten gewesen, in der Region seien gleich an mehreren Stationen Werte nahe 36 Grad gemessen worden.

Spahn will Gesundheitsschutz bei Hitzewellen verbessern lassen

8.23 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält angesichts einer im Zuge des Klimawandels steigenden Zahl von Hitzetoten einen besseren Gesundheitsschutz bei Hitzewellen für nötig. Das Ministerium solle mit einem Klimabudget ausgestattet werden, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Eine Summe oder Details zur Verwendung wurden nicht genannt. Zunächst einmal wolle er für das Thema das Bewusstsein stärken, sagte der Minister.

Es gebe in Deutschland seit einigen Jahren eine mit der Sommerhitze zusammenhängende Übersterblichkeit, betonte Spahn. "Alleine im vergangenen August waren es nach Schätzungen über 4000 Menschen, die wohl wegen der Hitze gestorben sind." Vor allem die ältere Bevölkerung müsse besser geschützt werden, etwa über Umbauten von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dabei sieht Spahn die Bundesländer in der Pflicht - sie müssten ihrer Investitionsverantwortung gerecht werden. "Zur gesundheitlichen Vorbeugung muss in Zeiten der Klimaveränderung und extrem heißer Tage auch der Schutz vor Hitze gehören."

Bahn stellt sich auf mehr Extremwetter ein

7.20 Uhr: Die Deutsche Bahn stellt sich auf extremere Wetterverhältnisse ein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat im Auftrag des Verkehrsanbieters Wetterdaten von 1961 bis 2020 analysiert und daraus Szenarien für 2031 bis 2060 entwickelt. "Besonders bei großer Hitze (ab einer Temperatur von 32 Grad) und bei Starkwind (ab Windstärke 8) kommt es zu einer Zunahme des Störgeschehens an der Schieneninfrastruktur", warnt der Bericht.

Nach Einschätzung des Instituts nehmen Hitzetage perspektivisch weiter zu – mit Schwerpunkten in den Regionen Mainz, Karlsruhe sowie Teilen Nordost-Deutschlands. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Eistage vor allem in den westlichen Regionen deutlich. Das Potsdam-Institut geht auch davon aus, dass die südlichen Bundesländer sowie die Region Hagen künftig mit am stärksten von Starkregen betroffen sein werden.

Die Deutsche Bahn (DB) bereitet sich mit einer "Klima-Resilienz-Strategie" auf künftige Witterungsextreme vor. Dazu gehören ein besseres Vegetationsmanagement am Gleis sowie robuste Fahrzeuge.

Die Bahn stellt sich für die Zukunft auch noch mehr Extremwetterlagen, wie die aktuelle Hitzewelle ein.
Die Bahn stellt sich für die Zukunft auch noch mehr Extremwetterlagen, wie die aktuelle Hitzewelle ein. © imago images | Gottfried Czepluch

News zur Hitzewelle vom Freitag, 18. Juni: Erneut tödlicher Badeunfall in Bremer See

  • Wenige Tage nach einem tödlichen Badeunfall im Bremer Achterdieksee ist am Freitag erneut ein Badegast ertrunken
  • Trotz hochsommerlicher Temperaturen haben einige Ski-Begeisterte die erste Chance nach langer Corona-Pause auf Fahrten im Bispinger Snow Dome genutzt
  • In Hamburg ist am Freitag eine erhöhte Ozon-Konzentration festgestellt worden. "Die Hitzewelle und der damit verbundene mangelnde Luftaustausch führen zu dem erhöhten Wert", sagte ein Sprecher des Senats
  • Ein Würzburger Impfzentrum ist am Freitagnachmittag wegen Hitze vorübergehend geschlossen worden
  • Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt vor der weiteren Zunahme an Nichtschwimmer durch den Corona-Lockdown. Lesen Sie hier, warum für sicheres Schwimmen ein Seepferdchen nicht reicht.
  • Im Weißensee in Berlin ist es am Donnerstag zu einem tödlichen Badeunfall gekommen. Für einen untergegangen Mann kam die Rettung durch Taucher zu spät
  • Die Hitzewelle sorgt für Spitzentemperaturen in Deutschland. Zum zweiten Mal in Folge gab es in Deutschland eine Tropennacht
  • Mit einer Spitzentemperatur von 35,5 Grad ist der Flughafen Münster/Osnabrück am Donnerstag der heißeste Ort Deutschlands gewesen
  • Als erste Bundesländer im zweiten Corona-Jahr gehen pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in die Sommerferien
  • Mit der ersten Hitzewelle des Jahres in Deutschland steigt die Gefahr von Waldbränden weiter an. Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt für das Wochenende einschließlich Freitag alarmierende rote bis dunkelrote Flecken

News zur Hitzewelle vom Donnerstag, 17. Juni: Im Rhein ertrunken? Rettungskräfte stellen Suche nach vermissten Mädchen ein

Mit diesen Tipps schlafen Sie bei Hitze besser

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    (fmg/dpa/AFP)