Ostercappeln/Berlin. Ein als vermisst gemeldeter Surfer hat eine Suchaktion im Landkreis Osnabrück ausgelöst. Nach zweistündiger Suche gab es Entwarnung.

Wenn ein Mensch zu ertrinken droht, zählt jede Sekunde: Je länger der Person Sauerstoff fehlt, umso größer ist die Gefahr für Leib und Leben. Ein Notruf über einen vermissten Surfer in einem See in Ostercappeln im Landkreis Osnabrück hat nun eine große Suchaktion der Rettungskräfte ausgelöst. Doch dabei handelte es sich um ein Missverständnis.

Zeugen hatten gesehen, wie ein Mann am Samstagabend auf dem Kronensee von seinem Surfbrett ins Wasser fiel. Sie waren davon ausgegangen, dass der Surfer nicht wieder aufgetaucht war, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Großeinsatz wurde daraufhin sofort gestartet. Doch dabei wurde zunächst lediglich ein herrenloses Surfbrett am Ufer des Baggersees gefunden.

Kronensee: Surfer brachte sich nicht mit Großeinsatz in Verbindung

Zwei Stunden später gab es dann Entwarnung: Der Surfer wurde wohlbehalten auf einem angrenzenden Campingplatz gefunden, wo er Tischtennis spielte. Der 44-Jährige hatte sein Surfbrett am Ufer gelassen, um es dort später wieder abzuholen.

Rund 90 Helfer waren an der Suchaktion beteiligt. Feuerwehrtaucher, Einheiten der DRLG, Funkstreifen und eine Drohe kamen zum Einsatz. Ein Polizeihubschrauber befand sich bereits auf dem Anflug. Dem Mann war das Aufgebot auch an der Tischtennisplatte nicht entgangen. Dass er damit in Verbindung stehen könnte, hatte er jedoch nicht geahnt, erklärte die Polizei.

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DLRG: 2020 ertranken mindestens 378 Menschen in Deutschland

Dass sich die Zeugen alarmiert und couragiert zeigten, ist trotz Missverständnis absolut begründet: Laut DLRG ertranken in Deutschland im vergangenen Jahr mindestens 378 Menschen - davon 88 Prozent in Binnengewässern. "Flüsse und Seen sind nach wie vor die größte Gefahrenquelle", wird Achim Haag, Präsident der Wasserretter, in der Pressemitteilung zur DLRG-Jahresstatistik 2020 zitiert.

(raer/dpa)