Berlin. Die Stiftung Warentest hat vegetarische Burger-Patties unter die Lupe genommen. Jeder zweite fleischfreie Bratling konnte überzeugen.

Ein Veggie-Burger kann für Vegetarierinnen und Vegetarier so manche Grillparty retten. Während der Geschmack der fleischfreien Bratlinge in den vergangenen Jahrzehnten oft einem zur Frikadelle gewordenen Brühwürfel glich, gibt es mittlerweile zahlreiche Produkte, die auch geschmacklich kein Kompromiss sind - sogar Fast-Food-Ketten wie McDonald's bieten eigene Kreationen an. Stiftung Warentest hat nun vegetarische Burger-Patties getestet.

Jeder zweite vegetarische Patty schneidet in der aktuellen Stichprobe gut ab, heißt es in der Zeitschrift "test" (Ausgabe 5/2021). Fünf Produkte sind allerdings auffällig schadstoffbelastet. In puncto Geschmack und Optik kommen die fleischlosen Patties ihrer tierischen Vorlage oft erstaunlich nahe.

Stiftung Warentest: "Beyond Meat"-Burger ist Testsieger

Als Klassiker unter den pflanzlichen Patties gilt der "Beyond Meat"-Burger - und er ist auch der Testsieger der Stiftung Warentest (Testurteil: "gut"). Allerdings gehört er mit knapp vier Euro pro Packung auch zu den teuersten Testprodukten. Ebenfalls gut und teilweise deutlich günstiger schnitten die Patties von Edeka "No Meat Just Burger", The Vegetarian Butcher, Garden Gourmet, Valess, Kaufland, Wheaty, Rossmann und Lotao ab.

Einen Haken an der Stichprobe gibt es allerdings: Verbraucher können nur noch zwei der besten Produkte unverändert im Supermarkt kaufen, und zwar die Patties von Edeka und Rossmann. Testsieger "Beyond Meat" wird laut Anbieter inzwischen überarbeitet verkauft, genau wie The Vegetarian Butcher, Garden Gourmet und Lotao.

Der vegetarische Burger-Patty von
Der vegetarische Burger-Patty von "Beyond Meat" ist Testsieger bei Stiftung Warentest. © imago images/AFLO

"test": Schadstoffe in Veggie-Burger gefunden

Ein einziges Produkt wurde mit "mangelhaft" bewertet - darin wurden gleich vier Schadstoffe in kritischer Menge gefunden. Dabei handelt es sich unter anderem um einen möglicherweise krebserregenden Stoff sowie Mineralölkohlenwasserstoffe. Diese können sich in Organen anreichern.

Auch andere Burger waren laut Stiftung Warentest belastet: Vier weitere Produkte bekamen das Schadstoffurteil "ausreichend", im Testurteil reichte es aber noch für ein "befriedigend".

Welche Nährstoffe liefern vegetarische Burger?

Auf geschmacklicher Ebene sind viele vegetarische Patties eine tierfreundliche Alternative zu Fleisch. Anders ist es allerdings bei den Nährstoffen: Ein vegetarischer Patty weist weniger Eiweiß auf. Den Tagesbedarf einer Frau deckt er im Schnitt zu einem Drittel. Da Eiweiß noch aus anderen Quellen aufgenommen wird, ist dies aber noch ausreichend.

Schwieriger wird es beim Eisen, das unter anderem für die Blutbildung wichtig ist. Mit Zutaten wie Soja und Erbsen gibt es zwar etwas Eisen in den Patties, aber der Körper kann es aus Pflanzen zwei- bis dreimal schlechter verwerten als aus Fleisch. Deshalb leiden viele Menschen, die sich fleischfrei ernähren, unter Eisenmangel.

Empfohlen ist die gleichzeitige Aufnahme von Eisen und Vitamin C. Die Eisenverwertung kann beispielsweise gesteigert werden, wenn zum Essen ein frisch gepresster Orangensaft getrunken wird. Gehemmt wird die Aufnahme hingegen durch Koffein oder Milchprodukte. (raer/dpa)

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