Berlin. Die Corona-Notbremse sieht Schulschließungen ab einer bestimmten Inzidenz vor. Doch die Inzidenz bei Kindern liegt oft viel höher.

Ab welcher Inzidenz werden Schulen in Deutschland geschlossen? Eine Frage, die nicht nur Eltern und Schüler, sondern auch die Politik plagt. Union und SPD haben entschieden, dass ab einer Inzidenz von 100 Wechselunterricht vorgeschrieben wird; ab einer Inzidenz von 165 gibt es nur noch Distanzunterricht.

Lehrerverbände begrüßten diese von den Koalitionsfraktionen beschlossene Änderung an der geplanten bundeseinheitlichen Notbremse. Viele halten eine Inzidenz von 165 jedoch für zu hoch. Zu beachten ist dabei jedoch, dass stets die Inzidenzen betrachtet werden, die für die gesamte Bevölkerung gelten.

Das ist insbesondere mit Blick auf Schulöffnungen problematisch. Sieht man sich die Inzidenzen nach Altersklassen an, zeigt sich nämlich, dass diese bei Kindern oft viel höher liegen. So gibt es Landkreise, in denen die Inzidenz für alle Altersklassen unter 165 liegt, die für Kinder aber darüber - die Schulen dürften laut dem neuen Gesetz dennoch offenbleiben.

Corona: Inzidenz bei Kindern deutlich höher

Schaut man auf die Inzidenzen der Gesamtbevölkerung, liegen aktuell mehr als 100 der 401 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland über 200. Bei den 5- bis 14-Jährigen sind es hingegen mehr als 170.

In über 240 Kreisen ist die Inzidenz der Kinder aktuell mindestens 10 Punkte höher als die der Gesamtbevölkerung, in über 50 beträgt der Unterschied sogar 100 oder mehr.

Diese Differenz dürfte weiter zunehmen: Je mehr Ältere geimpft sind, desto weniger Neuinfektionen gibt es in den höheren Altersgruppen.

(fmg)