New York. Forscher sind alarmiert über eine neue Corona-Variante, die sich in New York ausbreitet. Impfungen könnten dagegen schlechter wirken.

Während in vielen Ländern die Impfkampagnen an Tempo aufnehmen, verändert sich das Coronavirus: Immer mehr Mutanten des ursprünglichen Virustyps breiten sich aus. Nach dem Bekanntwerden einer neuen Variante in Kalifornien wurde in den USA nun auch eine Mutante in New York entdeckt, die den Forschern Sorge bereitet.

Lesen Sie hier: Welche Corona-Mutationen es bereits in Deutschland gibt

Ersten Erkenntnissen zufolge könnte die New Yorker Variante B.1.526 weniger stark auf die bisher entwickelten Impfstoffe reagieren."Es sind nicht wirklich fröhliche Nachrichten", sagte der Immunologe Michel Nussenzweig von der Rockefeller University der "New York Times" in Hinblick auf die Mutante. Es sei allerdings gut, sie entdeckt zu haben - denn nur so könne man etwas gegen sie unternehmen.

Bis Mitte Februar soll die Mutante bereits ein Viertel aller mittels Sequenzierung untersuchten Corona-Infektionen in New York ausgemacht haben, wie die Zeitung weiter schreibt. Bislang gibt es allerdings noch wenige Informationen über die Variante. Zudem liegen weder veröffentlichte noch von anderen Forschern geprüfte wissenschaftliche Studien vor.

New Yorker Mutante B.1.526: Verändertes Spike-Protein

Wie das "Ärzteblatt" unter Berufung auf eine von US-Forschern auf dem Preprint-Server BioRXiv veröffentlichte Publikation schreibt, weist der New Yorker Typ ebenso wie die südafrikanische und die brasilianische Variante eine Mutation am Spikeprotein auf, die eine Immunevasion des Virus fördern könnte.

Das bedeutet vereinfacht erklärt, dass Antikörper bei Geimpften oder Genesenen nicht mehr an das Protein der mutierten Variante binden können - das Virus kann vom Immunsystem nicht bekämpft werden.

Kalifornische Mutante soll ansteckender sein als das Ausgangsvirus

Zuvor hatten Wissenschaftler von einer in Kalifornien entdeckten Variante namens B.1.427/B.1.429 berichtet. Diese soll ersten Erkenntnissen zufolge ansteckender als das Ausgangsvirus sein. Sie sei auch schon in anderen US-Bundesstaaten und Ländern weltweit entdeckt worden, habe sich aber nach bisherigen Erkenntnissen vor allem in Kalifornien ausgebreitet.

Mindestens zwei wissenschaftliche Studien zu der kalifornischen Variante sind bereits abgeschlossen und sollen demnächst veröffentlicht werden.

(raer/mit dpa)