Berlin. Mallorca lockert die Corona-Auflagen, Tui will Urlauber ab den Osterferien wieder auf die Insel fliegen. Wie stehen die Chancen dafür?

  • Reiseveranstalter Tui will zu Ostern erste Urlauber wieder nach Mallorca bringen
  • Die Insel hat ihre Corona-Auflagen inzwischen gelockert
  • Wie die Chancen auf Osterurlaub auf der spanischen Insel und an anderen Orten im Mittelmeer stehen, lesen Sie hier in der Übersicht

Die Sehnsucht nach einem Tapetenwechsel ist groß, die nach wärmender Sonne auch. Viele Deutsche wünschen sich, bald im Flieger zu sitzen, ab in den Süden. Mallorca, die Lieblingsinsel vieler Bundesbürgerinnen und - bürger, könnte trotz der Corona-Pandemie bald wieder als Ziel infrage kommen.

Zumindest der Reiseveranstalter Tui plant, ab den Osterferien wieder Touristen auf die Insel zu bringen. "Die Hotellerie hat sich intensiv vorbereitet, sicheren und verantwortungsvollen Urlaub anzubieten", sagte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak. Präzise Hygienekonzepte gäben Zuversicht, die Abstimmung mit den Behörden sei eng.

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Daher wolle man den Kunden "Osterurlaub auf Mallorca ermöglichen", sagte der Manager. Ein Robinson-Club soll öffnen, und die Konzern-Airline Tuifly wird die Insel ab der zweiten Märzhälfte ansteuern. Das Angebot soll im Sommer weiter ausgebaut werden. Auf Ziele wie Tunesien, Marokko oder Ägypten müssen Kunden wohl noch bis mindestens Ende April warten. Auch interessant: Corona: In welchen Ländern Urlaub an Ostern möglich ist

Risikogebiet - aber ohne hohe Fallzahlen

Zuletzt hatte das Robert Koch-Institut Spanien immer noch als Risikogebiet eingestuft - allerdings ohne besonders hohe Fallzahlen. Die jüngsten Zahlen weisen für die Balearen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 25 aus. Die landesweite Inzidenz liegt bei knapp 64. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner laut Robert Koch-Institut bei 67,5 (Stand: 9. März).

Auch in einem "normalen" Risikogebiet bleiben gewisse Beschränkungen bestehen. Bei der Einreise aus Spanien nach Deutschland muss zwar kein negativer Test mehr vorgezeigt werden, der Test muss aber 48 Stunden nach Einreise erfolgen. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, von der man sich erst nach fünf Tagen durch einen weiteren Test befreien kann, bleibt.

Lage auf Mallorca entspannt sich

Die Corona-Lage auf der beliebten Urlaubsinsel entspannte sich zuletzt deutlich. Auf Mallorca dürfen nun Restaurants, Cafés und Kneipen nach rund sieben Wochen erstmals wieder öffnen. Seit Ende Februar können die Gastronomiebetriebe in ihren Außenbereichen wieder Gäste empfangen. Es gelten Auflagen, etwa dass nur 50 Prozent der Tische besetzt sein dürfen, mit maximal vier Personen.

Die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, hat die Insel bei der spanischen Regierung außerdem für ein Pilotprojekt vorgeschlagen. Demnach sollen für geimpfte Reiseende bei der Einreise keine negativen Tests mehr vorlegen müssen – wer geimpft ist, soll rein dürfen. Der Plan muss jedoch mit der EU abgestimmt werden. Bevor es keinen EU-Impfpass gibt, wird die Idee Armengols wohl nicht umgesetzt.

Mallorca: Briten hängen Deutsche ab

Freuen dürfte das britische Urlauber. Die stehen mit deutschen Touristen traditionell auf dem Handtuch-Kriegsfuß. Auf der Insel sind die Urlaubs- und Flugbuchungen nach einer Rede von Premierminister Boris Johnson nach oben geschossen. Gefragt waren unter anderem Flüge nach Palma.

Weil die Briten außerdem schneller Impfen als ihre ehemaligen EU-Partner – und als Ex-Mitgliedstaat nicht an EU-Impfausweise gebunden sind – dürften britische Magaluf-Fans die deutschen Ballermänner- und Frauen wohl abhängen und schneller das Handtuch auf die Liege werfen können. Kleiner Trost: Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, ging zuletzt davon aus, dass Auslandsreisen auch für Deutsche im Sommer wieder möglich sein werden – eine Impfung vorausgesetzt.

Osterurlaub während der Corona-Pandemie

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    Mit einer Aufsehen erregenden Aktion haben Hoteliers, Gastronomen und Ladenbesitzer auf Mallorca auf ihre Not aufmerksam gemacht. Zu Ostern hoffen sie trotz Corona auf Touristen. © Isaac Buj/dpa | Isaac Buj/dpa

    Zudem muss innerhalb von 48 Stunden vor der Einreise online ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausgefüllt werden. Im Gegenzug erhält man einen QR-Code, der bei der Einreise vorgelegt werden muss. Laut AA sind Fluggesellschaften verpflichtet QR-Code und Testergebniss bereits vor der Reise zu kontrollieren. Bei Ankunft werden Reisende zudem visuell auf Corona-Symptome untersucht und die Temperatur wird gemessen.

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