Russland. In Russland haben sich die weltweit ersten Menschen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N8 infiziert. Ein Impfstoff soll entwickelt werden.

In Russland haben sich erste Menschen mit dem H5N8-Vogelgrippe-Virus infiziert. Sieben Personen seien betroffen - sie sollen sich in einer Geflügelfabrik infiziert haben. Es soll sich um den weltweit ersten Fall einer Übertragung des Virus handeln.

"Informationen über den weltweit ersten Fall der Übertragung der Vogelgrippe (H5N8) auf Menschen wurden bereits an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesendet", sagte Anna Popowa, Leiterin der russischen Gesundheitsbehörde, am Samstag. Die Betroffenen sollen sich mittlerweile wieder "gut" fühlen - die Erkrankung sei bei allen Infizierten ohne Komplikationen verlaufen.

Derzeit übertrage sich das Virus offenbar noch nicht von Mensch zu Mensch, was der ganzen Welt Zeit gebe, sich auf mögliche Mutationen vorzubereiten und angemessen und rechtzeitig zu reagieren. Laborchef Rinat Maxjutow sagte in einer im Fernsehen übertragenen Rede, dass das Vektor-Labor bereit sei, mit der Entwicklung von Testkits zu beginnen, um Ansteckungen beim Menschen zu erkennen. Zudem werde das Labor mit der Arbeit an einem Impfstoff beginnen.

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Vogelgrippe: Eine Gefahr für Menschen?

Die Vogelgrippe wird auch als Geflügelpest bezeichnet und tritt sowohl bei Wildvögeln als auch in Geflügelbetrieben auf. Das Virus ist für die Vögel in der Regel tödlich, eine Gefahr für den Menschen wurde bisher nicht angenommen. In Deutschland wurde sie in der Vergangenheit häufiger nachgewiesen, zuletzt Ende 2020 bei mehreren Wildvögeln in Norddeutschland.

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Der letzte große Ausbruch der Geflügelpest in Deutschland hatte sich im Winter 2016 ereignet. Hunderttausende Tiere in Geflügelfarmen waren gekeult worden, um das Geschehen einzudämmen. (day/afp)