Wellheim. Die Firma Altmühler Kürbiskerne ruft Hanföl mit bestimmtem Mindesthaltbarkeitsdatum zurück. Der Grund: Bei Verzehr droht ein Rausch.

Das Familienunternehmen Altmühltaler Kürbiskerne aus dem bayerischen Wellheim hat einen Produktrückruf für ihr Hanföl gestartet. Grund sei nach Angaben des Betriebes, dass in dem Speiseöl psychoaktive Substanzen gefunden wurden. Der Verzehr könne gesundheitsgefährdend sein und solle deshalb unterlassen werden.

Deshalb ruft die Firma nun Hanföl in 100-, 250- und 500-Milliliter-Flaschen zurück. Betroffen sind Flaschen mit Mindeshaltbarkeitsdatum bis 15.02.2022 und bis 16.06.2022.

Psychoaktive Substanzen im Hanföl

In einer Pressemitteilung auf der Website des Unternehmens heißt es, in dem Hanföl wurden "psychoaktive Substanzen, die bei akuter Aufnahme in den Körper eine sedative Wirkung besitzen", gefunden.

Der Verzehr des Hanföls könne außerdem zu einer "verminderten Gedächtnisfunktion und einer Verminderung des diastolischen Blutdrucks" führen. In hohen Dosen können Verwirrung, Sinnestäuschungen und paranoide Zustände auftreten.

Verkauf vor allem in Bayern und Hessen

Dem Unternehmen zufolge sei der Verkauf des Öls vor allem in den Landkreisen Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen, Donau-Ries, Erding und Wetteraukreis erfolgt. Kundinnen und Kunden, die eine der Flaschen mit dem erwähnten Mindesthaltbarkeitsdatum gekauft haben, können sich den vollen Kaufpreis ohne Vorlage des Kassenbons erstatten lassen.

Weiter weist das Unternehmen darauf hin, dass zur Herstellung des Hanföls nur zertifizierte (und staatlich freigegebenes) Saatgut genutzt wurde. Dennoch seien im Labortest Überschreitungen des Grenzwertes festgestellt worden.

Immer wieder rufen Firmen Produkte zurück. Die Gründe dafür können ganz verschieden sein. Ende Januar rief der Discounter Netto eine Charge Forellenfilets zurück, weil sie möglicherweise mit einem falschen Verbrauchsdatum ausgezeichnet waren. In der ersten Januarwoche war Babybrei von Edeka betroffen, weil eventuell Glasstücke enthalten sein könnten.

Häufig sind auch Bakterien der Grund für Rückrufe - so auch beim Discounter Lidl, der im November 2020 gleich mehrere Produkte wegen gesundheitsschädlicher Bakterien zurückrief.