Berlin/Muscat. Maryam al-Baluschi hat ihr ganzes Haus in Muscat mit Käfigen vollgestellt. Dabei mochte die Omanerin ursprünglich gar keine Tiere.

Maryam al-Baluschi hält sich sehr viele Vierbeiner: Die Frau aus dem Oman besitzt 480 Katzen und zwölf Hunde. Ihr Haus in Muscat hat sie mit Käfigen vollgestellt – fast wie in einem Tierheim. Allein für Futter und ärztliche Versorgung ihrer flauschigen Mitbewohner zahlt die pensionierte Beamtin monatlich umgerechnet 6500 Euro.

Dabei war al-Baluschi früher alles andere als eine Tierliebhaberin . Als zum Beispiel ihr Sohn 2008 eine kleine Perserkatze mitbrachte, wollte sie sich nicht um sie kümmern. „Ich mochte keine Tiere, und mein Sohn hat ihr nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt und auch nicht auf die Hygiene geachtet“, berichtet al-Baluschi.

Maryam Al Balushi findet, dass Tiere treuer als Menschen sind. Ihr Haus ist mit Käfigen vollgestellt.
Maryam Al Balushi findet, dass Tiere treuer als Menschen sind. Ihr Haus ist mit Käfigen vollgestellt. © AFP | MOHAMMED MAHJOUB

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Tierliebhaberin rettet Streuner von der Straße

Zwei Jahre später fiel ihr jedoch eine andere Katze in die Hände – und sie entdeckte ihr Herz für Tiere. „Ich bin völlig darin aufgegangen. Ich kümmerte mich um sie, fütterte sie, badete sie und verbrachte viel Zeit mit ihr.“ Al-Baluschis neu entdeckte Tierliebe sprach sich schnell herum, immer mehr Menschen setzten ihre Haustiere vor ihrer Tür aus.

Nach Beschwerden von Nachbarn kaufte sie sich 2014 ein Haus und rettete noch mehr Streuner von der Straße. „Ich finde, Tiere – insbesondere Katzen und Hunde – sind treuer als Menschen“, so al-Baluschi, die als kleines Kind ihre Eltern verlor.

Die pensionierte Beamtin Maryam al-Baluschi gibt ihren Katzen Futter. Dafür und für Tierarztbesuche zahlt sie rund 6500 Euro monatlich.
Die pensionierte Beamtin Maryam al-Baluschi gibt ihren Katzen Futter. Dafür und für Tierarztbesuche zahlt sie rund 6500 Euro monatlich. © AFP | MOHAMMED MAHJOUB

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Hunde und Katzen helfen Baluschi gegen ihre Depression

Die Katzen und Hunde hätten ihr auch geholfen, ihre Depression zu überwinden, berichtet die 51-Jährige. „Ich war ganz unten, und sie waren meine Rettungsleine.“

Im Oman hat die Zahl der ausgesetzten Tiere in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Darauf droht eine Strafe von umgerechnet rund 20 Euro. (afp/jtb)