Berlin. Die Corona-Pandemie trifft alle – und die Jugend muss dafür den Kopf hinhalten. Warum eigentlich? Als ob wir Boomer besser wären.

Die Jugend tickt schon ein wenig anders als wir damals. Ich denke nur an die Vorliebe für Gummibäume, Perlenketten und Oma-Handtäschchen. Oder die weißen Socken in Sandalen mit Trainingsanzugsjacke aus Ballon-Seide.

Die Jugend postet in Szene gesetztes Essen, besser bekannt als Foodporn. Und sie feiert: Abiball, Abistreich, Mottowoche. Schließlich die pauschal gebuchte Jahrgangsstufen-Party-Reise nach Lloret de Mar. Oder ins kroatische Novalja.

Wir holten uns damals unser Zeugnis im Sekretariat ab. Meine Freundin Esther und ich liehen uns im Sommer danach Mamas Kleinwagen und fuhren – den Führerschein gerade mal drei Wochen in der Tasche – allein über die Alpen auf einen Campingplatz an der italienischen Riviera. Wir mieteten uns dort eine Holzhütte, machten Ausflüge ins nahe Nizza und Monaco und flirteten heftig mit hübschen Italienern.

Partyreisen nach Kroatien – das gab es früher nicht