Berlin. Die Polizei ist mit mehreren Durchsuchungen gegen Pädokriminelle in Nordrhein-Westfalen vorgegangen. Hinweise kamen aus dem Ausland.

Ermittler in Nordrhein-Westfalen sind mit mehreren Razzien gegen Beschuldigte wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie vorgegangen. Bei der landesweiten Aktion durchsuchten die Ermittler seit Donnerstag 64 Wohnungen und Häuser von 80 Verdächtigen, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit. Mehrere Datenträger seien sichergestellt worden.

„Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich sämtlich gegen Beschuldigte, die sich beziehungsweise anderen vor allem über soziale Netzwerke kinderpornografische Inhalte verschafft haben sollen“, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Polizei erhält erste Geständnisse – Weitere Straftaten entdeckt

Einzelne Beschuldigte hätten sich bereits geständig gezeigt. Laut den Angaben der Staatsanwaltschaft wurden jedoch noch keine Haftbefehle vollstreckt. Bei den Durchsuchungen seien zudem noch Anhaltspunkte auf weitere Straftaten entdeckt worden. Dazu gehören eine Schusswaffe und eine Cannabis-Plantage.

Beteiligt waren unter anderem Polizeidienststellen in Aachen, Bielefeld, Bonn, Detmold, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Heinsberg, Höxter, Köln und Wuppertal.

Nordrhein-Westfalen war in den vergangenen Jahren mehrmals von Missbrauchsfällen erschüttert worden – die Orte Lügde, Bergisch Gladbach und Münster haben sich mittlerweile in das kollektive Gedächtnis gebrannt. Experten werten aktuell gigantische Datenmengen mit Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs, die bei den zugehörigen Razzien sichergestellt wurden.

Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach- Prozess in Köln

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    Die aktuellen Durchsuchungen stünden damit jedoch nicht im Zusammenhang. Wie Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, mitteilte hätten Hinweise ausländischer Behörden und Organisationen den Anlass geliefert. Die Leitung der Einsätze hatte eine Taskforce der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW (ZAC NRW) übernommen.

    (dpa/afp/jas)