Lienen. Eine Frau soll in 30 Minuten fünf Autounfälle verursacht und einen Radfahrer getötet haben. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen.

Im Kreis Steinfurt war es am 27. September laut Angaben der Polizei zu einer Unfallserie gekommen, bei der ein 47 Jahre alter Radfahrer ums Leben kam und drei weitere Menschen schwer verletzt wurden. Verursacherin der Unfälle im nordrhein-westfälischen Landkreis soll eine 44-jährige Autofahrerin gewesen sein. Wie Ermittler am Dienstag mitteilten, wurde die Beschuldigte nun in einer Psychiatrie untergebracht – sie war erst am Montag aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Nach einem Gutachten über die Gesundheit der mutmaßlichen Unfallfahrerin gehe die Staatsanwaltschaft von einer psychiatrischen Erkrankung aus. Aufgrund eines Mordverdachts und den gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr wurde beim Amtsgericht Münster die vorläufige Unterbringung in einer Psychiatrie beantragt. Zu den Vorwürfen äußerte sie sich die Frau noch nicht.

Bei Unfallverursacherin liegt „psychische Erkrankung“ vor

Die Autofahrerin soll insgesamt fünf Unfälle innerhalb einer halben Stunde verursacht und unter anderem vorsätzlich in eine Gruppe von Radfahrern gelenkt haben. Die Frau war selbst unter den Schwerverletzten. Sie war mit ihrem Wagen nach dem letzten Unfall, bei dem auch der Radfahrer starb, gegen einen Baum geprallt.

Wie die Staatsanwaltschaft Münster und die Polizei Steinfurt kurz nach den Ereignissen mitteilten, wurde aufgrund dieser Umstände zeitnah eine Mordkommission eingesetzt – die Ermittlungen dauern noch immer an. „Bei der 44-Jährigen liegt nach ersten Erkenntnissen eine psychische Erkrankung vor und sie befindet sich seit mehreren Jahren in fachärztlicher Behandlung“, erläuterte damals der Leiter der Mordkommission, Thomas Götze.

Nach der Spurensicherung an den Unfallstellen und der Zeugenbefragung stehe man aber noch ganz am Anfang der Ermittlungen, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Wir ermitteln aktuell mit Hochdruck weiter in alle Richtungen.“

(dpa/jas)