Berlin. Wegen Corona haben in Spanien mehrere Regionen Rauchverbote in der Öffentlichkeit erlassen. Forscher sind sicher: Das Virus qualmt mit.

Raucher sind laut mehreren Studien besonders gefährdet im Falle einer Coronavirus-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. In Südafrika wurde deswegen Ende März sogar ein komplettes Tabakverbot erlassen. In der spanischen Region Galicien haben die Behörden nun das Rauchen im Freien verboten, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Der Hintergrund ist jedoch ein anderer. Die Raucher sollen nicht geschützt werden – sie sind die Gefahr.

Corona: Experten warnen vor Infektionsgefahr durch Zigarettenrauch

Experten hätten ihn vor der Infektionsgefahr durch das Rauchen gewarnt, begründete Galiciens Regierungschef Alberto Nunez Feijoo das Rauchverbot. Der Ratschlag wird anscheinend auch in anderen Teilen Spaniens gehört. Auf den Kanaren wurde ebenfalls ein Rauchverbot eingeführt. Weitere Regionen überlegen auch diesen Schritt zu vollziehen.

Hintergrund: Spanien: Höchste europäische Corona-Infektionsquote

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

WHO nennt weiteren Grund warum Raucher gefährdeter sind, die Infektion zu übertragen

Aber wie gefährlich sind Raucher als Infektionsherd für andere Menschen? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist daraufhin, dass Raucher gefährdeter sein, sich mit dem Virus zu infizieren, weil sich beim Rauchen Finger und Lippen berühren. Daraus schlussfolgert die WHO, dass Raucher auch gefährdeter sind, das Virus weiterzureichen.

Das erklärt jedoch nicht, warum das Rauchverbot in Spanien an den Mindestabstand gekoppelt ist. Besteht die Gefahr einer Infektion über den Zigarettenrauch?

Lesen Sie auch: Corona-Partys auf den Kanaren sorgen für Angst vor Ausbrüchen

Das Coronavirus ist auch im Zigarettenrauch

Ja, sagt die spanische Gesellschaft für Epidemiologie (SEE). Durch den Rauch würden beim Ausatmen Mikrotröpfchen in die Luft gelangen, die das Virus transportieren könnten. Eine Arbeitsgruppe der SEE hatte das Rauchverbot im Freien daher schon Ende Juni gefordert.

Auch interessant: Corona in Räumen: So mindern Sie Viren in der Raumluft

In das gleiche Horn stieß zuvor auch Carlos A. Jiménez-Ruiz, Präsident der spanischen Gesellschaft für Pneumologie und Thoraxchirurgie (SEPAR). „Beim Rauchen und Ausatmen des Rauches, egal ob es sich um herkömmlichen Tabak oder elektronische Geräte handelt, werden winzige Atemtröpfchen ausgestoßen, die eine Viruslast enthalten können und hoch ansteckend sind“, schrieb Jiménez-Ruiz in einem Statement des SEPAR. Lesen Sie dazu: Coronavirus: Was vor einer Ansteckung durch Aerosole schützt

Zudem müssten die Menschen zum Rauchen ihre Maske abnehmen, „was das Risiko einer Manipulation der Maske und folglich das Risiko einer Infektion erhöht.“

Videografik- So wird eine Corona-Infektion festgestellt

weitere Videos

    Mehr zum Thema Corona

    (mit dpa/afp)