Bremen/Berlin. Die Bremer Polizei hat einen mutmaßlichen Gewalttäter in Gewahrsam genommen. Nun gab sie erste Details zu den Ermittlungen bekannt.

Nach einem Großeinsatz an der Bremer Uni, bei der ein mutmaßlicher Gewalttäter sich auf dem Dach verschanzt hatte, gibt die Polizei nun erste Details des Einsatzes bekannt. Demnach wird gegen einen ehemaligen Universitäts-Mitarbeiter wegen versuchten Mordes ermittelt.

Der 64-jährige Festgenommene habe sich nach derzeitigem Ermittlungsstand in das naturwissenschaftliche Gebäude der Uni geschlichen und einen technischen Fehler ausgelöst, um seinen ehemaligen Vorgesetzten in den Raum zu locken. Dann habe er dem 50-jährigen Opfer von hinten mit einer Eisenstange auf den Kopf geschlagen.

Mann auf Bremer Uni-Dach: Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet

Wie die Polizei weiter erklärt, habe sich das leicht verletzte Opfer aufgerappelt und sei in ein anderes Zimmer gelaufen. Der Angreifer versuchte den Angaben zufolge, mit einem Beil die Tür einzuschlagen. Das Opfer sei erneut geflüchtet. Der Täter sei schließlich auf das Flachdach des Gebäudes gegangen und dort auf einen sieben Meter hohen Turm geklettert.

Fünf Stunden später wurde er am Freitagnachmittag von Spezialeinsatzkräften festgenommen. Das fünfgeschossige Uni-Gebäude war weiträumig abgesperrt worden, mehr als ein Dutzend Einsatzwagen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren vor Ort. Universitätsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen wurden aus dem Gebäude von der Polizei ins Freie geführt.

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Nähere Angaben zu der Tat hatte die Polizei am Freitag zunächst nicht gemacht. Augenzeugen berichteten, dass sich zwei Menschen mit dem Verdächtigen auf dem Dach unterhielten. In der Nähe war auf dem Dach in roten Großbuchstaben das Wort „Mobbing“ gesprüht.

Bei dem Einsatz am Freitag wurden die Eisenstange, ein Messer, Pfefferspray und ein Beil sichergestellt. Das Amtsgericht Bremen hat unterdessen die einstweilige Unterbringung des 64-Jährigen in der Psychiatrie angeordnet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestehe bei dem Mann der Verdacht, dass seine Steuerungsfähigkeit stark eingeschränkt oder ausgesetzt sei.

(dpa/ba/reb/mbr)