Berlin. Wir glaubten an Fortschritt, weil wir zu Hause arbeiten durften. Aber: Am schönsten ist es im Büro. Ein Hilferuf aus dem Homeoffice.

Als Journalist versteht man ja von vielen Sachgebieten nur die Randaspekte. Aber bei einem Thema kann ich wirklich mal kompetent mitreden: Homeoffice. Mache ich seit zwanzig Jahren. Und ich habe mich über die Euphorie gewundert. Videokonferenz, Jogginghose, Zwischenmahlzeit – toll. Von wegen.

Vier Wochen habe ich geschwiegen wegen des sozialen Friedens. Aber die Tatsachen lassen sich nicht länger verschweigen. Die Wahrheit lautet: Heimarbeit ist wie Nachdenken auf dem Oktoberfest – unmöglich. Wie man bei Tinder nicht den Partner fürs Leben findet und bei Facebook keine Freunde, schafft das Rackern daheim weder Freiheit noch Freude, sondern ständigen Frust.

Das Homeoffice liegt dem alten Mythos vom Multitasking zugrunde