Berlin. Europa ist wegen der Coronavirus-Pandemie im Krisenmodus. Doch wie geht es jetzt weiter? Antworten gibt Virologe Christian Drosten.

  • Christian Drosten, Chef-Virologe an der Berliner Charité, gehört derzeit zu den wichtigsten Experten in der Coronavirus-Krise
  • Zur Pandemie informiert er regelmäßig im NDR-Podcast „Coronvirus-Update“ und nun auch einmal im Spotify-Podcast „Fest und Flauschig“ von Jan Böhmermann und Olli Schulz
  • Wir haben seine Aussagen der vergangenen Tage verfolgt und zusammengefasst, wie der Experte die weitere Entwicklung der Pandemie einschätzt

Noch vor wenigen Wochen schien die Bedrohung durch das Coronavirus Sars-CoV-2 weit weg zu sein, eine Pandemie beinahe undenkbar. Mittlerweile hat sich die Atmosphäre verändert. Die Lage sei „ernst“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer TV-Ansprache an die Nation am Mittwoch. Und dieser Ernst schlägt sich nicht nur in den Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens nieder, in den Köpfen von immer mehr Europäern festigt sich die Einschätzung, dass der Kampf gegen die Ausbreitung des Virus auch ihren Alltag bestimmen sollte.

Ein Erkenntnisprozess, der für Christian Drosten wenig überraschend kam. „Ich merke das immer wieder, und zwar auf allen Ebenen, vom Studierenden bis zum höchsten Politiker: Es braucht ein paar Tage ernsthafte Befassung mit dem Problem, bevor die Verdrängung zumindest ein Stück weit überwunden ist“, sagte Deutschlands derzeit meistgefragter Virus-Experte und Leiter der Virologie an der Berliner Charité zu Jan Böhmermann und Olli Schulz im Podcast „Fest und Flauschig“.

Diese „Verdrängung“, also das Nicht-ernst-nehmen und Ignorieren der möglichen Bedrohung, bis man das Ausmaß erkennen könne, habe auch bei ihm stattgefunden, zumindest wenn er in seiner Rolle als Mann, Vater, Sohn stecke. „Jeder will verdrängen.“ Als Virologe sei er gedanklich aber natürlich schon ein paar Wochen weiter. Und daher sei er sicher, sagte er in dem Spotify-Podcast vom Mittwoch, dass Deutschland erst „am absoluten Anfang der Epidemie“ stehe.