London/Berlin. Das Ex-Spice-Girl will als Geschäftsfrau ernst genommen werden. Ihr Label aber hat Schulden in Millionenhöhe – wie lange geht das gut?

Natürlich, es sind Geldsorgen auf allerhöchstem Niveau. Den Chauffeur musste Victoria Beckham einsparen. Die Ateliers im Londoner Firmensitz werden nicht mehr wöchentlich von frischen Blumen in zartem Duft gehüllt – dabei liebte die Chefin besonders die langstieligen weißen Rosen. Schlimmer: Ein Drittel ihrer Angestellten musste sie schon 2018 entlassen. Denn die Geschäfte laufen schlecht.

2019 sank der Umsatz ihrer selbstverständlich nach ihr selbst benannten Modemarke um 16 Prozent. 14 Millionen Euro Verlust machte die Firma im vergangenen Jahr. 43 Millionen Euro Schulden häufte sie insgesamt an. „Wir streben an, bald profitabel zu werden“, machte Geschäftsführer Ralph Toledano im Fachmagazin „Business of Fashion“ Hoffnung. Das wird Zeit: Seit der Gründung ihres Labels 2008 ist es kein Jahr gelungen, schwarze Zahlen zu schreiben.

Als Beckham Sonntagmorgen bei der London Fashion Week ihre neue Kollektion präsentierte, ging es um alles: Sie musste beweisen, dass sie Mode herstellen kann, die ihren prominenten Freunden in der ersten Reihe gefällt, aber von preisbewussten Frauen gekauft wird. Sie musste zeigen, dass sie bereit ist zu kämpfen, aber dabei durfte sie nicht angestrengt wirken. Sie musste schlicht den besten Job ihres Lebens machen.

Victoria Beckham: Die frühere Spielerfrau muss jetzt liefern