Berlin. Filmemacher Rosa von Praunheim spricht im Interview über seinen Arbeitseifer, die Weisheit des Alters und Ratschläge für den Nachwuchs.

Eben erst ist er aus Saarbrücken zurückgekommen. Auf dem dortigen Max-Ophüls-Filmfestival hat Rosa von Praunheim am Montag einen Ehrenpreis erhalten. Und eröffnet wurde das Festival mit seinem neuen Film „Darkroom – Tödliche Tropfen“. Obwohl er vor kurzem 77 Jahre alt geworden ist, ist der offen schwul lebende Regisseur und Künstler agil wie nie und hat noch viele Pläne. Wir trafen ihn auf ein Croissant in seiner Wohnung in Berlin-Charlottenburg.

Sie haben gerade beim Max-Ophüls-Festival den Ehrenpreis erhalten. Ich gratuliere. Oder sollte ich besser nicht? Sie haben das ja schon mal als „Todes-Oscar“ bezeichnet.

Rosa von Praunheim: Ich wurde auf dem Heimweg am Flughafen kurz in Verwahrung genommen. Da waren plötzlich überall die Sicherheitskräfte. Sie dachten, der Metallpreis, den ich im Koffer hatte, sei eine Bombe. Todes-Oscar – naja, das habe ich so gesagt. Am Ende gibt’s halt nur noch Ehrenpreise. Als ob nichts mehr käme. Aber Max Ophüls ist ja ein Nachwuchsfestival. Ich habe also einen Nachwuchspreis bekommen. Und ich bin ja noch jung. Und habe viel vor.

Es ist ja auch kein Peis fürs Lebenswerk, sondern explizit einer für Ihr Engagement für den Nachwuchs. Warum setzen Sie sich so für junge Filmemacher ein? Das tun nicht viele Ihrer Kollegen.

von Praunheim: Ich habe immer Workshops gemacht, etwa an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, und war Professor an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg. Das ist gar nicht uneigennützig. Manche haben was von mir gelernt. Aber auch ich habe viel von den jungen Leuten gelernt. Und es hat Spaß gemacht, etwas gemeinsam zu entwickeln, aus Spaß und Spiel. Ich habe nicht nur irgendwelche Vorträge gehalten oder Filme gezeigt. Viele Professoren machen sich das an den Unis zu leicht. Ich habe mir das immer verboten.

Sie sind seit 50 Jahren im Film­geschäft. Sie haben den Vergleich. Ist es heute schwieriger, Fuß zu fassen in der Branche?

von Praunheim: In Saarbrücken hatte ich wieder eine Masterclass mit jungen Filmemachern, die da ihre ersten Werke vorstellten und mir Fragen stellen konnten. Das war sehr berührend. Man erinnert sich an die Zeit, als man selber angefangen hat. Wo man auf ersten Festivals zu Gast war und hoffte, dass die Leute den Film schauen, dass man wahrgenommen wird. Das sind alles Sorgen und Ängste. Man weiß ja nicht, ob das ein Beruf wird. Und das wird es für die wenigsten.

Als ich angefangen habe, gab es eine Aufbruchstimmung. Der Junge Deutsche Film hatte sich gerade formiert, und das Fernsehen war viel experimenteller. Viel Geld gab’s nicht, aber man brauchte nur eine Idee und hat in zehn Tagen einen Film gedreht. Für viele war das ein guter Start. Das hat sich radikal verändert. Ich habe daher allen Teilnehmern des Workshops mein Buch „Wie wird man reich und berühmt“ in die Tasche gelegt. Darin gebe ich ein paar Tipps: dass man sich nicht nur quält, sondern kreative Arbeit als Spaß betrachtet. Das ist das Wichtigste.

Namhafte Regisseure wie Tom Tykwer oder Chris Kraus bezeichnen sich als „Rosakinder“ und haben sogar einen gleichnamigen Film gedreht. Und Katy Karrenbauer hat gerade erklärt, sie würde für Sie auch eine Currywurst spielen. Wie bringen Sie all diese Menschen zum Schwärmen?

von Praunheim: Das freut einen natürlich. Aber es gibt nicht nur Leute, die schwärmen. Es gibt vermutlich auch viele, die mich heimlich hassen. Denn ich war sehr streng als Filmprofessor. Wenn Studenten ihre Aufgaben drei mal nicht gemacht haben, habe ich sie gebeten, zu gehen. Gerade auf einer Filmschule, die ja unheimlich teuer ist, finde ich es furchtbar, anderen den Platz wegzunehmen und nur in den Tag zu leben. Das macht mich wütend. Ich ermutige aber explizit auch alle, die nicht aufgenommen wurden. Vielleicht motiviert das ja erst recht, sich durchzusetzen. Auch wenn das viel Disziplin erfordert.

Ihr jüngster Film „Darkroom“ basiert auf dem wahren Fall von Dirk P., der in der Berliner Schwulenszene in kürzester Zeit mehrere Opfer mit K.O.-Tropfen getötet hat. Wie kamen Sie auf den Stoff?

von Praunheim: Die Gerichtsreporterin Uta Eisenhardt, die alle Prozesstage genau protokolliert hat, hat mir das angeboten. Das war ein schwuler Fall. Und nach 50 Jahren Emanzipation kann man auch mal einen „bösen“ Schwulen zeigen. Obwohl der Täter von seinem Umfeld ja als sehr sympathisch geschildert wurde. Er war eben keiner, der aus einem schwierigen Milieu kam.

Er ist als Krankenpfleger mit dem Tod in Berührung gekommen und war offenbar fasziniert davon, Herr über Leben und Tod zu sein. Das hat mich sehr interessiert. Und dann spielen Drogen ja eine große Rolle in der heutigen Club- und Sexszene. Nicht nur bei Schwulen, auch bei Heteros.

Sie sind bekannt für sehr schräge und ironische Filme. Nach „Härte“ und jetzt „Darkroom“: Werden Sie mit zunehmendem Alter noch zum gestandenen Dramatiker?

von Praunheim: Meine „Darkroom“-Darsteller Bozidar Kocevski und Heiner Bomhard haben zuvor in meinem sehr komischen Theaterstück „Jeder Idiot hat eine Oma, nur ich nicht“ am Deutschen Theater gespielt. Es war ein Wagnis, ob sie auch Drama können. Sie konnten. Direkt danach habe ich eine Komödie gemacht: „Der Hirschsprung“ über eine unbekannte Sextechnik. Ich brauchte das, als Ausgleich.
Um die Sau rauszulassen. Außerdem ist mein Film „Operndiven, Opern­tunten“ fertig. Am 20. Juni wird mein neues Stück „Hitlers Ziege oder Die Hämorrhoiden des Königs“ uraufgeführt. Und die Bar Jeder Vernunft schlug vor, ob ich aus meinem Filmklassiker „Die Bettwurst“ nicht ein Musical machen will. Das wäre vielleicht was zu meinem 80. Sie sehen: Das komödiantische Fach liegt mir schon sehr.

Sie standen für Rechte Homosexueller ein

Der deutsche Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld (rechts), hier im Bild mit einem chinesischen Mediziner im Jahr 1929, lebte von 1868 bis 1935 und gilt als Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung. Er war Vorsitzender des von ihm mitgegründeten „Wissenschaftlich-humanitäre Komitees“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, sexuelle Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren.
Der deutsche Arzt und Sexualforscher Magnus Hirschfeld (rechts), hier im Bild mit einem chinesischen Mediziner im Jahr 1929, lebte von 1868 bis 1935 und gilt als Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung. Er war Vorsitzender des von ihm mitgegründeten „Wissenschaftlich-humanitäre Komitees“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, sexuelle Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren. © CC By JonnyNord | CC By JonnyNord
Noch ein wenig früher kämpfte Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) für die Rechte von Homosexuellen. Der deutsche Jurist, Journalist und Schriftsteller bekannte sich selbst öffentlich zu seiner Homosexualität – damals ein unerhörter Vorgang. Er forschte und publizierte zu gleichgeschlechtlicher Liebe und propagierte die Ehe zwischen Männern.
Noch ein wenig früher kämpfte Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) für die Rechte von Homosexuellen. Der deutsche Jurist, Journalist und Schriftsteller bekannte sich selbst öffentlich zu seiner Homosexualität – damals ein unerhörter Vorgang. Er forschte und publizierte zu gleichgeschlechtlicher Liebe und propagierte die Ehe zwischen Männern. © Gemeinfrei | Wikipedia
Harvey Milk (1930-1978) war der erste US-Politiker, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. Homosexuelle Handlungen standen damals in fast allen US-Bundesstaaten noch unter Strafe. Der Bürgerrechtler engagierte sich in der Schwulen- und Lesbenbewegung. Im Jahr 1978 wurden Harvey Milk und der damalige Bürgermeister George Moscone im Rathaus von San Francisco von einem Stadtrat erschossen. Im Mai 2014 wurde ihm zu Ehren eine Briefmarke veröffentlicht.
Harvey Milk (1930-1978) war der erste US-Politiker, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. Homosexuelle Handlungen standen damals in fast allen US-Bundesstaaten noch unter Strafe. Der Bürgerrechtler engagierte sich in der Schwulen- und Lesbenbewegung. Im Jahr 1978 wurden Harvey Milk und der damalige Bürgermeister George Moscone im Rathaus von San Francisco von einem Stadtrat erschossen. Im Mai 2014 wurde ihm zu Ehren eine Briefmarke veröffentlicht. © imago/UPI Photo | imago stock&people
Am 35. Todestag von Harvey Milk feierten die Menschen in San Francisco eine Gedenkfeier zu Ehren des ermordeten Bürgerrechtlers und des ebenfalls getöteten  Bürgermeisters von San Francisco. Sie hielten Regenschirme in Regenbogenfarben und Milk-Plakate in die Luft.
Am 35. Todestag von Harvey Milk feierten die Menschen in San Francisco eine Gedenkfeier zu Ehren des ermordeten Bürgerrechtlers und des ebenfalls getöteten Bürgermeisters von San Francisco. Sie hielten Regenschirme in Regenbogenfarben und Milk-Plakate in die Luft. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Rosa von Praunheim (rechts), geboren als Holger Radtke, hier in Begleitung seines Lebensgefährten Oliver Sechting: Bis in die 1990er Jahre hinein galt der Regisseur als einer der entscheidenden Köpfe der deutschen Schwulenbewegung. Sein Dokumentarfilm „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1971) ebnete der Homosexuellenbewegung den Weg.
Rosa von Praunheim (rechts), geboren als Holger Radtke, hier in Begleitung seines Lebensgefährten Oliver Sechting: Bis in die 1990er Jahre hinein galt der Regisseur als einer der entscheidenden Köpfe der deutschen Schwulenbewegung. Sein Dokumentarfilm „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1971) ebnete der Homosexuellenbewegung den Weg. © imago/Seeliger | imago stock&people
1995 erschien der Film „Neurosia – 50 Jahre pervers“, von Praunheims Autobiografie.
1995 erschien der Film „Neurosia – 50 Jahre pervers“, von Praunheims Autobiografie. © imago/United Archives | imago stock&people
Im NDR-Talk sprach von Praunheim 1992 auch mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder über die Ziele der Homosexuellen-Bewegung.
Im NDR-Talk sprach von Praunheim 1992 auch mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder über die Ziele der Homosexuellen-Bewegung. © imago stock&people | imago stock&people
Als eine Identifikationsfigur der Homosexuellen galt in den 1970er und 1980er Jahren auch der britische Schauspieler und Exzentriker Quentin Crisp. Crisp trat stets geschminkt und weiblich gestylt auf. Im Film „Orlando“ (1992) spielte er die Rolle der Queen Elizabeth.
Als eine Identifikationsfigur der Homosexuellen galt in den 1970er und 1980er Jahren auch der britische Schauspieler und Exzentriker Quentin Crisp. Crisp trat stets geschminkt und weiblich gestylt auf. Im Film „Orlando“ (1992) spielte er die Rolle der Queen Elizabeth. © imago stock&people | imago stock&people
Die Komikerin und Moderatorin Hella von Sinnen trat vor allem in den 1990er Jahren für Rechte von Homosexuellen ein. Sie und ihre Ex-Partnerin Cornelia Scheel nahmen unter anderem 1992 an der „Aktion Standesamt“ des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD)teil, bei der Hunderte gleichgeschlechtliche Paare bei Standesämtern das Aufgebot bestellten.
Die Komikerin und Moderatorin Hella von Sinnen trat vor allem in den 1990er Jahren für Rechte von Homosexuellen ein. Sie und ihre Ex-Partnerin Cornelia Scheel nahmen unter anderem 1992 an der „Aktion Standesamt“ des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD)teil, bei der Hunderte gleichgeschlechtliche Paare bei Standesämtern das Aufgebot bestellten. © imago stock&people | imago stock&people
Wie Hella von Sinnen engagierte sich auch der Komiker, Schauspieler und Moderator Dirk Bach für den Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland. 1999 ehelichte in den USA seinen langjährigen Lebensgefährten, auch wenn die Ehe in Deutschland keine Gültigkeit besaß. Ebenso setzte er sich für den Kampf gegen Aids ein. Unter anderem war er Ehren- und Beiratsmitglied der AIDS-Hilfe Köln.
Wie Hella von Sinnen engagierte sich auch der Komiker, Schauspieler und Moderator Dirk Bach für den Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland. 1999 ehelichte in den USA seinen langjährigen Lebensgefährten, auch wenn die Ehe in Deutschland keine Gültigkeit besaß. Ebenso setzte er sich für den Kampf gegen Aids ein. Unter anderem war er Ehren- und Beiratsmitglied der AIDS-Hilfe Köln. © imago | imago
Dirk Bach wurde am 1. Oktober 2012 tot in einem Berliner Hotel aufgefunden, er war an Herzversagen gestorben. Seine Urne liegt in Köln begraben.
Dirk Bach wurde am 1. Oktober 2012 tot in einem Berliner Hotel aufgefunden, er war an Herzversagen gestorben. Seine Urne liegt in Köln begraben. © imago stock&people | imago stock&people
Die Schauspielerinnen Ellen DeGeneres und Portia de Rossi, hier beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon 2016, sind seit 2004 ein Paar und seit August 2008 verheiratet. Einen Tag, nachdem das in Kalifornien das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen aufgehoben wurde, machte DeGeneres ihren Heiratswunsch in ihrer TV-Sendung bekannt. Schon mit ihrem Coming-Out hatte sie das Thema in die Öffentlichkeit gerückt. In der Sitcom „Ellen“, in der sie die gleichnamige Hauptrolle spielte, bekannte sie sich zu ihrer Homosexualität.
Die Schauspielerinnen Ellen DeGeneres und Portia de Rossi, hier beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon 2016, sind seit 2004 ein Paar und seit August 2008 verheiratet. Einen Tag, nachdem das in Kalifornien das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen aufgehoben wurde, machte DeGeneres ihren Heiratswunsch in ihrer TV-Sendung bekannt. Schon mit ihrem Coming-Out hatte sie das Thema in die Öffentlichkeit gerückt. In der Sitcom „Ellen“, in der sie die gleichnamige Hauptrolle spielte, bekannte sie sich zu ihrer Homosexualität. © imago/i Images | imago stock&people
Oscarpreisträgerin Jodie Foster bekannte sich Ende 2007 zu ihrer langjährigen Lebensgefährtin Cydney Bernard. Die beiden trennten sich 2008. Seit 2013 ist Foster mit der Schauspielerin Alexandra Hedison liiert, die sie im April 2014 dann auch heiratete.
Oscarpreisträgerin Jodie Foster bekannte sich Ende 2007 zu ihrer langjährigen Lebensgefährtin Cydney Bernard. Die beiden trennten sich 2008. Seit 2013 ist Foster mit der Schauspielerin Alexandra Hedison liiert, die sie im April 2014 dann auch heiratete. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (rechts), war 2001 der erste Spitzenpolitiker, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte. Sein Coming-Out kurz vor dem Wahlkampf um das Bürgermeisteramt wurde bundesweit wahrgenommen und als „Befreiungsschlag“ gefeiert. „Ich bin schwul – und das ist auch gut so!“, hatte Wowereit auf dem SPD-Sonderparteitag am 10. Juni 2001 gesagt. Seit 1993 ist Wowereit mit dem Neurochirurgen Jörn Kubicki (links) liiert.
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (rechts), war 2001 der erste Spitzenpolitiker, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte. Sein Coming-Out kurz vor dem Wahlkampf um das Bürgermeisteramt wurde bundesweit wahrgenommen und als „Befreiungsschlag“ gefeiert. „Ich bin schwul – und das ist auch gut so!“, hatte Wowereit auf dem SPD-Sonderparteitag am 10. Juni 2001 gesagt. Seit 1993 ist Wowereit mit dem Neurochirurgen Jörn Kubicki (links) liiert. © imago/pixelpress | imago stock&people
Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle (rechts) machte seine Homosexualität öffentlich, als er 2004 mit seinem langjährigen Partner Michael Mronz (links) zur Feier des 50. Geburtstags von Angela Merkel erschien. Allerdings hatte der im März 2016 verstorbene FDP-Politiker auch zuvor kein Geheimnis daraus gemacht. Er war damit nach Klaus Wowereit und Ole von Beust der dritte Spitzenpolitiker, der seine Homosexualität bekannt machte. Mit Michael Mronz lebte Westerwelle seit 2003 zusammen, 2010 gingen die beiden eine Lebenspartnerschaft ein.
Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle (rechts) machte seine Homosexualität öffentlich, als er 2004 mit seinem langjährigen Partner Michael Mronz (links) zur Feier des 50. Geburtstags von Angela Merkel erschien. Allerdings hatte der im März 2016 verstorbene FDP-Politiker auch zuvor kein Geheimnis daraus gemacht. Er war damit nach Klaus Wowereit und Ole von Beust der dritte Spitzenpolitiker, der seine Homosexualität bekannt machte. Mit Michael Mronz lebte Westerwelle seit 2003 zusammen, 2010 gingen die beiden eine Lebenspartnerschaft ein. © dpa | Jörg Carstensen
Der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger war 2014 der erste prominente deutsche Fußballprofi, der sich zu seiner Homosexualität bekannte. In einem Interview mit der „Zeit“ ließ er sich damals mit den Worten zitieren: „Ich äußere mich zu meiner Homosexualität. Ich möchte gern eine öffentliche Diskussion voranbringen – die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern.“ Hitzlsperger hatte zuvor seine aktive Karriere beendet. Seitdem gab es allerdings kein Coming-Out eines Profifußballers, obwohl Hitzlsperger für sein Coming-Out viel Zuspruch erfuhr.
Der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger war 2014 der erste prominente deutsche Fußballprofi, der sich zu seiner Homosexualität bekannte. In einem Interview mit der „Zeit“ ließ er sich damals mit den Worten zitieren: „Ich äußere mich zu meiner Homosexualität. Ich möchte gern eine öffentliche Diskussion voranbringen – die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern.“ Hitzlsperger hatte zuvor seine aktive Karriere beendet. Seitdem gab es allerdings kein Coming-Out eines Profifußballers, obwohl Hitzlsperger für sein Coming-Out viel Zuspruch erfuhr. © imago/Sven Simon | imago stock&people
Der Bundestag beschließt am 30. Juni 2017 ein Gesetz zur völligen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Es ist eine historische Entscheidung. Grünen-Politiker Volker Beck hatte sich seit den 80er Jahren für die Rechte von Homosexuellen eingesetzt. 1992 wurde Beck bundesweit für seine Kampagne zur Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule bekannt. Die Einführung einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft war nur ein Schritt zu seinem Ziel. Beck wird bei der Bundestagswahl 2017 nicht kandidieren. An seinem allerletzten Tag im Bundestag als Parlamentarier ist für ihn der Traum von der „Ehe für alle“ in Erfüllung gegangen.
Der Bundestag beschließt am 30. Juni 2017 ein Gesetz zur völligen Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Es ist eine historische Entscheidung. Grünen-Politiker Volker Beck hatte sich seit den 80er Jahren für die Rechte von Homosexuellen eingesetzt. 1992 wurde Beck bundesweit für seine Kampagne zur Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule bekannt. Die Einführung einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft war nur ein Schritt zu seinem Ziel. Beck wird bei der Bundestagswahl 2017 nicht kandidieren. An seinem allerletzten Tag im Bundestag als Parlamentarier ist für ihn der Traum von der „Ehe für alle“ in Erfüllung gegangen. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
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Wäre das je mal eine Option für Sie, aufzuhören, sich zur Ruhe zu setzen?

von Praunheim: Nein. Nichts zu tun, das ist für mich undenkbar. Dann würde ich mich lieber umbringen! Es ist doch ein wahnsinniges Privileg, arbeiten zu dürfen. Selbst ein Scheißjob gibt dir eine gewisse Struktur und Disziplin. Und wenn man kreativ arbeiten darf, dann macht man das mit viel Vergnügen.

Und da Katy Karrenbauer es angesprochen hat: Müssten sie sich jetzt nicht ein Projekt überlegen, wo sie eine Currywurst spielen kann? Vielleicht eine neue Fortsetzung der „Bettwurst“, diesmal mit Currynote?

von Praunheim: Darüber müsste ich mal nachdenken.