Houston. Eine heftige Explosion hat einen Teil von Houston erschüttert und zwei Menschen getötet. Die Detonation verwüstete ein ganzes Viertel.

Bei einer Explosion in einem Gewerbebetrieb in Houston sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Die heftige Detonation hatte ein ganzes Viertel der texanischen Metropole erschüttert, Häuser teils schwer beschädigt und Hunderte Anwohner aufgeschreckt.

Auf Aufnahmen von Überwachungskameras waren die Explosion und ein riesiger Feuerball zu sehen, der in die Höhe stieg. Von den umliegenden Gebäuden blieben nur noch schwarze Ruinen übrig. In einem Umkreis von 800 Metern waren Trümmer zu finden, zahlreiche Fenster und Türen wurden durch die Wucht der Detonation zerstört. Der Knall sei fast überall in der Stadt zu hören gewesen, hieß es in Medienberichten.

Bei dem Unfallort soll es sich um das Fabrikgebäude einer Firma handeln, die Schleif- und Beschichtungstechnik herstellt. Dem Sender ABC13 sagte der Besitzer der betroffenen Firma, dass die Explosion von einem Propylen-Tank auf seinem Gelände ausgegangen sei. Propylen ist ein extrem leicht entflammbares Gas, das in der chemischen Industrie verwendet wird. Polizeichef Art Acevedo bestätigte diese Annahme am späteren Morgen. Ein Leck an dem Tank sei mittlerweile abgesichert worden.

Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, sagte der Polizeichef. Die Behörden scheinen bislang aber von einem Unfall auszugehen. Die Explosion riss am frühen Freitagmorgen gegen 4.15 Uhr (Ortszeit, 11.15 Uhr MEZ) viele Menschen aus dem Schlaf. Viele Anwohner hätten berichtet, dass durch die Wucht der Explosion ihre Häuser gebebt hätten, berichtete der Sender CNN.

Die eingestürzte Decke eines Hauses, das durch die Detonation in Houston erschüttert wurde.
Die eingestürzte Decke eines Hauses, das durch die Detonation in Houston erschüttert wurde. © AFP | MARK FELIX

Explosion in Houston verwüstete ein ganzes Viertel

Der Lokalsender KPRC 2 TV meldete unter Berufung auf einen Anwohner, auf anliegenden Grundstücken seien Fensterscheiben, Garagentore und sogar Dächer und Mauern beschädigt worden. Mark Brady sagte dem Sender, seine Nachbarschaft sehe aus wie ein „Kriegsgebiet“. „Das ist eine Katastrophe“, sagte er. „Houston, wir könnten deine Gebete gebrauchen.“ Eine weitere Anwohnerin sagte dem Sender KTRK, das gesamte Dach ihres Hauses sei eingestürzt. Zuerst habe sie gedacht, das Haus sei von einem Blitz getroffen worden.

Die Feuerwehr konnte die Flammen nach einigen Stunden eindämmen. Die Feuerwehr werde die Öffentlichkeit „über den möglichen Grund der Explosion informieren, sobald wir konkrete Informationen haben“, kündigte Feuerwehrchef Samuel Pena über Twitter an.

Der Einsatz am Explosionsort lief am Freitagabend deutscher Zeit noch. „Meiden Sie die Umgebung. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde keine Evakuierung angeordnet.“ Auch die Polizei wies Autofahrer an, den betroffenen Bereich im Nordwesten der Metropole weiträumig zu umfahren.

Ein Reporter des Lokalsenders KPRC 2 News berichtete, dass Einsatzkräfte am frühen Morgen eine weitere Explosion für möglich gehalten hatten. In ersten Berichten hatten TV-Reporter auch einen strengen Geruch ausgemacht. Eine andere Reporterin berichtete von Übelkeit aufgrund eines „chemischen“ Geruchs und Geschmacks auf der Zunge. Der Chef der örtlichen Feuerwehr, Samuel Peña, sagte in einer Stellungnahme, dass Spezialeinsatzkräfte das Gelände untersuchten, es aber bislang keine gefährliche Luftqualität in der Umgebung zu berichten gebe.

(afp/dpa/br)