Ein Mann wollte nach einem Besuch in einem Saunaclub in Hessen einen Kassenbon. Der Streit eskalierte. Polizisten mussten eingreifen.

Berlin. Die Bonpflicht empört Geschäftsleute und hat auch politisch nicht überall sonderlich viel Rückhalt. Nun führte sie sogar in Hessen zu einem Polizeieinsatz – und das in einem Saunaclub.

Ein Gast hatte in der Nacht zum Samstag ein Etablissement im Landkreis Darmstadt-Dieburg besucht, in das die meist männlichen Kunden normalerweise nicht unbedingt wegen der Sauna gehen. Nach dem Besuch des Clubs am Samstagmorgen hatte er dann am Ausgang einen Bon verlangt, wie die Polizei mitteilte.

Seit Jahresbeginn müssen Kunden, sobald es eine elektronische Kasse gibt, immer einen Bon bekommen – egal ob beim Bäcker, beim Discounter oder eben im Saunaclub. Das will das Gesetz zur Bonpflicht seit 1. Januar 2020 so.

Bonpflicht: Mann will in Saunaclub Beleg – dort weigert man sich

Im Saunaclub hatte man allerdings keine Absicht, dem Mann den angeforderten Kassenbeleg auszuhändigen. Der Sicherheitsdienst des Clubs setzte den Mann erst einmal vor die Tür.

Der Gast zeigte sich jedoch beharrlich und bestand weiter auf seinen Bon. So konsequent, dass die Polizei anrücken musste. Um zu schlichten und um eine Entscheidung herbeizuführen.

Diese fiel final im Sinne des Sauna-Besuchers aus: Er bekam eine handschriftliche Quittung für seinen gezahlten Eintritt.

Warum der Mann so ausdrücklich auf den Bon bestand, ist der Polizei nicht bekannt – zumal ein großer Teil der Kunden des Betriebs wohl eher heimlich vorbeikommt.

Merkel verteidigt Bonpflicht

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    Seit dem 1. Januar ist jedes Geschäft in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, Kunden unaufgefordert einen Kassenbon auszuhändigen. Eine Bäckerei in Baden-Württemberg sagte dem Gesetz mit einer cleveren Ideen den Kampf an. Finanzminister Olaf Scholz verteidigte die Pflicht zum Kassenbon. (dpa/lah)