London. Der Epstein-Skandal um Prinz Andrew, die Abkehr von Prinz Harry: Für die Queen und die britische Monarchie war 2019 ein Schicksalsjahr.

Diesmal wurde die Queen ungewohnt privat. In ihrer Weihnachtsansprache sprach Elisabeth II. von einem „holprigen“ Weg der Briten in den vergangenen zwölf Monaten. Aber „kleine Schritte im Glauben und in der Hoffnung“ könnten bedeutend sein und „langanhaltende Differenzen“ beilegen, sagte sie. Natürlich meint die Königin damit das Brexit-Chaos im Vereinigten Königreich. Aber mindestens genauso, da sind sich britische Kommentatoren sicher, meint die 93-Jährige damit das Jahr in ihrer eigenen Familie.

2019 startete für die Queen mit einem Autounfall, den ihr hochbetagter Ehemann Prinz Philip verursachte, woraufhin der 98-Jährige seinen Führerschein abgab. Weiter ging es nicht weniger turbulent: Da sind die hässlichen Gerüchte um Herzogin Meghan, die bei Palastdienern angeblich als zickige Diva verschrien ist. Außerdem die wachsende Distanz zwischen den einst unzertrennlichen Enkeln William und Harry. Und da ist nicht zuletzt das ewige Hin und Her um den Brexit.

Am Schlimmsten aber dürfte es Königin Elizabeth II. getroffen haben, dass ihr angeblicher Lieblingssohn seinen Ruf innerhalb weniger Wochen ruiniert hat. Hat Prinz Andrew minderjährige Mädchen missbraucht? Nun steht das Weihnachtsfest bevor – und die Gräben in der königlichen Familie treten so offen hervor wie selten.

Normalerweise läuft es an den Feiertagen so: Die königliche Familie kommt auf ihrem privaten Landsitz Sandringham zusammen, einem Schlosskomplex an der englischen Ostküste, und verbringt dort gemeinsam die Feiertage. In diesen Wochen aber befindet sich die Familie im Krisenmodus.