Leipzig. Im Zoo Leipzig ist eine Elefantenkuh gestorben, die zwei tote Kälber in sich trug. Sie hätten vor zwei Jahren zur Welt kommen sollen.

Der erneute Todesfall eines Elefanten im Zoo Leipzig hat für einen Schock gesorgt. Eine 45-jährige Elefantenkuh war am Samstag in Folge eines Kreislaufversagens gestorben. Dass Elefanten für Probleme sorgen, ist in dem Zoo kein Einzelfall. So war erst Ende September ein acht Monate altes Elefantenbaby gestorben.

Der Zoo muss so also nicht nur einen neue Perspektive für die zurückgebliebene 46-jährige Gefährtin des Tieres finden, sondern sich auch in Geduld üben, was den Elefanten-Nachwuchs angeht. Die nun gestorbene 45-jährige Thura hatte schon einmal für große Hoffnungen gesorgt, als sie schwanger wurde.

Sie hätte den Nachwuchs schon vor vier Jahren zur Welt bringen sollen, die Geburt stoppte jedoch aus unbekannten Gründen, wie Zoochef Jörg Junhold sagt. Elefanten sind dazu in der Lage, Geburten zu unterbrechen und nach der Zeit von etwa einem Tag fortzuführen. Doch dazu kam es dem Bericht zufolge nie.

Elefanten-Zwillinge sind sehr selten

Das Baby starb. Es war offenbar nicht allein, wie die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet. Im Leib von Thura wurde jetzt noch ein Baby entdeckt.

Zwillinge sind bei Elefanten überaus selten. „Uns ist kein Fall bekannt, bei dem Mutter und Jungtiere überlebt haben“, sagte Zoo-Direktor Jörg Junhold zum Blatt. Und es gibt eine weitere Besonderheit bei den Tieren, wie er erklärt: Bei Elefanten sei es nicht möglich, tote Kälber nach einer missglückten Geburt operativ zu entfernen.

Die Tierärzte stellten fest, dass der Elefant einen Riss in der Gebärmutter erlitten hatte, was zu einer Entzündung der Bauchhöhle führte. Dem Bericht zufolge war es ein Kreislaufversagen, was letztlich den Tod des Tieres verursachte.

Elefant Thura aus Leipzig war vor vier Jahren schwanger

Durch eine Ultraschalluntersuchung hätten die Mediziner bemerkt, dass das Kalb bereits tot gewesen sei, heißt es weiter. Sein ebenfalls toter Zwilling sei dagegen unbemerkt geblieben.

Seit der schiefgegangenen Geburt war Thura deshalb intensiv medizinisch betreut worden. Sie wurde sogar erneut trächtig, was der Zoo wegen eines zu großen Risikos jedoch abgebrochen hatte. Die toten Tiere seien gut entwickelt und auch noch gut erhalten gewesen, sagte der Zoo-Direktor weiter.

Zoo Leipzig: Tote Elefanten-Kälber konnten nicht entfernt werden

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass der Zoo Leipzig ein Drama erlebt: Im August hatte dort eine Löwen-Mutter ihre eigenen Babys gefressen. Und in Magdeburg sorgte im Mai ein Giraffen-Drama für Aufsehen – ein Baby kam tot zur Welt, das Muttertier verblutete.

(dpa/lhel/bekö)