Forth Worth. Bei einem Einsatz der Polizei im US-Bundesstaat Texas ist eine Frau ums Leben gekommen. Ein Beamter hielt sie für eine „Bedrohung“.

Im US-Bundesstaat Texas hat ein Polizist eine dunkelhäutige Frau in ihrem Schlafzimmer erschossen. Zuvor hatte ein Nachbar bei der Polizeidienststelle in Forth Worth angerufen und eine offene Haustür gemeldet. Die herbeigerufenen Beamten untersuchten daraufhin die Umgebung des Hauses und bemerkten eine Frau im Inneren, die in der Nähe eines Fensters stand.

Einer der Polizisten habe die Frau als „Bedrohung“ wahrgenommen, seine Waffe gezogen und durch die Scheibe in das Haus geschossen. Dabei traf er die 28-jährige Hausbesitzerin und verletzte sich tödlich.

Beamter nach dem Einsatz suspendiert

Bei der Getöteten handelt es sich um Atatiana J.. Die Polizeidienststelle in Texas hat mittlerweile auch den Namen des Beamten, Aaron D., veröffentlicht und bestätigt, dass es sich um einen Weißen handelt, der seit April 2017 für die Polizeidienststelle arbeitet.

Wie das Department auf Twitter bekanntgab, wird der Fall derzeit von mehreren offiziellen Stellen untersucht. Der Kollege wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert, verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Ed Kraus, Chef der Polizeidienstelle, sagte am Samstag laut ABC News, dass er sich immer noch nicht erklären, warum die Frau sterben musste – und entschuldigte sich im Namen aller Kollegen auf der Wache.

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Mittlerweile hat das Dienststelle in Forth Worth auch Videomaterial von dem Einsatz veröffentlicht. Wie darauf zu sehen sein soll, entdeckt der betroffene Beamte eine Frau im Fenster und ruft „Heben Sie Ihre Hände! Zeigen Sie mir Ihre Hände!“ Danach schießt er. Die anderen Polizisten seien danach ins Haus gerannt und hätten die Verletzte und eine Schusswaffe vorgefunden.

Bürgerrechtsorganisationen halten den Tod für „inakzeptabel“

Der Tod der jungen Frau löste in den USA erneut eine Debatte um rassistische Gewalt aus.

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    Eine der ältesten Bürgerrechtsorganisationen in den USA, die NAACP, bezeichnet den Fall als inakzeptabel. „Wenn wir in unseren eigenen Häusern nicht sicher sind, wo können wir Frieden finden?“, heißt es in einem Twitter-Post der Organisation weiter.

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    Auch die Bürgermeisterin von Forth Worth, Betsy Price, bezeichnete die Aufklärung der Tat und die Verurteilung des Polizisten laut ABC News als „zentral“ für die Stadt und entschuldigte sich für den Verlust bei der Familie.

    Ashley Carr sagte gegenüber ABC News, dass sie darauf hoffe, dass der Tod ihrer Schwester nicht einfach so vergeben wird. Laut Carr hatte Atatiana J. zuvor an der Xavier Universität in Louisiana studiert, bevor sie nach Texas zurückkehrte, um sich um ihre pflegebedürftige Mutter zu kümmern.

    Achtjähriger Neffe des Opfers war Zeuge der tödlichen Schüsse

    Außerdem kümmerte sich die 28-Jährige um die zwei Kinder ihrer Schwester, die aufgrund einen Herz-OP im Krankenhaus lag. Ihr acht Jahre alter Neffe war an dem Abend Zeuge der tödlichen Schüsse.

    Immer wieder sorgen rassistisch einzuordnende Polizeieinsätze von hellhäutigen Beamten für Aufsehen in den USA. Erst vor wenigen Wochen, geriet die Stadt Galveston in Texas in die Schlagzeilen nachdem zwei weiße Polizisten einen festgenommenen Afroamerikaner am Strick abgeführt hatten.

    (mir)