Berlin. Es soll die größte Klimademonstration der Welt werden – mit der ganzen Welt. Am Freitag ist Streiktag. Alle wichtigen Neuigkeiten dazu.

Es soll eine der größten Demonstrationen überhaupt werden, weltweit gehen Menschen am Freitag, 20. September, auf die Straße – zuerst in Australien, inzwischen auch in der Bundesrepublik. Ziel: eine bessere Klimapolitik, von weniger CO2-Ausstoß bis zu mehr Flugscham. Dass es ein dringendes Thema ist, hat auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erkannt.

Zuerst gingen in Australien Tausende auf die Straße, auch in Neuseeland begannen aufgrund der Zeitverschiebung die Märsche gegen den Klimawandel und für eine bessere Umweltpolitik bereits in der Nacht zu Freitag deutscher Zeit. In Deutschland gab es am Morgen ersten Straßenblockaden. Die Proteste reichen von Kenia bis Indien, von Österreich bis auf die Philippinen.

Ursprung des weltweiten Protests sind Greta Thunbergs „Fridays for Future“, bei denen eigentlich nur Schüler auf die Straße gehen (und die Schule schwänzen), um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Alle Entwicklungen zum Demo-Tag in unserem Newsblog.

Klimastreik am 20. September – das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit wird für mehr Klimaschutz demonstriert
  • In New York findet die Klimakonferenz der UN ab Samstag statt
  • Greta Thunberg ist die treibende Kraft hinter dem weltweiten Aktionstag
  • In Australien starteten die globalen Proteste – über den ganzen Tag hinweg geht es zeitzonenbedingt auf dem Planeten weiter
  • In Deutschland einigt sich die Große Koalition derweil nur langsam auf ein Klimaschutzpaket
  • Bundespräsident Steinmeier setzt sich für mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise ein

Freitag, 20. September: Steigende Versicherungsbeiträge durch Klimawandel?

18.13 Uhr: Auch Musiker Leslie Mandoki mischt bei den Klimaprotesten mit – mit einem eigenen Song. „From the old rebels to the young rebels“ sozusagen:

17.42 Uhr: In Hamburg besetzten Aktivisten im Anschluss an den offiziellen Protestmarsch zentrale Verkehrsachsen wie den Stephansplatz und die Lombardsbrücke. Ziel von „Sitzenbleiben“ sei, ein Verkehrschaos zu verursachen, teilte die Interventionistische Linke vorab mit. Durch die vorherigen Sperrungen aufgrund der angemeldeten Demo herrschte an diesen Verkehrspunkten im Anschluss überdurchschnittlich viel Verkehr. Die Polizei begann am späten Nachmittag damit, die ersten Sitzblockaden zu räumen. Bislang verlief die Aktion friedlich, wie abendblatt.de berichtet.

Hamburg: Polizisten lösen eine Sitzblockade auf dem Stephansplatz auf.
Hamburg: Polizisten lösen eine Sitzblockade auf dem Stephansplatz auf. © dpa | Christian Charisius

17.25 Uhr: Auch Mick Jagger von den Rolling Stones unterstützt die Demonstrationen für den Klimaschutz – zumindest per Twitter. „Wir müssen alles tun, um unseren Planeten und die Menschheit zu schützen“, schrieb der 76-jährige britische Musiker und lieferte gleich Links zu den Demonstrationen mit. In Großbritannien waren mehr als 200 Veranstaltungen organisiert worden.

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16.08 Uhr: „Wir schreiben Geschichte“, ist Luisa Neubauer überzeugt. Als eines der bekanntesten Gesichter der „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland tritt sie zum globalen Klimastreik an diesem Freitag als Rednerin in Berlin auf. Die 23-jährige Studentin zeigt sich „überwältigt“ über das Menschenmeer in den Straßen rund um das Brandenburger Tor anlässlich der bislang größten „Fridays for Future“-Demonstration in der Bundeshauptstadt. „Es ist krass, dass wir so viele sind, die einstehen für eine klimagerechte Welt“, sagt Neubauer.

15.31 Uhr: Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Hubert Weiger, hat die Menschen in Deutschland zu mehr Engagement für den Klimaschutz aufgefordert. Jeder einzelne sei gefragt und in der Lage, hier etwas zu tun, sagte Weiger am Freitag am Rande der Klima-Demonstration.

„Das Schicksal von Natur und Klima entscheidet sich durch das eigene Einkaufsverhalten, Stichwort weniger Fleisch und mehr Qualität in den Lebensmitteln.“ Jeder könne mehr Bus oder Bahn statt Auto fahren. Und weiter: „Statt einen SUV zu kaufen, kann man eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach bauen.“

London: Als wäre der Brexit nicht genug, beschäftigt die Briten auch noch das Klima.
London: Als wäre der Brexit nicht genug, beschäftigt die Briten auch noch das Klima. © dpa | Gareth Fuller

14.46 Uhr: Mit ungewöhnlichen Aktionen, pfiffigen Protestschildern und Verkleidungen haben sich zahrleiche Demonstranten in Großbritannien und Irland am globalen Klimastreik beteiligt. „Man darf die Erderwärmung nicht ignorieren“, sagte die 15-jährige Sara in London. „Viele denken wohl, unser Protest ist nicht so wichtig, weil wir Kinder und Jugendliche sind. Aber mir ist das sehr ernst!“

In Thailands Hauptstadt Bangkok stürmten mehr als 200 junge Leute in das Umweltministerium. Dort ließen sie sich zu Boden fallen und stellten sich tot. „Das passiert, wenn wir jetzt nichts gegen den Klimawandel unternehmen“, sagte eine der Organisatoren.

Vorwürfe, sie würden nur die Schule schwänzen, ließen die Demonstranten nicht gelten. In der Schule lerne man, was man später für die Arbeit wissen müsse. „Aber wenn wir das hier nicht tun, dann wird es für uns keine Zukunft geben, in der wir arbeiten können“, sagte der elfjährige Peem Prasertsuntarasai.

13.20 Uhr: Die größte Demo Deutschlands findet in Berlin statt. Zehntausende haben sich rund um das Brandenburger Tor versammelt, um gemeinsam zu demonstrieren. Diese drei Frauen machen Gretas Job in Deutschland.

Drei Demonstranten stehen unter einem Galgen mit einem Seil um den Hals auf Eisblöcken.
Drei Demonstranten stehen unter einem Galgen mit einem Seil um den Hals auf Eisblöcken. © dpa | Tom Weller

12.23 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert gemeinsam mit 31 weiteren Staats- und Regierungschefs mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Klimakrise. Er unterzeichnete einen Appell des österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, wie das Bundespräsidialamt am Freitag in Berlin mitteilte.

Vor dem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York am Montag erklären sie darin: „Unsere Generation ist die erste, die den rasanten weltweiten Temperaturanstieg zu spüren bekommt, und wahrscheinlich die letzte, der es noch gelingen kann, eine drohende weltweite Klimakrise abzuwenden.“

11.20 Uhr: Im Zuge der globalen Klimastreiks demonstrieren bundesweit viele Menschen:

  • In Freiburg rund 17.000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Von dieser Zahl ging ein Polizeisprecher am Freitagmorgen zu Beginn der Versammlung aus, die Tendenz war steigend.
  • Auch auf der kleinen Nordseeinsel Spiekeroog haben am Freitagmorgen Menschen demonstriert – rund 400
  • „Das ist ein unglaublich langer Demonstrationszug, ich bin überwältigt“, sagte auf dem Lautsprecherwagen die Studentin und Aktivistin Frederike Oberheim, die sich in Bremen bei der „Fridays for Future“-Bewegung engagiert. Die Polizei sprach zwischenzeitlich von 13.000 Demonstranten und twitterte: „Die Stimmung ist gut.“
  • In Braunschweig waren am Vormittag bereits zahlreiche Demonstranten unterwegs, wie ein Polizeisprecher sagte: „Die Demonstration ist im Gange, wir gehen von derzeit ungefähr 5000 Teilnehmern aus.“
  • Mehr als 10 000 Menschen demonstrieren nach Angaben der Polizei in Kiel für mehr Klimaschutz
  • Mindestens 45 000 Menschen sind am Freitag auch in Hamburg dem Aufruf zum globalen Klimastreik gefolgt. Diese Schätzung gab die Polizei am Mittag bekannt.

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11.52 Uhr: Auch in Afrika sind am Freitag Tausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. In Südafrika hatte Greenpeace für den Mittag in der Hafenstadt Durban zum Klimastreik und zu einer Demonstration zum Rathaus aufgerufen.

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In der kenianischen Hauptstadt Nairobi, Sitz des UN-Umweltprogramms, versammelten sich Augenzeugen zufolge am Freitagmorgen mehrere Hundert Menschen im zentralen Uhuru-Park, um an einem Protestzug zum Umweltministerium teilzunehmen.

Klimastreik global: Ein junger Teilnehmer des globalen Klimastreiks in Neu Delhi.
Klimastreik global: Ein junger Teilnehmer des globalen Klimastreiks in Neu Delhi. © dpa | Manish Swarup

10.46 Uhr: Mit einer Fahrraddemonstration haben am Freitagmorgen die Aktionen zum Klimastreik in Berlin begonnen. Mehrere Hundert Radfahrer legten ab 7.30 Uhr für etwa eine Stunde den Berufsverkehr rund um den Ernst-Reuter-Platz in der westlichen Innenstadt lahm, indem sie immer im Kreis herumfuhren. Die Berliner Morgenpost berichtet über alle Entwicklungen in der Hauptstadt.

• Dürfen Arbeitnehmer einfach mitstreiken? Alle wichtigen Fragen und Antworten zum globalen Klimastreik

10.38 Uhr: Mit ersten Straßenblockaden haben am Freitag in der Frankfurter Innenstadt die Demonstrationen zum globalen Klimastreik begonnen. Am zentral gelegenen Baseler Platz hielten am Morgen m

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10.08 Uhr: Mit ersten Straßenblockaden haben am Freitag in der Frankfurter Innenstadt die Demonstrationen zum globalen Klimastreik begonnen. Am zentral gelegenen Baseler Platz hielten am Morgen mehrere Dutzend Aktivisten den Straßenverkehr für rund eine Dreiviertel Stunde auf und lösten einen Stau sowie ein Hupkonzert aus. Gegen 09.00 Uhr rollte der Verkehr wieder.

9.18 Uhr: In Australien und Teilen Asiens sind schon viele Tausende Schülerinnen und Schüler auf den Beinen. Wir haben erste Bilder des globalen Klimastreiks in einer Bilderstrecke zusammengefasst:

Die Welt demonstriert für den Klimaschutz

Ein „Friday for Future“ auf der ganzen Welt: Am 20. September demonstrieren Millionen Menschen in fast 160 Staaten für besseren Klimaschutz. In Australien gab es in zahlreichen Städten Protestmärsche – so wie hier in der Hauptstadt Canberra. „Respect your mother“, fordert eine Demonstrantin auf ihrem Plakat – „Respektiere deine Mutter“.
Ein „Friday for Future“ auf der ganzen Welt: Am 20. September demonstrieren Millionen Menschen in fast 160 Staaten für besseren Klimaschutz. In Australien gab es in zahlreichen Städten Protestmärsche – so wie hier in der Hauptstadt Canberra. „Respect your mother“, fordert eine Demonstrantin auf ihrem Plakat – „Respektiere deine Mutter“. © dpa | Lukas Coch
Auch in Brisbane blieben Tausende Schüler für die Klima-Demo dem Unterricht fern.
Auch in Brisbane blieben Tausende Schüler für die Klima-Demo dem Unterricht fern. © Getty Images | Glenn Hunt
Die Innenstadt von Brisbane am Freitagmorgen: „Fridays for Future“-Ikone Greta Thunberg zeigte sich in den sozialen Netzwerken begeistert vom Engagement der Schülerinnen und Schüler in Australien.
Die Innenstadt von Brisbane am Freitagmorgen: „Fridays for Future“-Ikone Greta Thunberg zeigte sich in den sozialen Netzwerken begeistert vom Engagement der Schülerinnen und Schüler in Australien. © Getty Images | Glenn Hunt
Wie hier in Brisbane gingen überall bei den Demonstrationen in Australien längst nicht nur Kinder und Jugendliche auf die Straße.
Wie hier in Brisbane gingen überall bei den Demonstrationen in Australien längst nicht nur Kinder und Jugendliche auf die Straße. © dpa | Darren England
Auch in der Metropole Sydney gab es lautstarke Proteste.
Auch in der Metropole Sydney gab es lautstarke Proteste. © dpa | Rick Rycroft
Dieser Demonstrant in Sydney verkleidete sich als Vogel, um auf die bedrohte Tierwelt aufmerksam zu machen.
Dieser Demonstrant in Sydney verkleidete sich als Vogel, um auf die bedrohte Tierwelt aufmerksam zu machen. © Getty Images | Brook Mitchell
„Es gibt keinen Planeten B“, steht auf dem Plakat dieser Schülerin in Sydney.
„Es gibt keinen Planeten B“, steht auf dem Plakat dieser Schülerin in Sydney. © dpa | Steven Saphore
In Bangkok bastelte sich dieser Demonstrant ein Kostüm aus Plastiktüten.
In Bangkok bastelte sich dieser Demonstrant ein Kostüm aus Plastiktüten. © REUTERS/ | Soe Zeya Tun
Wie hier in Bangkok zogen sich auch in Thailand die Demonstrationen über viele Landesteile hinweg.
Wie hier in Bangkok zogen sich auch in Thailand die Demonstrationen über viele Landesteile hinweg. © REUTERS/ | Soe Zeya Tun
Klima-Flashmob in Bangkok: Diese Schülerinnen und Schüler stellen sich tot, um zu zeigen, wohin die Ausbeutung der Erde führen kann.
Klima-Flashmob in Bangkok: Diese Schülerinnen und Schüler stellen sich tot, um zu zeigen, wohin die Ausbeutung der Erde führen kann. © REUTERS/ | Soe Zeya Tun
Eine Schülerin in der indonesischen Provinz Kalimantan demonstriert mit Atemschutz und deutlicher Botschaft auf ihrem Plakat.
Eine Schülerin in der indonesischen Provinz Kalimantan demonstriert mit Atemschutz und deutlicher Botschaft auf ihrem Plakat. © Reuters | WILLY KURNIAWAN
Demonstranten versammeln sich in Indien mit einer Figur des Dämonengottes Ravana, der ein „Umweltmonster
Demonstranten versammeln sich in Indien mit einer Figur des Dämonengottes Ravana, der ein „Umweltmonster" repräsentieren soll, vor dem Ministerium für Wohnen und Stadtentwicklung. © dpa | Manish Swaruo
Demonstranten verschiedener Aktionsbündnisse blockieren den Verkehr auf dem Baseler Platz in Frankfurt.
Demonstranten verschiedener Aktionsbündnisse blockieren den Verkehr auf dem Baseler Platz in Frankfurt. © dpa | Boris Roessler
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9.09 Uhr: Viele Firmen haben ihren Mitarbeitern erlaubt, bei dem Klimastreik mitzulaufen. Amazon gab bekannt, dass 900 Angestellte auf die Straße gehen. Ob es sich allerdings um die Arbeiter aus den Paketzentren handelt, wird nicht verraten.

Dafür aber noch einmal auf das Ziel des Unternehmens hingewiesen, keinerlei Emissionen mehr zu verursachen – das bis 2030 erreicht werden soll. Dafür wurden nun 100.000 Elektro-Vans geordert, die auf die nächsten zehn Jahren verteilt in den USA nach und nach auf die Straße sollen.

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9.09 Uhr: Während am Brandenburger Tor die Vorbereitungen auf die Klimademo laufen, diskutieren andernorts in Berlin die Große Koalition über das geplante Klimaschutzpaket. Einigkeit gibt es dabei wohl nicht so schnell wie mancher erhoffte. Um neun lag Uhr bereits ein halber Tag Verhandlung hinter den Politikern, die Sitzung des Klimakabinetts wurde von elf auf 13 Uhr verschoben.

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    8.08 Uhr: Bei den Verhandlungen der großen Koalition über ein Klimaschutzpaket zeichnet sich auch jetzt noch keine rasche Einigung ab. In Koalitionskreisen hieß es, dass die Sitzung des Klimakabinetts auf 13 Uhr verschoben werde. Die Presse soll am späteren Nachmittag informiert werden.

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      6.41 Uhr: Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben auch am frühen Freitagmorgen weiter in teils unterschiedlicher Zusammensetzung um das geplante Klimaschutz-Paket gerungen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur berieten Union und SPD nach zwölfstündigen Verhandlungen am Morgen erneut in getrennten Runden. Unklar blieb zunächst, ob dies auf eine bevorstehende Einigung hindeuten könnte.

      Im Vorfeld war bereits mit harten Verhandlungen über Kernpunkte wie einen Preis für den Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) gerechnet worden. Benzin und Diesel, Erdgas, Heizöl und Kohle könnten über einen nationalen Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten teurer werden. Am Freitagnachmittag sollte die Klimastrategie nach einer weiteren Sitzung des Klimakabinetts der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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      5.34 Uhr: Millionen Menschen wollen heute weltweit für den Klimaschutz demonstrieren. In mehr als 150 Ländern soll es Proteste geben – allein in Deutschland werden Hunderttausende an mehr als 500 Standorten zum dritten globalen Klimastreik erwartet.

      1.01 Uhr: Die Deutschen Versicherer rechnen mit steigenden Versicherungsbeiträgen durch den Klimawandel: „Überschwemmungen, Hagel und heftige Stürme werden zunehmen und viel höhere Schäden verursachen. Das werden am Ende nicht nur die Haus- und Autobesitzer, sondern alle Verbraucher spüren“, sagte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV), Wolfgang Weiler, unserer Redaktion.

      Deutschland müsse deswegen alles tun, um eine Erderwärmung um durchschnittlich bis zu vier Grad zu vermeiden. „Eine solche Vier-Grad-Welt wäre nicht mehr versicherbar.“ Schäden durch Überschwemmungen oder Dürre würden so groß, dass dies weder über eine private Versicherung noch mit staatlichen Mitteln aufgefangen werden könne, so Weiler.

      Mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung für ein nationales Klimapaket mahnte Weiler: „Wer die hohen Kosten eines Klimapakets nennt, der darf die drohenden Kosten und verheerenden Folgen eines verändernden Weltklimas für jeden einzelnen nicht verschweigen.“

      Donnerstag, 19. September: Missbrauch der Demo von Linksextremen?

      21.04: Kurz vor dem globalen Klimastreik warnt das Rote Kreuz vor einer starken Zunahme humanitärer Not infolge des Klimawandels. Bis 2050 könnten jährlich mehr als 200 Millionen Menschen aufgrund von Stürmen, Dürren, Überschwemmungen und anderen Umweltkatastrophen auf Hilfslieferungen angewiesen sein, erklärte der Präsident des Roten Kreuzes, Francesco Rocca, am Donnerstag in New York.

      Derzeit könnten rund 108 Millionen Kinder, Frauen und Männer nur überleben, weil sie von Hilfsorganisationen Lebensmittel, Medikamenten und andere Güter erhielten. Durch den Anstieg der Zahl der Menschen in Not werde auch der Finanzbedarf der Hilfsorganisationen wachsen, erklärte er weiter.

      18.13 Uhr: Die US-Klimaaktivistin Alexandria Villaseñor erwartet Tausende Menschen bei den Klimaprotesten mit der Schwedin Greta Thunberg am Freitag in New York. Es werde eine für die Schulstreiks in der US-Ostküstenmetropole beispiellose Zahl an Teilnehmern geben, sagte Villaseñor am Donnerstag in New York. Es werde auch erwartet, dass Klimaaktivistin Thunberg eine Rede hält. Die 16-Jährige soll demnach im Battery Park in Manhattan sprechen.

      15.45 Uhr: Die vom Verfassungsschutz beobachtete Interventionistische Linke (IL) hat für den Klimastreik am Freitag in mehreren deutschen Städten „Verkehrsblockaden und radikale Aktionen“ angekündigt. Die Fridays-for- Future-Bewegung sieht aber keine Gefahr einer Unterwanderung.

      „Wir sind eine eigenständige Bewegung, aber wir können niemandem daran hindern, bei uns mitzulaufen“, sagte die Hamburger Sprecherin Nele Brebeck am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

      11.43 Uhr: Der Deutsche Realschullehrerverband hat sich kurz vor dem globalen Klimastreik, zu dem „Fridays for Future“ aufgerufen hat, klar gegen Demonstrationen während der Unterrichtszeit ausgesprochen. Es sei zwar wichtig, dass junge Menschen in der Schule lernten, „wie wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten und aktiv schützen können“, erklärte Verbandschef Jürgen Böhm am Donnerstag. „Ein sogenannter Streik während der Unterrichtszeit gehört jedoch sicher nicht zu den geeigneten Maßnahmen.“

      09.27 Uhr: Die Jacht Malizia, mit der Greta von Plymouth nach New York gereist ist, hat kurz nach der Ankunft Thunbergs in den USA bei der Weiterreise ein unbekanntes Objekt gerammt. Die Crew war in großer Sorge um den Zustand des Schiffes.

      06.28 Uhr: Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (75) findet die „Fridays for Future“-Bewegung gut, glaubt aber nicht, dass sie am Ende viel bewegen kann. „Die Greta hat mit den Eltern das angeregt, das war eine gute Idee“, sagte Messner am Mittwochabend in Oberhausen der Deutschen Presse-Agentur. „

      Es gibt ein Bewusstsein, das wächst, aber konkret wird sich nichts ändern.“ Falls Greta Thunberg eines Tages Politikerin werde, komme es darauf an, was sie durchsetze. Es nütze nichts, gute Ideen zu haben, wenn man nicht gewählt werde. Ob es sich bei der Angst vor der Zukunft nur um „Future Bullshit“ handelt, erklärt Trendforscher Matthias Horx. (ses/dpa)