Berlin. Er gilt als einer der einflussreichsten Gitarristen der Musik-Geschichte. Nun ehrt ihn Google mit einem Doodle. Wer war B.B. King?

Größen wie Eric Clapton und Jimi Hendrix hätten vielleicht nie zu den Virtuosen an der Gitarre werden können, die sie waren und womöglich hätten sich Blues und Rock nicht in der Weise entwickelt, wie sie es getan haben, wenn es ihn nicht gegeben hätte: B.B. King, einer der wohl einflussreichsten Blues-Gitarristen der Musik-Geschichte.

Am 16. September wäre King 94 Jahre alt geworden – ein Anlass, den Google zur Ehrung seines Andenkens nutzt. Überall auf der Welt sehen Google-Nutzer heute einen in feinem Anzug gekleideten B.B. King mit Gitarre anstelle des normalen Google-Schriftzugs über dem Suchfenster.

B.B. King startete seine Karriere beim Radio

Riley Benjamin King wurde 1926 in Mississippi geboren. Erste musikalische Erfahrungen sammelte er als Kind und Jugendlicher als Gospelsänger, erst nach und nach wurde das Gitarrenspiel seine große Leidenschaft. In seinen ersten Jahren als Musiker hielt er sich für einen allenfalls mittelmäßigen Gitarristen. Auch später als gestandener Künstler sah er sich – etwa im Vergleich mit Miles Davis und Charlie Parker – als weniger talentiert.

B.B.King bei einem Konzert im jahr 1968 in Paris.
B.B.King bei einem Konzert im jahr 1968 in Paris. © imago/Philippe Gras | imago stock&people

Nach einem Umzug nach Memphis, King war gerade 20 Jahre alt, nahm seine Karriere allmählich Fahrt auf. Ein paar Konzerte als Teil eines Blues-Duos, später Live-Auftritte und die Arbeit als DJ beim Radiosender WDIA machten ihn nach und nach bekannter.

Aus der Zeit bei WDIA stammt auch sein Künstlername: „B.B.“ steht für „Blues Boy“, ein Teil des Namens „Beale Street Blues Boy“, unter dem er beim Radio arbeitete. Die Beale Street in Memphis, zu Kings Zeit eine Vergnügungsmeile mit vielen Clubs, gilt als Heimat des Blues. Später sollte sie auch Heimat von Kings Plattenlabel „Blues Boys Kingdom“ und von einem seiner eigenen Blues-Clubs werden.

B.B. King blieb dem Blues weitgehend treu

Während sich die Musik in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte und sich viele Künstler vom Blues immer mehr in Richtung Rock, Pop und Soul bewegten, blieb King seinem Stil weitgehend treu. Ende der Sechzigerjahre landete er mit „The Thrill Is Gone“ erstmals in den Top 20 der US-Charts. Kaum ein Bluesmusiker schaffte es zu dieser Zeit, so viele Leute zu erreichen wie King. King ließ viele weitere Hits folgen, die über die Blues-Szene hinaus bekannt wurden.

Einen seiner letzten Auftritte im Februar 2013 im Golden State Theatre.
Einen seiner letzten Auftritte im Februar 2013 im Golden State Theatre. © imago/ZUMA Press | imago stock&people

Bis in die 2000er-Jahre bespielte King Bühnen überall auf der Welt, ehe er aus gesundheitlichen Gründen seltener Konzerte gab. Als er am 14. Mai 2015 wegen seiner Diabetes-Erkrankung in Las Vegas verstarb, war King bereits jahrelang Teil der Blues Hall of Fame und der Rock and Roll Hall of Fame, hatte zahlreiche Preise und Ehrungen – unter anderem 15 Grammys – abgeräumt und unzählige Künstler-Kolleginnen und -Kollegen nachhaltig geprägt.

Unter anderem zählen Stars wie Eric Clapton, U2-Sänger Bono, Carlos Santana oder Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger dazu. Sie ordnen die Bedeutung von B.B. King für ihr Schaffen in dem Film „The Life of Riley“ ein, in dem die Geschichte von Kings Leben und Wirken von Oscar-Preisträger Morgan Freeman erzählt wird.