Rabat. Die zwei Frauen wurden in einem Zelt überfallen und geköpft. Ein Gericht in Marokko verhängte nun harte Strafen gegen die Verdächtigen.

Etwa ein halbes Jahr ist der Mord an zwei skandinavischen Touristinnen in Marokko her. Nun sind die Urteile gegen drei der Hauptangeklagten gefallen. Die Männer im Alter zwischen 25 und 30 Jahren wurden von einem für Terrorismus zuständigen Gericht in Salé zum Tode verurteilt.

Die Rucksack-Touristinnen aus Norwegen und Dänemark waren Mitte Dezember im Nationalpark Toubkal unweit von Marrakesch ermordet worden. Nach Polizeiangaben wurden sie in ihrem Zelt überfallen und geköpft.

Der Mord hatte in Marokko zu einem öffentlichen Aufschrei geführt, viele Marokkaner hielten Mahnwachen für die Opfer ab.

Todesstrafe in Marroko – wird in der Regel nicht ausgeführt

Insgesamt wurden in dem Mordfall 24 Männer angeklagt. Im Mittelpunkt des Verfahrens standen aber vier Verdächtige, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in einem Video einen Treueeid geleistet hatten. Im Mai hatte einer der Männer die Tat gestanden. Der vierte Verdächtige wurde nach Angaben lokaler Medien zu lebenslanger Haft verurteilt.

Den 24 Angeklagten wurde vorsätzlicher Mord, illegaler Waffenbesitz und die Gründung einer Terrorgruppe vorgeworfen. Die anderen Angeklagten bekamen Freiheitsstrafen zwischen fünf und 30 Jahren.

Die Todesstrafe wird in Marokko zwar verhängt, in der Regel aber nicht ausgeführt. (dpa/sdo)