Bremen. Dem Miri-Clan werden kriminelle Geschäfte in Bremen, Berlin und dem Ruhrgebiet nachgesagt. Der Kopf der Familie wurde nun abgeschoben.

Einer der führenden Köpfe der teilweise kriminellen Familien-Clans in der Bundesrepublik ist aus Deutschland abgeschoben worden. Das Oberhaupt des libanesischen Miri-Clans aus Bremen soll laut einem Medienbericht in der Nacht festgenommen und außer Landes geflogen worden sein.

„Die besagte Person war ausreisepflichtig und wurde abgeschoben“, sagte eine Sprecherin der Innenbehörde am Mittwoch auf Anfrage. Aus übergeordneten Sicherheitsinteressen, die die Mitarbeiter der beteiligten Behörden beträfen, werde man nichts weiter dazu sagen.

Miri-Clan vor allem in Bremen aktiv

Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst berichtet, dass der Mann in der Nacht in den Libanon abgeschoben wurde. Dem vor allem in Bremen ansässigen Miri-Clan wird organisierte Kriminalität vorgeworfen. Dem Clan wurden nach Angaben der Zeitung zuletzt jedoch auch illegale Geschäfte im Ruhrgebiet und Berlin nachgesagt.

Immer wieder gibt es Aktionen der Behörden gegen kriminelle Clan-Mitglieder. Das Land Niedersachsen geht dabei einen besonderen Weg: Ein LKA-Aussteigerprogramm soll Clan-Mitgliedern helfen. Bundesinnenminister Horst Seehofer verspricht zudem mehr Ermittler gegen Clan-Kriminalität.

• Bericht: „Bild“-Zeitung (Bezhalinhalt) zur Abschiebung von Miri-Familienmitglied

Bund und Länder hatten erst vor drei Wochen bei der Innenministerkonferenz erklärt, den Druck auf kriminelle Clan-Mitglieder in Deutschland erhöhen zu wollen. Dabei hatte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) gesagt, dass er versuchen wolle, einzelne Kriminelle in den Libanon abzuschieben. Er habe mit den libanesischen Behörden während eines kürzlich erfolgten Besuchs in Beirut darüber gesprochen, „welche Möglichkeit besteht, Aufenthaltsbeendigung umzusetzen“.

Die meisten Familienclans, die in Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen durch Betrug, Erpressung, Einbrüche, Drogenhandel und andere kriminelle Machenschaften auffallen, sind arabischer oder kurdischer Herkunft. Sie hatten vor ihrer Einwanderung nach Deutschland vorwiegend im Libanon oder in der Türkei gelebt.

(dpa/ac)