Dresden. Bei einer Konferenz auf Kreta verschwand eine Wissenschaftlerin aus Dresden. Nun wurde ihre Leiche nach tagelanger Suche gefunden.

Eine Spitzenforscherin aus Dresden, die seit einer Woche auf Kreta vermisst wurde, ist tot. Die Leiche von Suzanne Eaton ist nach tagelanger Suche am Montagabend von der Polizei auf der griechischen Insel entdeckt worden. Das teilte das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) am Dienstag mit.

An dem Institut hatte die gebürtige US-Amerikanerin eine Forschungsgruppe geleitet. Der Todesfall werde von den Behörden noch untersucht, genaue Umstände und Hintergründe seien noch unklar. „Wir sind zutiefst schockiert und erschüttert über dieses tragische Ereignis“, sagte eine Institutssprecherin.

Die 59-Jährige sei eine herausragende, inspirierende Wissenschaftlerin, liebevolle Ehefrau und Mutter und „wunderbare Person, die von uns allen geliebt und geschätzt“ wurde, gewesen. Ihr Verlust sei unfassbar.

Suzanne Eaton reiste für eine Konferenz nach Kreta

Auch das Biotechnologische Zentrum der TU Dresden trauert um Eaton, die entscheidend zur Entwicklung des Instituts beigetragen habe. „Wir sind traurig, fassungslos und mit unseren Herzen bei Suzannes Familie“, sagte Direktor Prof. Michael Schroeder. Sie war dort Professorin für Entwicklungszellbiologie der Wirbellosen.

Erschüttert und „in tiefer Trauer“ zeigte sich auch Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD). Eatons Tod reiße eine menschliche und wissenschaftliche Lücke im MPI-CPG. Stange hofft, dass die Todesumstände schnellstmöglich aufgeklärt werden, und sprach der Familie ihr „tief empfundenes Beileid“ aus.

Eaton stammte aus Oakland (Kalifornien). Im Gründungsjahr des MPI-CPG kam die Molekularbiologin nach Dresden, wo ihr Mann einer der Direktoren ist. Mit ihrem Team erforschte sie an Fruchtfliegen, wie Zellen miteinander kommunizieren, um Gewebe einer bestimmten Größe und Form zu bilden. Wegen einer Konferenz in Chania war die passionierte Joggerin auf die beliebte Urlaubsinsel gereist – und verschwunden. (mbr/dpa)