New York . In Manhattan stürzte ein Hubschrauber auf ein Hochhaus. Der Pilot kam dabei ums Leben. Nun steht die Unglücksursache offenbar fest.
Die Ursache des Hubschrauberabsturzes auf einen Wolkenkratzer in New York ist offenbar geklärt: Ersten Erkenntnissen zufolge hatte sich der Pilot am Montag bei Regen und Nebel verirrt. Er habe der Flugüberwachung kurz vor dem Absturz mitgeteilt, dass er zu seinem Startplatz zurückkehren wolle, aber nicht wisse, wo er sei, zitierte die „New York Times“ am Mittwoch einen Ermittler.
Kurz darauf stürzte der Hubschrauber auf ein Hochhaus mitten in Manhattan. Der Pilot kam ums Leben. Zuvor hatte der Mann mit seinem Hubschrauber am Vormittag noch einen Passagier aus einem Vorort von New York an die Ostseite Manhattans gebracht.
Ermittler untersuchten am Mittwoch weiter das Wrack des Helikopters. Die Maschine sei allerdings nach dem Aufprall in Brand geraten und fast völlig zerstört worden, hieß es.
Hubschrauberabsturz in New York: Spekulationen über Anschlag
Kurzzeitig hatte es Spekulationen über einen Terroranschlag gegeben. Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio hatte am Montag bei einer improvisierten Pressekonferenz am Unglücksort nahe des Times Squares aber mitgeteilt, dass es keine Hinweise darauf gebe. Allerdings sei die Ostküstenmetropole womöglich an einer noch größeren Katastrophe vorbeigeschrammt: „Das hätte ein sehr viel schlimmerer Zwischenfall sein können“, sagte de Blasio.
Später ergänzte er in einem Gespräch mit dem Sender CNN, dass der Pilot maßgeblich für den Absturz verantwortlich zu sein scheine. „Es könnte etwas Persönliches sein, es könnte etwas gewesen sein, was seine Psyche beeinflusste oder, sie wissen schon, Substanzen.“ Nun steht offenbar fest, dass das schlechte Wetter die Ursache war.
Hubschrauber-Absturz in Manhattan – nun geht es um Ursachenforschung
Die Polizei hatte die Straßen um den Unglücksort weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Laut „New York Times“ habe das betroffene Hochhaus 51 Stockwerke.
Nun soll soll unter anderem untersucht werden, ob der Pilot versuchte, auf dem Hochhausdach notzulanden. Das hatte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo bereits kurz nach dem Unglück vermutet.
Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo genau sich der Crash ereignet hat.
Videos vom Unglücksort in Manhattan
Die Polizei hatte am Montag auf Twitter darum gebeten, die Region zu meiden. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz. Zum Zeitpunkt des Absturzes hingen die Wolken so tief über Manhattan, dass die Spitzen der Wolkenkratzer nicht zu erkennen waren.
Auf einem Video, das NBC-Journalist Ron Allen teilte, war zu sehen, wie das Gebäude evakuiert wurde.
Ein weiteres Video zeigt mehrere Rettungswagen auf der 51st Street.
Das Unglück hatte die New Yorker Einsatzkräfte und Bürger auch deshalb in höchste Alarmbereitschaft versetzt, weil sich viele an die Anschläge vom 11. September 2001 erinnert fühlten. Bei dem Anschlag islamistischer Terroristen auf das World Trade Center starben knapp 3000 Menschen.
Gebäude durch Hubschrauber-Aufprall erschüttert
Büro-Angestellte vermuteten zunächst Erdbeben
Der 59-jährige Nathan Hutton arbeitet in einer Bank in dem betroffenen Hochhaus. „Wir haben den Aufprall gespürt“, sagte er vor Reportern. „Wir haben gespürt, als er (der Hubschrauber) das Gebäude traf.“ Das sei gegen 13.35 Uhr gewesen. „Wir dachten, es wäre etwas wie ein Erdbeben.“ Zwei Minuten später sei ein Alarm losgegangen.
Die Mitarbeiter seien aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen, dabei aber nicht die Aufzüge zu nehmen, sagte Hutton – er arbeitet nach eigenen Angaben im 29. Stock des Hochhauses. Die Menschen im Gebäude hätten sich über die Feuertreppe in Sicherheit gebracht. Im Treppenhaus hätten sie Rauch gerochen.
„Als wir in die Lobby kamen, sahen wir Feuerwehrleute und Polizisten.“ Sie hätten sie energisch dazu aufgefordert, das Gebäude sofort zu verlassen.
Donald Trump lobte die Rettungskräfte
US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er sei über den Hubschrauberabsturz in New York informiert worden. Der Präsident dankte den Rettungskräften, die einen „phänomenalen Job“ machten. Seine Regierung halte sich zur Unterstützung bereit.
(cho/mbr/dpa)