Berlin. In ungewöhnlicher Pose zeigen sich zwei Gorillas auf einem Foto des Rangers Mathieu Shamavu. Wie kommt es, dass sie aufrecht stehen?
Es ist ein Selfie, das stutzig macht: Zu sehen sind zwei Männer und zwei Gorillas – doch irgendetwas stimmt nicht. Statt auf allen Vieren, wie gewohnt, stehen die Affen aufrecht, scheinen für die Kamera regelrecht zu posieren. Was ist da los?
Das Foto gemacht hat der Mann im Vordergrund, Mathieu Shamavu. Er ist Ranger im Nationalpark Virunga im Kongo. Die Affen kennt er schon lange. Shamavu hat Ndakazi und Ndeze als verwaiste Jungtiere aufgezogen, nachdem ihre Mutter 2007 von einem Wilderer getötet worden war. In seiner Aufzucht liegt auch das Geheimnis ihres Verhaltens.
Nach Angaben des Nationalparks halten die inzwischen 14 und 12 Jahre alten Gorilladamen die Ranger für ihre Eltern – und ahmen ihr Verhalten nach. Das aufrechte Stehen sei zwar selten, aber weder gefährlich noch Tierquälerei.
Gorillas im Kongo von Wilderern bedroht
Gefahr besteht für die Gorillas hingegen außerhalb des Nationalparks. Wilderer haben es immer wieder auf die stark bedrohten Menschenaffen abgesehen. Nach Angaben des Nationalparks haben sich mehr als 600 Ranger dem Schutz der Wildtiere verschrieben, für die sie täglich ihr Leben riskierten.
Etwa ein Drittel aller Berggorillas weltweit lebt heute in den Wäldern des Nationalpark Virunga. Auf einer Spenderseite kann man die Arbeit der Ranger unterstützen.
Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo genau der Virunga-Park liegt.
Nicht nur in Nationalparks kümmern sich Menschen um Arterhaltung. Der Washingtoner Zoo freute sich 2018 über seltenen Gorilla-Nachwuchs. Für Empörung sorgte hingegen der Fall eines Gorillas, der 2016 ein Kleinkind in einem US-Zoo packte und erschossen wurde. Tierfreunde forderten damals Gerechtigkeit für den getöteten Zoo-Gorilla.
(fmg)