Magdeburg. Vier Angeklagten sollen eine Frau in Bernburg zu Tode gefoltert haben. Dem Gericht liegt ein Video davon vor. Nun fällt das Urteil.

Sie sollen die 39-Jährige derart gefoltert haben, dass sie starb: Rund vier Monate nach dem Auftakt des Prozesses um den Tod einer schwer misshandelten Frau in Bernburg (Sachsen-Anhalt) werden an diesem Freitag am Landgericht Magdeburg die Urteile erwartet.

Es ist ein gruseliger Fall – und eine tödliche Gewaltorgie: Zwei inzwischen 20 und 21 Jahre alte Männer, eine 35 Jahre alte Frau und deren 17-jähriger Sohn sollen die 39 Jahre alte Bekannte im Juni 2018 in einer Wohnung so schwer gefoltert und gequält haben, dass sie kurz darauf an den Verletzungen starb. Sie erlag im Krankenhaus den Folgen eines Hirnödems.

Erfahrene Kriminalisten hatten den Fall im Juni 2018 als äußerst ungewöhnlich und brutal bezeichneten.

Video auf Mobiltelefon zeigt Szenen der Gewaltorgie

Alle Beteiligten sollen während der Folter betrunken gewesen sein. Während des Prozesses war der Jugendliche von den Mitangeklagten als Haupttäter belastet worden. Er hatte als Einziger vor Gericht geschwiegen.

Auf seinem Mobiltelefon war ein Video mit Szenen der tödlichen Gewaltorgie gefunden worden. Der zur Tatzeit 16-Jährige muss sich zudem wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags verantworten.

Er soll auch versucht haben, einen Mann in dessen Wohnung zu erschlagen. Am 1. April war hinter verschlossenen Türen plädiert worden – die Forderungen der einzelnen Prozessbeteiligten sind daher unbekannt. (les/dpa)