Berlin. Vanessa Redgrave hat in rund 100 Filmen mitgespielt. Die Redaktion der „Goldenen Kamera“ würdigt das nun mit dem Preis fürs Lebenswerk.

Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave wird in diesem Jahr mit der „Goldenen Kamera“ für das Lebenswerk international geehrt. Mit der Auszeichnung wird Redgrave für ihre Rekordverdächtige Vita geehrt.

So ist die 82-Jährige die einzige Britin, die einen Oscar, einen Golden Globe, einen Emmy, einen Tony und einen SAG-Award gewonnen hat. Damit hat die Schauspielerin alle großen internationalen Auszeichnungen für Schauspieler gewonnen. Mit der „Goldenen Kamera“ kommt nun ein deutscher Preis hinzu.

Den Preis wird Redgrave allerdings nicht persönlich abholen „Leider ist es so, dass Vanessa Redgrave nicht wie ursprünglich geplant, die Goldene Kamera diesen Samstag persönlich in Berlin in Empfang nehmen kann. Sie hatte letzte Woche einen Unfall. Obwohl es ihr jeden Tag besser geht, haben ihr die Ärzte striktes Reiseverbot erteilt. Frau Redgrave bedauert es sehr, dass sie nicht nach Berlin kommen kann. Deshalb hat sie ihren Ehemann Franco Nero gebeten, zur Preisverleihung zu kommen und die Goldene Kamera für sie entgegenzunehmen.“, hieß es von der Redaktion der „Goldenen Kamera“.

Redgrave hat bisher in über 100 Filmen mitgespielt. Dabei hatte sie sich zunächst aufs Theater fokussiert. 1961 trat sie der renommierten Theatergruppe Royal Shakespeare Company bei. Fünf Jahre später dann eroberte sie die Kinoleinwand: Für ihre Rolle als Ehefrau eines verrückten Künstlers in der Komödie „Protest“ wurde Redgrave erstmals für den Oscar nominiert.

Im gleichen Jahr begeisterte sie in Michelangelo Antonionis Sixty-Drama „Blow Up“. 1978 erhielt sie für ihre Rolle als jüdische Widerstandskämpferin in „Julia“ an der Seite von Jane Fonda den Oscar als beste Nebendarstellerin.

Vanessa Redgrave wurde erneut für einen Oscar nominiert

Es folgten weitere Erfolgsfilme und Rollen: Als Olive Chancellor in „Die Damen aus Boston“ (1984) wurde Redgrave erneut für einen Oscar nominiert. Im TV-Film „Second Serve“ (1986) mimte sie einen transsexuellen Tennisspieler. Für die Rolle der Ruth Wilcox im romantischen Drama „Wiedersehen in Howards End“ (1992) erhielt Redgrave ihre bislang letzte von insgesamt sechs Oscar-Nominierungen. Auch in Blockbustern wie „Mission: Impossible“ (1996), „Deep Impact“ (1998) und „Durchgeknallt“ (1999) war sie zu sehen.

Dass ihr auch historische Figuren liegen, zeigte Vanessa Redgrave 2011 in Roland Emmerichs Film „Anonymus“, dort übernahm sie die Rolle von Queen Elizabeth I.. Im gleichen Jahr brillierte sie in Ralph Fiennes’ RegieDebüt, dem Historiendrama „Coriolanus“, in der Rolle der Volumnia. 2013 mimte sie die Matriarchin im erstklassig besetzten Melodram „Der Butler“.

Bei den Filmfestspielen in Cannes im Jahr 2017 feierte die Britin ihr Regiedebüt. Der Dokumentarfilm „Sea Sorrow“ ist ein filmisches Essay über Fluchtbewegungen. „Vanessa Redgrave zählt zu den beeindruckendsten Schauspielpersönlichkeiten unserer Zeit. Egal ob Kino, TV oder Bühne – sie wächst in jeder Rolle, die sie spielt, über sich hinaus. Auch wenn ihr Ausdruck nur fein und ihre Gesten minimal sind - sie verleiht unzähligen Frauenrollen ungeheures Charisma und eine nahezu spürbare Kraft“, so die Redaktion der „Goldenen Kamera“. (FMG)

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