Berlin. „Tagesschau“-Sprecher Jan Hofer ist nach seinem Schwächeanfall vor laufenden Kameras wieder öffentlich aufgetreten. Aber nicht in der ARD.

Nach seinem Schwächeanfall am Ende der „Tagesschau“-Sendung am Donnerstagabend ist Chef-Sprecher Jan Hofer am Samstag wieder öffentlich aufgetreten. Allerdings nicht in der „Tagesschau“: Der Endsechziger führte mit Starkoch Johann Lafer auf der Messe „Internorga“ in Hamburg durch einen Kochwettbewerb.

Wie „Bild.de“ berichtet, moderierte Hofer mit Lafer rund drei Stunden den „Next Chef Award“ auf der Gastronomie-Messe. Die Internorga postete mehrere Videos auf Facebook, auch Jan Hofer veröffentlichte ein Bild auf seinem Instagram-Account. Dem Bericht zufolge soll Hofer am Montag auf der Messe auch das Finale des Wettbewerbs mitmoderieren.

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Wann Hofer wieder die Nachrichten in der „Tagesschau“ lesen wird, ist noch offen. Er werde von Kollegen vertreten und sich erst einmal auskurieren, hatte „Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke am Freitag in einem Blog-Beitrag geschrieben.

Schwächeanfall in der „Tagesschau“-Sendung am Donnerstagabend

Am Donnerstagabend zur Primetime hatte Jan Hofer für Aufsehen gesorgt. Der Nachrichtenmann hatte während der 20-Uhr-Sendung der „Tagesschau“ gesundheitliche Probleme, musste sich mehrfach am Tisch festhalten und konnte die Abmoderation nicht sprechen. Die Zuschauer sahen noch, wie sich Hofer am Pult festhielt – dann blendete die Kamera ab. Die „Tagesschau“ endete ohne die übliche Verabschiedung.

Viele Zuschauer äußerten sich besorgt und fragten sich, was mit dem bekannten „Tagesschau“-Moderator passiert war. Darüber hinaus reagieren viele Menschen wütend, dass das Video von seinem Schwächeanfall in den sozialen Netzwerken weiterverbreitet wurde. Zudem gab es Vorwürfe: Warum hatte die ARD nicht früher abgeschaltet?

ARD: Jan Hofer und seine Kollegen sind freie Mitarbeiter

Dazu schrieb Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke in dem Blogbeitrag: „Zunächst gingen alle davon aus, dass Jan Hofer noch „ins Ziel“ kommt.“ Als klar wurde, dass Hofers Zustand das nicht zulässt, habe die Regie versucht, „eine kürzere Abspann-Variante einzusetzen“.

Und weiter: „Dies misslang, so dass weder der normale noch der kurze Abspann abfuhren und das Bild lange, zu lange stehen blieb. Die ARD hat diese Szene aus der Wiederholung in der Mediathek herausgeschnitten.

Der „Tagesschau“-Chefredakteur äußert sich auch zum Arbeitsalltag eines Nachrichtensprechers. Es sei zweifelsohne eine Stress-Situation, „vor 10 Millionen Menschen zu präsentieren“. Hofer und seine Sprecherkollegen seien freie Mitarbeiter. Pro Ausgabe erhalten sie Gniffke zufolge etwa 260 Euro. Am Tag seien mehrere Einsätze wahrscheinlich. „Am vergangenen Wochenende beispielsweise hat Jan Hofer sieben Sendungen im Ersten gelesen.“

Kritik von Nutzern

Dass manche das Video des geschwächten Sprechers verbreiten, empfinden viele als unwürdig. Eine Auswahl der Kommentare zu dem Thema:

• „Könnt ihr aufhören Bilder und Videos von #JanHofer in diesem Zustand zu posten?! Das ist respektlos!“

• „Ich finde es gerade unmöglich, dass das Bild von Jan Hofer hier verbreitet wird, wie er sich scheinbar krampfhaft am #tagesschau Pult krallt.“ [sic!]

Jan Hofer ist seit Oktober 2004 Chefsprecher der „Tagesschau“.
Jan Hofer ist seit Oktober 2004 Chefsprecher der „Tagesschau“. © NDR/Thorsten Jander | NDR

Wie das „Hamburger Abendblatt“, das wie diese Redaktion zur Funke Mediengruppe gehört, berichtet, soll Hofer während der Sendung schlecht geworden sein. „Tagesschau“-Chefredakteur Kai Gniffke sagte der Zeitung: „Am Ende der ,Tagesschau` wurde es Jan Hofer schlecht, sodass er die Schlussmoderation nicht wie geplant lesen konnte. Möglicherweise ist ein Infekt, mit dem er kürzlich zu tun hatte, noch nicht vollständig auskuriert.“

Laut Gniffke wurde Hofer direkt nach der Sendung ärztlich untersucht. Auf Twitter teilten viele Nutzer Genesungswünsche für den „Tagesschau“-Sprecher. Am späteren Donnerstagabend vermeldete der Sender ebenfalls über den Kurznachrichtendienst, dass es dem Moderator „wieder deutlich besser“ geht.

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Wie geht es Jan Hofer?

Am späteren Abend meldete sich auch Jan Hofer selbst. Er bedankte sich für die „vielen guten Wünsche“. Er sei im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgecheckt worden – und es habe keinerlei Auffälligkeiten gegeben.

Er führt die Probleme während der Sendung auf einen verschleppten Infekt zurück. „Ich nehme an, dass ich ein Medikament nicht vertrage, dass ich seit heute wegen einer verschleppten Grippe nehmen muss.“ Viele Nutzer wünschen Hofer in den Antworten eine schnelle Genesung. Der Beitrag von Hofer wurde mehr als 11.000 Mal geliket. So lässt sich eine Grippe von einer Erkältung unterscheiden.

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Kritik in den sozialen Netzwerken

Jan Hofer mit seiner Freundin Phong Lan.
Jan Hofer mit seiner Freundin Phong Lan. © dpa | Georg Wendt

„Tagesschau“-Moderator musste schon mal abbrechen

Bereits im November 2016 hatte Jan Hofer eine Moderation der „Tagesthemen“ aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen. Seine Kollegin Caren Miosga sprang für ihn ein. Damals hatte Hofer mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen.

Jan Hofer ist seit 2004 Chefsprecher bei der „Tagesschau“ im Ersten. Die „Tagesschau“ sehen jeden Tag Millionen Menschen. Im Schnitt schauten sich im vergangenen Jahr täglich 9,6 Millionen Zuschauer die 20-Uhr-Nachrichten der ARD an – mehr Publikum hat keine andere deutsche Nachrichtensendung.

Wie alt ist Jan Hofer?

Um das Alter des Vaters von vier Kindern gibt es unterschiedliche Angaben. Als Geburtsdatum wird der 31. Januar 1950 und der 31. Januar 1952 genannt. Sollte 1950 stimmen, wäre er heute 69 Jahre alt.

Update: Die „Tagesschau“ fällt nachts aus – und der Chef hat Ärger

• Den Artikel über Jan Hofer vom „Hamburger Abendblatt“ finden Sie hier.

(mbr/les/sdo/bekö/moi/dpa)

Die „Tagesschau“ fällt nachts aus – und der Chef hat Ärger