Frankfurt/Main. In Deutschland haben Wölfe und Hunde gemeinsamen Nachwuchs. Die Zahl der nachgewiesenen Mischlinge ist aber sehr gering.

Gibt es in Deutschland Mischlinge von Wölfen und Hunden? Ja, aber weitaus seltener als mitunter behauptet. Das geht aus der genetischen Untersuchung von Proben hervor, mit denen sich die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung im Rahmen des Wolfsmonitorings befasst.

„Hybridisierung ist ein seltenes Ereignis“, sagte Carsten Nowak, der Leiter des Genetischen Referenzzentrums, am Dienstag in Frankfurt. Nach den aktuellen Zahlen für die Jahre 2017/2018 gibt es nach Angaben der Wissenschaftler in Deutschland 107 Wolfsterritorien und 73 Rudel. In Niedersachsen gab es 23 Territorien.

Zahl der Mischlinge unter einem Prozent aller Wölfe

Aus der Datenanalyse gehe hervor, dass die Hybridisierungsrate, also die Zahl der nachgewiesenen Mischlinge von Wölfen und Hunden, unterhalb von einem Prozent aller Wölfe in Deutschland liege. „Wölfe sind tatsächlich Wölfe“, sagte Nowak.

Der Nachweis von genetisch reinen Wölfen ist unter anderem dann wichtig, wenn es um den Umgang mit Tieren geht, die zuletzt immer öfter Schafe oder andere Nutztiere gerissen haben. „Wölfe sind streng geschützt, Hybriden nicht“, sagte Senckenberg-Generaldirektor Volker Mosbrugger.

Über die Frage „Wie böse ist der Wolf?“ ließ jüngst auch Sandra Maischberger in ihrer Talk-Sendung diskutieren. (jb/dpa)