Berlin . In Kalifornien ist der Rapper Willie McCoy von sechs Polizisten in seinem Auto erschossen worden. Der Musiker soll geschlafen haben.

Im kalifornischen Vallejo ist am Samstag ein 20-jähriger Rapper in seinem Auto von sechs Polizisten erschossen worden. Der Musiker Willie McCoy, der unter dem Synonym Wille Bo rappte, soll hinter dem Steuer mit einer Waffe im Schoß geschlafen haben, schreiben mehrere Medien. Als er sich bewegt habe, sei er erschossen worden.

Die Hinterbliebenen des jungen schwarzen Rappers erheben nun Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizisten: „Es gab keine Versuche, die Situation friedlich zu lösen“, sagte Willie McCoys älterer Bruder Marc dem „Guardian“.

„Es ist der Job der Polizei, Menschen zu verhaften, die das Gesetz gebrochen haben – und nicht das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Ihr seid nicht Richter, Jury und Henker – wir werden das nicht hinnehmen“, so Marc McCoy weiter.

Polizisten hätten um ihre Sicherheit gefürchtet

Wie der „San Francisco Chronicle“ berichtet, hätte ein Angestellter eines Taco-Restaurants die Polizei gerufen, da der Mann „vornübergebeugt“ hinter dem Lenkrad gesessen habe. Dabei sei der Motor des Autos gelaufen und die Türen seien verschlossen gewesen.

Laut Aussage der Polizei hätten die Polizisten vor Ort den jungen Mann aufgefordert, seine Hände sichtbar zu halten. Stattdessen habe Willie McCoy zur Waffe gegriffen. Da die Polizisten um ihre Sicherheit gefürchtet hätten, sei der Mann erschossen worden, so die Polizei.

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In Vallejo geraten Polizisten und Schwarze immer wieder aneinander

Der Cousin von Willie McCoy, David Harrison, sagte der „Los Angeles Times“, dass der Rapper ein „gutherziges Kind“ gewesen sei. „Mein Cousin schlief im Auto und sie haben auf ihn geschossen – 20 Mal“, so Harrison. Die offizielle Anzahl der gefallenen Schüsse bestätigte die Polizei nicht. „Die Polizei von Vallejo nimmt junge schwarze Männer für Exekutionen ins Visier“, wirft Harrison der Behörde vor.

Die Polizei von Vallejo muss sich immer wieder gegen Rassismusvorwürfe wehren. 2017 wurde ein Video veröffentlicht, das zeigte, wie ein Polizist einem Schwarzen mehrfach ins Gesicht schlug. Im Januar diesen Jahres ist ein Polizist auf einen ehemaligen Soldaten losgegangen, als er die Festnahme seines Cousins filmen wollte.

Immer wieder sorgt Polizeigewalt in den USA für Aufsehen. Eine Auswahl:

Für Präsident Donald Trump ist das Vorgehen der Polizei dagegen noch nicht rabiat genug, er fordert brutalere Vorgehensweisen. (tki)