London. Erst war sie Everybody’s Darling, nun bekommt Herzogin Meghan schlechte Presse. Steckt dahinter nur Verkaufstaktik oder gar Rassismus?

Es war wohl nur eine Frage der Zeit. Teile der britischen Presse wenden sich gegen Herzogin Meghan, die Ehefrau von Prinz Harry. Die werdende Mutter muss sich dieser Tage negative Schlagzeilen gefallen lassen.

Sie würde ihr Personal vergraulen, heißt es, eine Reihe von Mitarbeitern hätte wegen Meghans herrischem Stil gekündigt. Eine andere Postille will von einem Zickenkrieg wissen zwischen Meghan und Kate, der Ehefrau von Prinz William.

Und Nutzer in sozialen Medien erregen sich ebenfalls über die Herzogin von Sussex: Sie breche Hofregeln und verstoße gegen das Protokoll. Zum Beispiel hatte sie es gewagt hatte, schwarzen Nagellack zu tragen.

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    Erst hochloben, dann fallenlassen

    Anfang des Jahres war Meghan Markle noch der Superstar, der in die Königliche Familie einheiraten würde. Fünf Monate nach der Hochzeit im Mai wurde der Jubel um die Amerikanerin noch größer, als sie bekannt gab, ein Kind zu erwarten.

    Nachdem das Herzogspaar von Sussex von einer durchaus erfolgreichen Royal Tour durch Australien und Neuseeland wieder zurück im Königreich war, tauchten erste kritische Schlagzeilen auf. Es ist eine neue Erfahrung für die 37-Jährige.

    Erster Termin von Harry und Meghan

    Erst vor ein paar Tagen gaben sie offiziell ihre Verlobung bekannt: Prinz Harry und Meghan Markle absolvieren heute ihren ersten offiziellen Termin in Nottingham (Großbritannien). Wir zeigen Bilder.
    Erst vor ein paar Tagen gaben sie offiziell ihre Verlobung bekannt: Prinz Harry und Meghan Markle absolvieren heute ihren ersten offiziellen Termin in Nottingham (Großbritannien). Wir zeigen Bilder. © REUTERS | EDDIE KEOGH
    Der britische Prinz und die US-Schauspielerin auf dem Weg zu einer Veranstaltung einer HIV/AIDS-Hilfsorganisation im Nottingham Contemporary Centre. Zahlreiche Schaulustige haben das Paar in Empfang genommen.
    Der britische Prinz und die US-Schauspielerin auf dem Weg zu einer Veranstaltung einer HIV/AIDS-Hilfsorganisation im Nottingham Contemporary Centre. Zahlreiche Schaulustige haben das Paar in Empfang genommen. © dpa | Alastair Grant
    Meghan strahlt und zeigt ihren stolz ihren Verlobungsring.
    Meghan strahlt und zeigt ihren stolz ihren Verlobungsring. © Getty Images | Christopher Furlong
    Ausgelassene Freude beim verliebten Paar.
    Ausgelassene Freude beim verliebten Paar. © REUTERS | EDDIE KEOGH
    Die Hochzeit der beiden soll im Mai 2018 stattfinden.
    Die Hochzeit der beiden soll im Mai 2018 stattfinden. © REUTERS | POOL
    Alle Handys sind auf die zukünftige Prinzessin gerichtet.
    Alle Handys sind auf die zukünftige Prinzessin gerichtet. © Getty Images | Christopher Furlong
    Der jüngere Enkel von Queen Elizabeth II. und die ehemalige US-Schauspielerin der Serie „Suits“ bei ihrem ersten offiziellen Termin.
    Der jüngere Enkel von Queen Elizabeth II. und die ehemalige US-Schauspielerin der Serie „Suits“ bei ihrem ersten offiziellen Termin. © Getty Images | Christopher Furlong
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    Sie sollte sich das nicht allzu sehr zu Herzen nehmen. Erst aufbauen und dann niedermachen, das war schon immer die Methode der britischen Massenpresse gewesen. „What goes up must come down“, heißt die Maxime: Was aufsteigt, muss auch wieder landen.

    Der Palast äußert sich in der Regel nicht

    Die Regel, an die sich der Hof in diesen Fällen hält, lautet: Niemals beschweren, niemals erklären. Man schweigt und reagiert nicht mit Dementis auf eine sensationalistische Berichterstattung. Was es allerdings noch einfacher für die Medien macht, Storys an den Haaren herbeizuziehen.

    Als der Kensington Palast die eigene Schweigeregel brach, hat es auch nicht viel geholfen. Meghan soll, berichtete der „Daily Telegraph“, die Herzogin von Cambridge zum Weinen gebracht haben, nachdem sie bei einer Kleideranprobe für Prinzessin Charlotte deren Mutter Kate angemotzt haben soll. „Das ist nie passiert“, wehrte ein Sprecher des Palastes ab.

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      Vergebliche Mühe: Die Presse will trotzdem an der Story vom Zickenkrieg festhalten. Kein Wunder, kommentierte Royal-Expertin Rhiannon Mills, denn: „Diese Geschichten verkaufen Zeitungen.“

      Amerikanische Medien wundern sich über den Meinungsumschwung und wittern verdeckten Rassismus: Britische Snobisten könnten nicht verzeihen, dass eine US-Schauspielerin mit einer schwarzen Mutter in die erste Familie des Landes eingeheiratet habe. Die US-Bloggerin Marlene Koenig sieht „ein Element von Rassismus in der Kritik“. Britt Stephens vom Online-Magazin „Popsugar“ beklagt „die dauernden auf ihrer Race basierenden Verurteilungen“.

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        Medienberichte tragen rassistische oder sexistische Konnotationen

        Tatsächlich gab es in Großbritannien diesbezüglich von rechter Seite einige massive Ausfälle. Jo Marney, die Partnerin des inzwischen zurückgetretenen Vorsitzenden der Ukip-Partei Henry Bolton, hatte schwadroniert, dass Meghan „mit ihrer Saat“ die Königliche Familie „beschmutzen“ würde. Der Politiker hatte sich daraufhin von Marney getrennt.

        Eine britische Neo-Nazi-Gruppe nahm den Ball auf und bezeichnete Prinz Harry als einen „Rasse-Verräter“, der erschossen gehöre. Solch expliziten Töne sind in britischen Medien natürlich nicht zu hören.

        Meghan und Harry: ein royales Traumpaar

        Es war die Hochzeit des Jahres: Prinz Harry und Meghan Markle gaben sich am 19. Mai in der St. George`s Chapel auf Schloss Windsor das Jawort. Im Frühjahr 2019 soll das erste gemeinsame Kind auf die Welt kommen. Das Paar verzaubert und begeistert Menschen weltweit. Bilder des Paares.
        Es war die Hochzeit des Jahres: Prinz Harry und Meghan Markle gaben sich am 19. Mai in der St. George`s Chapel auf Schloss Windsor das Jawort. Im Frühjahr 2019 soll das erste gemeinsame Kind auf die Welt kommen. Das Paar verzaubert und begeistert Menschen weltweit. Bilder des Paares. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Im September 2017 zeigten sie sich das erste Mal frisch verliebt und turtelnd in der Öffentlichkeit: Die US-Schauspielerin („Suits“) und Henry Charles Albert David of Wales, genannt Prinz Harry.
        Im September 2017 zeigten sie sich das erste Mal frisch verliebt und turtelnd in der Öffentlichkeit: Die US-Schauspielerin („Suits“) und Henry Charles Albert David of Wales, genannt Prinz Harry. © dpa | Danny Lawson
        Seit Oktober 2016 sind Meghan und der Bruder von Prinz William offiziell liiert.
        Seit Oktober 2016 sind Meghan und der Bruder von Prinz William offiziell liiert. © REUTERS | REUTERS / MARK BLINCH
        Die beiden besuchten damals im kanadischen Toronto die „Invictus Games“, hielten Händchen und zeigten der ganzen Welt, dass sie zusammen gehören.
        Die beiden besuchten damals im kanadischen Toronto die „Invictus Games“, hielten Händchen und zeigten der ganzen Welt, dass sie zusammen gehören. © REUTERS | REUTERS / MARK BLINCH
        Am 27. November 2017 gab das Paar seine Verlobung bekannt.
        Am 27. November 2017 gab das Paar seine Verlobung bekannt. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Am Nachmittag traten die beiden vor die Kameras im Garten des Kensington-Palastes.
        Am Nachmittag traten die beiden vor die Kameras im Garten des Kensington-Palastes. © REUTERS | REUTERS / POOL
        „Wann wusste ich, dass sie die Richtige ist? Beim ersten Mal, als wir uns gesehen haben“, rief Harry der Presse zu. Meghan sagte, sie sei „sehr glücklich“.
        „Wann wusste ich, dass sie die Richtige ist? Beim ersten Mal, als wir uns gesehen haben“, rief Harry der Presse zu. Meghan sagte, sie sei „sehr glücklich“. © dpa | Dominic Lipinski
        Der Verlobungsring: In das edle Schmuckstück sind Edelsteine eingearbeitet, die einst Harrys Mutter Diana gehörten. Der große Diamant in der Mitte stammt laut des Kensington-Palastes aus Botswana.
        Der Verlobungsring: In das edle Schmuckstück sind Edelsteine eingearbeitet, die einst Harrys Mutter Diana gehörten. Der große Diamant in der Mitte stammt laut des Kensington-Palastes aus Botswana. © REUTERS | REUTERS / TOBY MELVILLE
        In dem südafrikanischen Land unterstützt der Enkel von Queen Elizabeth II. ein Hilfsprojekt für HIV-infizierte Kinder. Der Ring wurde von Harry selbst entworfen.
        In dem südafrikanischen Land unterstützt der Enkel von Queen Elizabeth II. ein Hilfsprojekt für HIV-infizierte Kinder. Der Ring wurde von Harry selbst entworfen. © REUTERS | REUTERS / TOBY MELVILLE
        Das Paar zierte nicht nur die Titelseite des Londoner Evening Standards.
        Das Paar zierte nicht nur die Titelseite des Londoner Evening Standards. © REUTERS | REUTERS / DARRIN ZAMMIT LUPI
        Eines der offiziellen Verlobungsfotos des königlichen Palastes.
        Eines der offiziellen Verlobungsfotos des königlichen Palastes. © REUTERS | Handout
        So sieht Glück aus.
        So sieht Glück aus. © REUTERS | Handout
        Kurz nach Bekanntgabe ihrer Verlobung absolvierten die beiden ihren ersten offiziellen Termin in Nottingham (Großbritannien).
        Kurz nach Bekanntgabe ihrer Verlobung absolvierten die beiden ihren ersten offiziellen Termin in Nottingham (Großbritannien). © REUTERS | REUTERS / EDDIE KEOGH
        Wie Popstars wurden die beiden gefeiert.
        Wie Popstars wurden die beiden gefeiert. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Wo das Paar auch auftaucht – die Fans sind begeistert. Dieses Foto zeigt die beiden während ihres Besuchs in der britischen Stadt Cardiff.
        Wo das Paar auch auftaucht – die Fans sind begeistert. Dieses Foto zeigt die beiden während ihres Besuchs in der britischen Stadt Cardiff. © REUTERS | REUTERS / TOBY MELVILLE
        Nicht nur die sympathische Art der Amerikanerin kommt bei den Menschen gut an. Es hat sich bereits der sogenannte „Meghan-Effekt“ eingeschlichen: Ähnlich wie bei Herzogin Kate sind Kleider, die Markle trägt, in Windeseile ausverkauft.
        Nicht nur die sympathische Art der Amerikanerin kommt bei den Menschen gut an. Es hat sich bereits der sogenannte „Meghan-Effekt“ eingeschlichen: Ähnlich wie bei Herzogin Kate sind Kleider, die Markle trägt, in Windeseile ausverkauft. © dpa | Ben Birchall
        Es war eine Art Generalprobe: Wenige Wochen vor ihrer royalen Hochzeit hatte Meghan ihren Abschied bei der Anwaltsserie „Suits“ gefeiert – ebenfalls vor dem Traualtar. Sie hatte bereits angekündigt, mit der Schauspielerei aufzuhören, um sich voll und ganz ihren neuen Aufgaben im britischen Königshaus zu widmen.
        Es war eine Art Generalprobe: Wenige Wochen vor ihrer royalen Hochzeit hatte Meghan ihren Abschied bei der Anwaltsserie „Suits“ gefeiert – ebenfalls vor dem Traualtar. Sie hatte bereits angekündigt, mit der Schauspielerei aufzuhören, um sich voll und ganz ihren neuen Aufgaben im britischen Königshaus zu widmen. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Für Markle ist es die zweite Ehe. Sie war von 2011 bis 2013 mit dem Filmproduzenten Trevor Engelson verheiratet. Für Harry kein Problem.
        Für Markle ist es die zweite Ehe. Sie war von 2011 bis 2013 mit dem Filmproduzenten Trevor Engelson verheiratet. Für Harry kein Problem. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Wie ihre Schwägerin Herzogin Kate (2.v.r.) stammt Meghan aus einer bürgerlichen Familie. Dieses Foto zeigt sie bei ihrem Auftritt mit Harry, William und Kate für die Stiftung Royal Foundation.
        Wie ihre Schwägerin Herzogin Kate (2.v.r.) stammt Meghan aus einer bürgerlichen Familie. Dieses Foto zeigt sie bei ihrem Auftritt mit Harry, William und Kate für die Stiftung Royal Foundation. © REUTERS | REUTERS / POOL
        Der Knicks vor der Queen am ersten Weihnachtstag 2017 – vielleicht noch etwas zurückhaltend.
        Der Knicks vor der Queen am ersten Weihnachtstag 2017 – vielleicht noch etwas zurückhaltend. © Getty Images | Chris Jackson
        Meghan und Harry während einer Gedenkfeier anlässlich des ANZAC-Gedenktages in der britischen Hauptstadt. Der Tag erinnert an die erste Militäraktion von Truppen aus Australien, Neuseeland und Tonga im 1. Weltkrieg im Jahr 1915.
        Meghan und Harry während einer Gedenkfeier anlässlich des ANZAC-Gedenktages in der britischen Hauptstadt. Der Tag erinnert an die erste Militäraktion von Truppen aus Australien, Neuseeland und Tonga im 1. Weltkrieg im Jahr 1915. © REUTERS | REUTERS / TOBY MELVILLE
        Dann wurde es ernst: Am 19. Mai heirateten Harry und Meghan in der St. George`s Kapelle auf Schloss Windsor.
        Dann wurde es ernst: Am 19. Mai heirateten Harry und Meghan in der St. George`s Kapelle auf Schloss Windsor. © Getty Images | WPA Pool
        Nach der Hochzeit fuhr das Paar mit der Kutsche durch Windsor – begleitet von jubelnden Anhängern.
        Nach der Hochzeit fuhr das Paar mit der Kutsche durch Windsor – begleitet von jubelnden Anhängern. © REUTERS | REUTERS / DAMIR SAGOLJ
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        Doch es gibt gewisse Codes, mit denen in manchen Gazetten auf Meghans Hautfarbe angespielt wird. Das fängt mit ihrer „exotischen“ Erscheinung an und hört mit der Erwähnung nicht auf, dass sie „schwierig“ sei.

        Meghan passe nicht zur Familie

        Unterschwellig schwingt mit, dass sie nicht so recht in die Königliche Familie passt. „Dieser hinterhältige, subtile Unter-dem-Radar-Rassismus“, schäumte die Kolumnistin Natalie Morris, „ist typisch britisch – und so schwer zu bekämpfen.“

        Zum Glück, kann man hinzufügen, ist er nicht die Regel. Meghan hat immer noch einen riesigen Fan-Club. Die Sticheleien der ihr nicht so wohlgesonnen Medien sollte sie am besten ignorieren.