Darmstadt. Eine rosa Kuh und der Weltuntergang: Vieles von dem, was Hellseher für das Jahr 2018 vorhersagten, trat am Ende dann doch nicht ein.

Wenn es nach den Hellsehern gegangen wäre, dann wäre Deutschland im Sommer Fußballweltmeister geworden. Dass die Mannschaft von Jogi Löw schon in der Gruppenphase aus dem Turnier flog, das haben die Wahrsager wohl nicht gesehen.

Überhaupt: Für das Jahr 2018 lagen Hellseher, Wahrsager und Astrologen grandios daneben – und das nicht zum ersten Mal. Das teilte die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) am Donnerstag in Roßdorf bei Darmstadt mit.

Weltuntergänge fielen aus

„Nur Hellseher sahen Deutschlands WM-Sieg“, heißt es in einer Mitteilung der GWUP. „Wie gewohnt fielen die Weltuntergänge aus und die Katastrophenprognosen waren so schwammig, dass sie nicht zu bewerten waren.“

Daneben lagen die Wahrsager auch bei der Entdeckung eines drei Meter großen Riesenkaninchens, der Geburt einer rosafarbenen Kuh in China und eines Banküberfalls durch einen Papagei. Alles vorhergesagt vom kanadischen „Medium“ Nikki Pezaro. Diese Vorhersagen waren nur drei von insgesamt über 400.

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Bei diesen und vielen anderen Vorhersagen sei von vornherein klar, dass sie nicht eintreten könnten, sondern bestenfalls der Belustigung des Publikums dienten, heißt es bei der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften.

Es gab vor allem diffuse Katastrophenprognosen

Für die Analyse hat der Mainzer Mathematiker Michael Kunkel nach eigenen Angaben knapp 100 prognostische Texte aus Büchern, astrologischen Almanachen, von Webseiten, aus YouTube-Videos und Presseartikeln ausgewertet.

Einen Schwerpunkt bildeten 2018 wie schon in den Jahren zuvor diffuse Katastrophenprognosen bis hin zu mehreren angedrohten Weltuntergängen. „Erdbeben in Asien, Wirbelstürme in der Karibik, Waldbrände in Kalifornien – das alles gibt es in jedem Jahr, aber ohne genauere Hinweise auf Zeit und Ort sind solche Voraussagen vollkommen wertlos“, sagte Kunkel.

Der Deutsche Astrologen-Verband kritisiert die Studie. Es gebe zwar eine Reihe unseriöser Vorhersagen, die GWUP gehe jedoch nicht ergebnisoffen vor. (dpa/epd/sdo)