Palermo. Auf Sizilien sind mehrere führende Mafiosi festgenommen worden. Die Polizei erwischte unter anderem auch den Anführer der Cosa Nostra.

Den Behörden auf Sizilien ist ein bedeutender Schlag gegen den sizilianischen Zweig der Mafia gelungen. Polizisten nahmen am Dienstag in der Provinz Palermo 46 Mitglieder der Cosa Nostra fest – darunter auch mehrere führende Mafiosi und Settimo Mineo (80) – der als aktueller „capo dei capi“ gilt, als der Boss der Bosse.

Mineo soll die auch als „Kuppel“ bezeichnete Mafia-Kommission der Cosa Nostra angeführt haben, in der die führenden Köpfe der sizilianischen Mafia versammelt sind.

Italiens stellvertretender Ministerpräsident Luigi Di Maio feierte den Ermittlungserfolg. In einem Instagram-Post schrieb der Politiker der Fünf-Sterne-Bewegung: „Für dieses Gesindel ist kein Platz in Italien.“

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Offenbar schlugen die Ermittler zu, kurz bevor Mineo als neuer Anführer der Cosa Nostra inthronisiert werden sollte. Der Juwelier war italienischen Medien zufolge an der Spitze der ältesten italienischen Mafia-Organisation Salvatore „Toto“ Riina nachgefolgt, der im vergangenen Jahr gestorben war.

Mafiosi wegen vieler Vergehen gesucht

Riina, der die Cosa Nostra jahrzehntelang geführt haben soll, galt als einer der am meisten gefürchteten Bosse Siziliens und gab unter anderem die Morde an den beiden bekannten Mafia-Ermittlern Paolo Borsellino und Giovanni Falcone in Auftrag. Nach den beiden Anti-Mafia-Ikonen ist unter anderem der Flughafen in Palermo benannt.

Den Festgenommenen werden unter anderem illegaler Waffenbesitz, Erpressungen, Brandstiftungen und gewaltsame Übergriffe vorgeworfen.

(ba/dpa/rtr)