London. SMS ans Personal und Verstöße gegen Etikette: Wie Prinz Harrys Ehefrau, Herzogin Meghan, derzeit das britische Königshaus aufmischt.

Ein Gospelchor mitsamt einem laut nach Liebe rufenden Prediger Michael Curry hatte es bei einer royalen Hochzeit im britischen Königshaus noch nicht gegeben. Und auch sonst war nach Prinz Harrys (34) Hochzeit im Mai 2018 in der St.-George’s-Kapelle klar, dass die Braut Meghan Markle (37), die gegen jede pompöse Erwartung nur im schlichten Givenchy-Kleid erschien, das strenge protokollarische Leben innerhalb der Monarchie sprengen könnte.

Heute, sechs Monate nach der Hochzeit von Prinz Harry, dem Sechsten in der britischen Thronfolge, ist sicher, dass für Liebhaber der konservativen königlichen Etikette mit der einstigen US-Schauspielerin und heutigen Herzogin Meghan ein Worst-Case-Szenario eingetreten ist.

Mitarbeiter plaudern aus dem royalen Nähkästchen

Markle, so zitiert die britische Zeitung „Mail on Sunday“ diverse namentlich nicht genannte Palastangestellte, sei ein Phänomen an Anspruch bislang ungekannten Ausmaßes, die sowohl die Personalplanung als auch den natürlichen Biorhythmus aller durcheinanderbringe.

Drei Mitarbeiter, unter ihnen auch Meghans Privatsekretärin Samantha Cohen, warfen kürzlich das Handtuch und kündigten.

Herzogin schickt SMS ans Personal – mit Anweisungen und Ideen

Die schwangere Herzogin Meghan stehe jeden Morgen – „bei Regen oder Sonnenschein“ – um fünf Uhr auf, schreibt laut einem Palast-Insider sechs bis sieben SMS pro Tag ans Personal. Darin enthalten seien konkrete Handlungsanweisungen, Ideen und Bestellungen. „Sie hat eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sie ihre Rolle in der Öffentlichkeit ausbauen kann“, erklärt der Insider.

Schwanger: Prinz Harry und Meghan erwarten ihr erstes Baby

weitere Videos

    Sie sei mehr ein Wirbelsturm als der frische Wind, auf den alle gewartet hätten. Ob Freundschaften (eigenes Adressbuch), Kleiderordnung (Mini statt knielangen Röcken) oder Autotüren (sie schließt sie gegen das Protokoll gerne selbst), „Hurrikan Meghan“ – so ihr interner Spitzname beim Personal – habe keine Minute vergeudet, dem Kensington-Palast ihren Stempel aufzudrücken.

    Direkte Ansagen kollidieren mit dem formalen Ethos

    Sie sei direkt in ihren Ansagen, was so manches Mal mit dem formalen Ethos der britischen Monarchie kollidiere. So habe Queen Elisabeth II. bereits vor der Hochzeit kritisch angemerkt, ob sich ein blütenweißes Kleid für eine geschiedene Frau zieme.

    „Wir haben Anweisung bekommen, Meghan müsse sich mehr wie ein Royal und weniger wie ein Hollywoodstar anziehen“, erklärte die Mitarbeiterin eines Designers, der vor der royalen Hochzeit einen Termin bekam. Herzogin Meghan sei, wie schließlich ihr Hochzeitskleid zeigte, gegenteiliger Meinung gewesen. Auch die Auswahl ihrer diamantenbesetzten Tiara wurde zum Streitfall.

    Die von Meghan Markle ausgesuchte Tiara mit Smaragden stand nicht zur Verfügung, der damalige Verlobte Prinz Harry preschte vor und sagte seiner Großmutter, der Queen: „Meghan bekommt, was sie will.“ Und diese erwiderte: „Meghan bekommt nicht, was sie will.“ Am Ende trug die Braut Meghan ein anderes Modell.

    So wird Prinzessin Meghan die Menschen jetzt zusammenbringen

    weitere Videos

      Prinz Charles hält zu seiner Schwiegertochter Meghan

      Immerhin kann Herzogin Meghan, die seitdem regelmäßig die Geduld der Queen durch ihre öffentlichen Auftritte strapaziert (zu viel Haut, Händchen halten mit dem Gatten, lautes Lachen), auf ihren Schwiegervater und Sohn der Queen, Prinz Charles, zählen.

      „Er kommt wie sie aus einer dysfunktionalen Familie“, erklärt der Insider. Er habe durch seine Scheidung und späte Hochzeit mit Herzogin Camilla viele persönliche Krisen innerhalb der Monarchie und in der Öffentlichkeit durchlebt und verstehe sie. So fing er sie auf, als er sie am Hochzeitstag stellvertretend für ihren Vater zum Altar begleitete. Dieser Moment sei für beide ewig unvergessen.